Ein Oger mit Herz
"Shrek" eröffnete Linzer Musical-Saison mit bunter Inszenierung und Message

Vergangenen Freitag feierte die Musical-Version des Oscar-prämierten Animationsfilms "Shrek" seine Premiere am Musiktheater Linz – und sorgte mit humorvoller Umsetzung und stimmgewaltigen Songs für Standing Ovations. 

Auch im heurigen Jahr hat das Musiktheater Linz zum Start der neuen Musical-Saison für ein Stück entschieden, das wohl die ganze Familie ansprechen dürfte: In einer Inszenierung von Werner Sobotka sorgte die Musical-Version des DreamWorks-Animationsfilms "Shrek" bereits bei seiner ausverkauften Premiere am Freitag, dem 5. September, beim Publikum für viel Gelächter, die ein oder andere kullernde Träne und Standing Ovations.

Über das Stück

Das Stück beginnt mit dem jungen Oger Shrek (Christian Fröhlich), der von seinen Eltern eingetrichtert bekommt, dass solch "Abscheulichkeiten" wie er nirgendwo willkommen seien. Nachdem er an seinem siebenten Geburtstag aus seinem Elternhaus verwiesen wird, zieht er hinaus in die große, weite Welt und richtet sich schließlich allein in einem stinkenden, aber gemütlichen Sumpf ein. Viele Jahre lebt er hier nahezu ohne Kontakt zur Außenwelt vor sich hin – bis seine Ruhe jäh gestört wird: Lord Farquaad (Gernot Romic) hat nämlich sämtliche Märchenwesen aus der Stadt Duloc verbannt und in Shreks Sumpf verfrachtet. Um sein Heim zurückzubekommen, zieht Shrek nach Duloc, begleitet von einem unerschütterlich gut gelaunten und äußerst gesprächigen Esel (David Rodriguez-Yanez). Farquaad stellt für den Abzug der Märchenwesen aus dem Sumpf allerdings eine Bedingung: Shrek soll Prinzessin Fiona (Alexandra-Yoana Alexandrova) aus der Drachenburg befreien, damit der kleingewachsene, arrogante Wicht sie heiraten und ein König werden kann. Shrek und Esel meistern das Abenteuer – und entdecken dabei nicht nur Mut, sondern auch die Liebe. Am Ende steht fest: Während Shrek und Fiona, aber auch Esel und der eigentlich doch gar nicht so böse Drache ihr Glück finden, bleibt Farquaad der große Verlierer.

Bunte Inszenierung mit Message

"Shrek – Das Musical" überzeugt nicht nur mit seiner bunten, humorvollen Inszenierung, sondern auch mit seiner transportierten Message: Wahre Schönheit kommt von innen – und nur wer sich selbst treu bleibt, findet sein Glück. Wenig verwunderlich also, dass die Broadway-Adaption des Filmklassikers, die 2008 in New York City uraufgeführt wurde, bei den Tony Awards 2009 für acht Preise nominiert wurde und bis heute mit seinen stimmgewaltigen Songs mit Ohrwurm-Charakter die Massen anlockt.

Das Team des Linzer Musiktheaters hat bei der Umsetzung des Stücks ganze Arbeit geleistet, und zwar auf sämtlichen Ebenen. Besonders positiv fallen die Kostüme auf, die mit ihrer Liebe zum Detail glänzen: So dienen die beweglichen Ohren des Esels als Ausdruck seiner wechselnden Gemütslagen, Pinocchios wachsende Nase verdeutlicht seine Lügen, und der von vier Darsteller:innen über die Bühne getragene Drache entfaltet eine starke Präsenz auf der Bühne. Darüber hinaus sorgt die Nutzung einer Drehbühne für abwechslungsreiche Szenenbilder. Und: Raban Brunner, der für die musikalische Leitung des Musicals verantwortlich zeichnet, versteht es bestens, der Handlung eine klare dramaturgische Struktur zu verleihen.

Vorstellungen bis April 2026

Insgesamt bleibt die Inszenierung nah an der Filmvorlage, eröffnet jedoch durch gezielte Ergänzungen selbst für eingefleischte "Shrek"-Fans neue Perspektiven auf die Geschichte. Gespielt wird das Musical insgesamt 24 Mal, und zwar noch bis April 2026. Weitere Informationen, Termine und Tickets finden Sie hier.

www.landestheater-linz.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV