Am Freitag ist der ehemalige Generaldirektor der Energie AG im Alter von 75 Jahren verstorben. Leo Windtner war unter anderem 38 Jahre in der Energie AG, davon 22 Jahre als Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor, tätig.
"Mit Leo Windtner hat Oberösterreich eine große Persönlichkeit verloren, die über die Landesgrenzen hinweg nicht nur die Energiewirtschaft, sondern auch viele Gesellschaftsbereiche, insbesondere den Sport geprägt hat. Er war insgesamt 38 Jahre in der Energie AG Oberösterreich tätig, davon hat er vor allem in den 22 Jahren als Generaldirektor aus der vormaligen OKA als regionalen Stromversorger einen erfolgreichen Infrastrukturkonzern für Ver- und Entsorgung geformt", zeigt sich Energie AG-Aufsichtsratsvorsitzender Markus Achleitner als persönlicher Freund des Verstorbenen tief betroffen über das plötzliche Ableben von Leo Windtner.
"Wegbereiter des Energiesparens"
Unter seiner Führung sei nicht nur die Strommarktliberalisierung erfolgreich bewältigt worden, sondern der Landesenergieversorger habe sich schon damals zum Wegbereiter des Energiesparens, der Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien entwickelt, unter anderem mit der Errichtung des SolarCampus in Eberstalzell als Photovoltaik-Forschungskraftwerk", so Achleitner weiter und ergänzt: "Leo Windtner war darüber hinaus auch die Förderung des Spitzensports, aber auch junger Sporttalente ein besonderes Anliegen, das er auch tatkräftig umgesetzt hat – unter anderem mit der Energie AG-Sportfamilie, aber auch als Präsident des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB). Neben seinem Engagement in der Kommunalpolitik hat auch er im Kulturwesen Akzente gesetzt, etwa als Obmann der St. Florianer Sängerknaben. Leo Windtner hat mit seiner Energie über die Landesgrenzen hinaus in allen Lebensbereichen gewirkt."
Auch CEO Leonhard Schitter sowie der gesamte Vorstand sind tief betroffen über das plötzliche Ableben. "Leo Windtner hat mit seiner Arbeit und seinem unendlichen Einsatz ganz wesentlich die Erfolgsgeschichte der Energie AG geschrieben. Unter seiner umsichtigen Führung hat sich der Konzern vom Landesenergieversorger OKA zu einem modernen und kundenorientierten Energie- und Dienstleistungsunternehmen entwickelt. Mit Weitblick und geprägt von unternehmerischem Denken wurden in seiner Ära die entscheidenden Weichen für die erneuerbare Zukunft gestellt. Wir sind ihm für seinen Einsatz und sein Engagement für unsere Energie AG zutiefst dankbar und werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren. Unser aufrichtiges Mitgefühlt gehört seiner Familie und seinen Freunden", so Schitter.
E-Wirtschaft betroffen
Auch Oesterreichs Energie hat mit großer Betroffenheit auf das Ableben reagiert. Windtner war von 2005 bis 2008 Präsident von Oesterreichs Energie und in den Jahren danach bis 2017 Vizepräsident des Verbands der heimischen E-Wirtschaft. Er hat die Interessen der Branche stets mit hohem persönlichem Engagement und Integrität vertreten. Neben all seinen Leistungen bleibe sein Einsatz für die Weiterentwicklung der E-Wirtschaft und die sichere, saubere und leistbare Energieversorgung unvergessen.
Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie: "Leo Windtner war eine prägende Persönlichkeit mit außergewöhnlichem Verantwortungsbewusstsein. Er hat die Branche mit klarem Blick und menschlicher Haltung mitgestaltet. Wir verlieren einen persönlichen Mentor und großartigen Menschen, dem das Erreichen langfristiger Ziele, Teamarbeit und Kompromissbereitschaft stets wichtiger waren als kurzfristige, persönliche Erfolge."
Michael Strugl, Präsident von Oesterreichs Energie: "Leo Windtner hat Oesterreichs Energie in einer Zeit großer Umbrüche mit Führungsstärke und Weitblick geleitet. Sein Engagement für die Energiewirtschaft und seine verbindende Art werden uns stets in Erinnerung bleiben."
Landeshauptleute
"Mit großer Betroffenheit habe ich vom Ableben meines Freundes Leo Windtner erfahren. Mit ihm verliert Oberösterreich eine starke Persönlichkeit, die unser Land über Jahrzehnte hinweg in Wirtschaft, Sport und Kommunalpolitik geprägt hat. Meine Gedanken sind bei seiner Familie", trauert auch Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer und fügte hinzu: "Leo Windtner war ein Mann, der in allen Bereichen, die er anging, Maßstäbe setzte – ob im Fußball, in der Energie-Wirtschaft oder in der Politik. Mit klarer Haltung, Weitblick und einem offenen Herzen hat er Menschen begeistert und Projekte vorangebracht. Besonders viel Herzblut legte er in seine Aufgabe als Obmann der Freunde der Florianer Sängerknaben sowie in die Förderung des katholischen Couleurstudententums. Oberösterreich verliert mit ihm eine Persönlichkeit, die unser Land in vielen Bereichen reicher gemacht hat." Etwa in der Politik, von 1985 bis 1995 war Windtner Bürgermeister seiner Heimatgemeinde St. Florian.
"Leo Windtner war eine starke Persönlichkeit mit Handschlagqualität und hat sich für den österreichischen Fußball, aber auch für das Zusammenleben in unserem Land sehr verdient gemacht", sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. "Ich habe die Zusammenarbeit mit ihm immer sehr geschätzt, gemeinsam konnten wir zahlreiche Projekte erfolgreich umsetzen", erinnert sich die Landeshauptfrau. "In meiner Funktion als Innenministerin haben wir etwa gemeinsam Maßnahmen gesetzt, um der Gewalt im Fußball wirksam und nachhaltig entgegenzutreten", so Mikl-Leitner. Darüber hinaus habe man etwa auch ein Sieben-Punkte-Programm zur Bekämpfung der Wettspielkriminalität auf den Weg gebracht und umgesetzt, betont sie: "Leo Windtner hat diese und viele weitere Projekte mit Konsequenz und Weitblick, und vor allem mit großem persönlichem Engagement, vorangetrieben. Ich denke mit sehr viel Dankbarkeit an diese Zusammenarbeit zurück."
Erfolge und Funktionen
Leo Windtner trat 1978 in die OKA ein und spielte eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung der Energie AG vom regionalen Versorger zu einem international wettbewerbsfähigen Infrastrukturkonzern. Unter seiner Führung setzte das Unternehmen früh auf erneuerbare Energiequellen und trieb die Digitalisierung konsequent voran. Für Windtner standen die Kund:innen und ihre Zufriedenheit im Zentrum des Handelns. Zudem initiierte er mit der Energie AG Sportfamilie ein Förderprogramm, das aufstrebende Talente im Sport unterstützt. Nach 8.156 Tagen an der Spitze des Konzerns trat er 2017 in den Ruhestand.
Windtner war Träger des "Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich" und neben seiner Funktion in der Energie AG, Mitglied des Aufsichtsrates mehrerer Industrieunternehmen, Präsident von Oesterreichs Energie und zudem mehr als zwölf Jahre Präsident des Österreichischen Fußball-Bundes.
www.energieag.at
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