Finanzielle Anreize statt Sanktionen gefordert
Familienbetriebe lehnen Bonus-Malus-System für ältere Beschäftigte ab

| Larissa Bilovits 
| 19.08.2025

Wie eine aktuelle Umfrage der "Initiative Österreich 2040" zeigt, befürworten die meisten zwar die Förderung der Altersgruppe 60+ am Arbeitsmarkt – statt Sanktionen sollen aber verstärkt finanzielle Anreize geschaffen werden. 

Eine deutliche Mehrheit (69 %) der österreichischen Familienbetriebe spricht sich gegen die mögliche Einführung des vorgeschlagenen Bonus-Malus-Systems von der Arbeiterkammer (AK) bzw. dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) aus, das ältere Beschäftigte stärker im Arbeitsmarkt halten soll. Das hält eine aktuelle Online-Umfrage der "Initiative Österreich 2040", der Interessenvertretung österreichischer Familienbetriebe, fest. Dabei wurden in den vergangenen Wochen gezielt Entscheidungsträger:innen in Familienbetrieben mit mehr als elf Mitarbeitenden zu ihrer Meinung in dieser Sache befragt. Ein besonderer Fokus lag auf einem möglichen Anreizsystem, das Unternehmen belohnt, wenn sie ältere Arbeitnehmer:innen beschäftigen – oder im Gegenzug sanktioniert, wenn sie dies nicht tun.

Finanzielle Erleichterungen statt Sanktionen

Wie die Umfrage zeigt, beschäftigen bereits 64 Prozent der Unternehmen Arbeitnehmer:innen im Alter von 60 Jahren und darüber hinaus. Grundsätzlich befürworten 92 Prozent der Befragten eine stärkere Förderung dieser Altersgruppe –gleichzeitig lehnen jedoch 70 Prozent Sanktionen gegen Unternehmen ab, die keine älteren Mitarbeiter:innen einstellen. Stattdessen sehen viele Potenziale in finanziellen Erleichterungen: 90 Prozent sprechen sich für reduzierte Lohnnebenkosten aus, 78 Prozent wünschen sich steuerliche Anreize bei Neueinstellungen von Menschen ab 60 Jahren. Knapp 58 Prozent der Unternehmen geben zudem an, dass bestehende Kollektivverträge das Einstellen älterer Arbeitnehmer:innen erschweren.

Appell an die Politik

Basierend auf diesen Ergebnissen appelliert Initiative Österreich 2040 an die Politik, keine Zwangsmaßnahmen durchzusetzen, auf flexible statt pauschaler Regelungen zu setzen und Förderanreize, wie etwa reduzierte Lohnnebenkosten, zu schaffen.

"Die Ergebnisse zeigen, dass Familienbetriebe bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – wenn die Rahmenbedingungen stimmen", erklärt Richard Mauerlechner, Geschäftsführer der Initiative Österreich 2040. "Unsere Erwartungshaltung an die Politik ist, dass die hier aufgezeigten Resultate und damit die Stimme der Familienbetriebe bei den Überlegungen berücksichtigt werden – und dass keine Sanktionen wie jene von ÖGB und AK eingeführt werden."

Mehr Informationen zur Umfrage finden Sie in unserer Infobox.

www.initiativeoesterreich2040.at

Über die Umfrage

Die Umfrage wurde online zwischen dem 10. Juli und dem 4. August 2025 durchgeführt. Insgesamt 229 Familienbetriebe haben am Fragebogen teilgenommen und damit wichtige Einblicke geliefert. Ziel war es, Meinungen von Familienunternehmen zum vorgeschlagenen Bonus/Malus System für Älterenbeschäftigung von AK und ÖGB zu erfassen.

Warum Förderanreize? Stellt doch einfach ältere Arbeitnehmer ein! Und nicht nur, weil Ihr dafür belohnt werdet. Sanktionen haben eine bessere Wirkung.

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Über die Umfrage

Die Umfrage wurde online zwischen dem 10. Juli und dem 4. August 2025 durchgeführt. Insgesamt 229 Familienbetriebe haben am Fragebogen teilgenommen und damit wichtige Einblicke geliefert. Ziel war es, Meinungen von Familienunternehmen zum vorgeschlagenen Bonus/Malus System für Älterenbeschäftigung von AK und ÖGB zu erfassen.

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