Karin Strobl im Interview
"Wir bringen Emotion in eine rationale Branche"

Karin Strobl, Leiterin Kommunikation & Marketing der Energie AG, spricht im LEADERSNET-Interview über die neue Kampagne "Feel Good" inklusive singenden Steckdosen und einen Stromtarif speziell für die Gen Z. Sie erklärt, wie Humor und Emotion in einem sachlichen Umfeld wirken können – und warum Energieversorgung heute mehr ist als nur ein Produkt.

LEADERSNET: Sehr geehrte Frau Strobl, die Energie AG hat mit "Feel Good Energie" einen Stromtarif speziell für die Gen Z geschaffen – was war der entscheidende Impuls, dieses Angebot gerade jetzt auf den Markt zu bringen?

Karin Strobl: Wir haben uns als Marketing- und Konzernkommunikationsteam gefragt: Warum gibt es eigentlich keinen eigenen Stromtarif für die Gen Z? Das Prinzip gibt es sehr wohl bei Banken oder Versicherungen, aber in der Elektrizitätswirtschaft hat es einen eigenen Tarif für junge Menschen so noch nicht gegeben. Wir leben in einer sehr herausfordernden Zeit, die vor allem die junge Generation extrem zu spüren bekommt. Mit Feel Good Energie – 12 Cent pro Kilowattstunde für 12 Monate – wollen wir ein klares, einfaches und zugleich attraktives Angebot schaffen. Damit zeigen wir der Gen Z: Wir sehen euch, wir verstehen eure Lage und wir tun aktiv etwas für euch.

LEADERSNET: Sie haben in Fokusgruppen intensiv mit jungen Menschen gearbeitet. Welche zentralen Erkenntnisse aus diesen Gesprächen sind direkt in die Entwicklung des Tarifs und der Kampagne eingeflossen?

Strobl: Wir haben in den vielen Gesprächen eine sehr verletzliche, gleichzeitig aber auch unglaublich engagierte Generation erlebt. Krieg, Desinformation und Klimasorgen belasten ihren Alltag massiv. Genau daraus entstand die Idee, mit Feel Good Energie und einer humorvollen 360-Grad-Kampagne einen Gegenpol zu setzen. Leichtigkeit wurde dabei bewusst als Gegengewicht verwendet.

LEADERSNET: Die Kampagne setzt auf Humor – warum war es Ihnen wichtig, dieses Stilmittel in einem eher sachlichen Kontext wie der Energieversorgung einzusetzen?

Strobl: Die Gen Z ist einer ständigen Informationsflut und oft ungeschützt Hass im Netz ausgesetzt. Das macht müde, antriebs- wie hoffnungslos. Humor, Musik und Freude sind da kein "nice to have", sondern essenziell, um der Tristesse, die die Welt gerade zu bieten hat, zu entfliehen. Mit dem weltbekannten Song Feeling Good – der übrigens in den TikTok-Charts ganz oben ist – als emotionalem Leitmotiv machen wir sichtbar, dass Energieversorgung auch positive Gefühle auslösen und Nähe schaffen kann.

LEADERSNET: Die singenden Steckdosen sind ein überraschendes und mutiges, kreatives Element. Welche Botschaft soll dieses Bild in Hinblick auf Markenwahrnehmung und Emotionalität transportieren?

Strobl: Unsere Steckdosen sind mehr als Technik. Sie stehen für Freude, für ein Augenzwinkern, für Leichtigkeit. Jede Szene soll spürbar machen, wie sich gute Energie anfühlt. Zwei weitere Online-Spots sowie der Radiospot wurden dabei bewusst nur für die Gen Z konzipiert und in ihrer Sprache wie mit "slay" gestaltet. So schaffen wir eine neue emotionale Sicht auf die Marke Energie AG.

LEADERSNET: Sie betonen, dass die Gen Z einerseits sehr engagiert, andererseits aber stark belastet ist. Welche Rolle sieht die Energie AG für sich selbst, um dieser Generation Orientierung oder sogar Entlastung zu geben?

Strobl: Wir sehen uns als Begleiterin dieser Generation. Junge Menschen leisten enorm viel – mehr, als ihnen oft zugetraut wird – und stehen gleichzeitig unter Spannung. Mit einem fairen Tarif und einer Kampagne, die Spaß macht, zeigen wir: Wir nehmen ihre Realität ernst, geben aber auch Raum für positive Energie.

LEADERSNET: Die Energie AG versteht sich als „tonangebende Marke“. Inwiefern zahlt die Kampagne „Feel Good“ auf dieses Ziel ein, und wo sehen Sie Ihre Marke im Spannungsfeld von Wettbewerb und gesellschaftlicher Verantwortung?

Strobl: Mit Feel Good verbinden wir Purpose, Produkt und Emotion. Wir gehen als regionales Unternehmen mutig neue Wege, die weit über den Wettbewerb hinausreichen. Denn wir wollen nicht nur ein starker Energieversorger sein, sondern auch eine Marke, die gesellschaftliche Verantwortung übernimmt und Haltung zeigt.

LEADERSNET: Für die Gen Z ist auch das Thema Nachhaltigkeit von großer Bedeutung. Wie kommt die Energie AG bei ihren ambitionierten Klimazielen, hin zur CO₂-Neutralität, voran?

Strobl: Seit unserer strategischen Neuausrichtung "Loop" verfolgen wir konsequent unseren Nordstern: Wir erschaffen eine fossilfreie Zukunft für unsere Kinder. Mit Projekten wie dem Bau des Pumpspeicherkraftwerks Ebensee, der Errichtung unseres ersten Batteriespeichers vor wenigen Tagen oder dem weiteren Ausbau unserer Wasserkraftwerke setzen wir als Energie AG große Schritte mit dem Ziel, bis 2035 klimaneutral und unabhängig zu werden.

Unseren Bericht zur Präsentation der "Feel Good"-Kampagne und des neuen Stromtarifs können Sie hier nachlesen. Fotos von der Release-Party sehen Sie in unserer Galerie.

www.energieag.at

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