Inbetriebnahme Ende 2026
ÖBB starten finale Erweiterung des Güterterminals Wien-Süd

| Redaktion 
| 07.09.2025

Neue Gleise, Weichenverbindungen und automatisierte Krane sollen für effizientere Abläufe sorgen und die zentrale Drehscheibe im europäischen Transportnetz stärken. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2026 geplant.

Das multifunktionale Güterzentrum am südlichen Standrand von Wien ist seit Ende 2016 "Hauptbahnhof" des Güterverkehrs. Intermodale Transporteinheiten aus der ganzen Welt werden hier zwischen Straße und Schiene umgeschlagen.

Drehscheibe für den Güterverkehr

Das Güterzentrum entstand zwischen 2013 und 2016 an der strategisch wichtigen Schnittstelle der Pottendorfer Linie und der Wiener Außenring-Schnellstraße S1. Dank seiner Lage bietet es laut der ÖBB sehr gute Voraussetzungen für den Umstieg von der Straße auf die Schiene in der Ostregion. Direkt angebunden an die S1, die Südbahnstrecke sowie drei zentrale transeuropäische Bahnachsen, eröffne das Terminal eine schnelle und effiziente Verbindung zu Wirtschaftszentren in ganz Europa.

Bauarbeiten für die letzte Ausbaustufe

Um der steigenden Nachfrage und der bereits hohen Auslastung gerecht zu werden, beginnen Anfang September 2025 die Bauarbeiten für die finale Ausbaustufe "Phase 2". Bis Ende 2026 soll dadurch die Terminalkapazität von derzeit 380.000 auf 547.000 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) erhöht werden. Das ist ein Plus von 44 Prozent. Im Zuge des Ausbaus entstehen zusätzliche Gleise und Weichenverbindungen, die den Umschlag deutlich effizienter machen und zusätzliche Kapazitäten schaffen sollen. In Zukunft sollen den Kund:innen insgesamt acht Ladegleise mit jeweils 700 Metern Länge zur Verfügung stehen. Ein neuer, perspektivisch automatisierter Portalkran sowie die Umrüstung der beiden bestehenden Krane markieren einen weiteren Schritt in Richtung vollautomatisierten Terminalbetrieb. Abgerundet wird die Ausbaustufe durch Anpassungen an Straßeninfrastruktur und technischen Einrichtungen, womit der Vollausbau des Güterzentrums Wien Süd abgeschlossen wird. Für den Bau zuständig ist der Geschäftsbereich Projekte Neu- & Ausbau der ÖBB-Infrastruktur AG.

"Güterverkehr auf der Bahn ist einer der wichtigsten Hebel für die Ökologisierung des Verkehrs. Der nun startende Vollausbau des Güterzentrums Wien Süd ist ein starkes Signal an Wirtschaft und Bevölkerung", sagt die Ressortvorständin für Infrastrukturanlagenbereitstellung Judith Engel.

Auf Wachstumskurs

Der Terminal Wien Süd ist einer von sieben Güterterminals der ÖBB-Infrastruktur AG in Österreich, den Terminal Service Austria (TSA) betreibt. Kerngeschäft in Wien Süd ist laut den ÖBB der Umschlag von Containern, Wechselbehältern und Sattelaufliegern im "Unbegleiteten Kombinierten Verkehr". TSA hat den Standort seit Inbetriebnahme laufend weiterentwickelt und als Knotenpunkt im europäischen Netz der Transport- und Verladewirtschaft etabliert. Mit dem Endausbau wird das Leistungsportfolio für Verlader:innen, Spediteur:innen, Operateur:innen und Eisenbahnverkehrsunternehmen noch einmal erweitert und um Serviceleistungen ergänzt.

"Mit dem Ausbau des Terminals Wien Süd bleiben wir auf Wachstumskurs, setzen auf Innovation und Digitalisierung und stellen dabei unsere Kund:innen in den Mittelpunkt. Zudem investieren wir in noch effektivere und produktivere Abläufe zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und für eine grüne Zukunft", so ÖBB-Infrastruktur-Ressortvorstand für Betrieb, Markt und Digitalisierung Johann Pluy.

www.oebb.at

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