IV-Konjunkturbarometer
Salzburger Industrie zeigt verhaltene Zuversicht und richtet Blick nach vorne

| Redaktion 
| 24.07.2025

Rund die Hälfte der Betriebe aus dem Bundesland blickt optimistisch auf die kommenden Monate, während geopolitische Risiken und volle Lagerbestände weiterhin bremsen.

Am Dienstag (22. Juli 2025) hat die Industriellenvereinigung Österreich ihren aktuellen IV-Konjunkturbarometer präsentiert. Bei der jüngsten Konjunkturumfrage beteiligten sich den Angaben zufolge 421 Unternehmen mit rund 282.800 Beschäftigten. Die Ergebnisse zeigen, dass es in der österreichischen Industrie erste Lichtblicke gibt, die Stimmung insgesamt jedoch gedrückt bleibt (LEADERSNET berichtete).

Unter den 421 befragten Unternehmen befanden sich 29 Betriebe aus Salzburg mit 12.105 Arbeitnehmer:innen. Die Ergebnisse zeigen, dass Salzburg mit großem Abstand vor dem stagnierenden Österreichtrend liegt, denn der Konjunkturbarometer der Salzburger Industrie schlägt leicht nach oben aus und die Aussichten für das nächste Halbjahr sehen deutlich besser aus. 

Positive Aussichten

Für zahlreiche Salzburger Unternehmen hat sich die Geschäftslage aktuell verschlechtert, die Aussichten in sechs Monaten sind jedoch überwiegend positiv, so der Konjunkturbarometer. Die Hälfte der Betriebe schätzt ihre Lage in der Zukunft günstiger ein. Die Auftragsbücher sind dennoch wieder deutlich schlechter gefüllt, soweit der Tenor der aktuellen IV-Konjunkturumfrage zum Quartal Q2/2025.

Die Ertragssituation wird derzeit deutlich schlechter eingeschätzt als im vorigen Quartal. Für die kommenden sechs Monate zeigt sich jedoch Optimismus. Über ein Drittel der Unternehmen erwartet eine Verbesserung, nur zehn Prozent gehen von einer weiteren Verschlechterung aus. Auch die Auslastung der Produktionskapazitäten soll steigen. 90 Prozent rechnen mit steigenden oder stabilen Werten. Entsprechend erwarten nur noch zwölf Prozent einen Rückgang der Beschäftigung. Das Geschäftsklima-Barometer kletterte weiter nach oben und liegt nun bei +31,0 Punkten (Q1/25: +25,3). Der Wert ergibt sich aus dem Durchschnitt der aktuellen und der erwarteten Geschäftslage in sechs Monaten.

Aufwind, aber volle Lager dämpfen Produktion

Auch das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) geht davon aus, dass der konjunkturelle Tiefpunkt in Österreich überwunden ist. Der Aufschwung in der Industrieproduktion wird jedoch derzeit durch den Abbau hoher Lagerbestände gebremst. Zudem spiegeln die positiven Umfrageergebnisse, die eine Aufhellung der Stimmung signalisieren, die aktuellen Zolldrohungen der USA noch nicht wider. Die Unsicherheit bleibt daher weiterhin überdurchschnittlich hoch.

"Das Salzburger Konjunkturbarometer zeigt ganz deutlich: die aktuelle Situation ist nichtzufriedenstellend! Dennoch gibt es verhaltene Zuversicht für das zweite Halbjahr 2025. Bestätigt wird dies nun auch durch vorsichtig optimistische Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute. Unsere Betriebe haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie Krisen mit Flexibilität und Widerstandskraft meistern – darauf dürfen wir stolz sein. Im österreichweiten Vergleich steht Salzburg wirtschaftlich deutlich besser da", sagt IV Salzburg-Präsident Peter Unterkofler und fügt hinzu: "Die allgemeine Wirtschaftslage bleibt jedoch angespannt: Internationale Prognosen senden deutliche Warnsignale. Eine mögliche Erholung im zweiten Halbjahr ist unsicher, nicht zuletzt wegen geopolitischer Risiken wie der US-Handelspolitik. Angesichts des eingeleiteten Defizitverfahrens der EU für Österreich sind umfassende Strukturreformen dringend nötig. Bund und Länder müssen hier gemeinsam Verantwortung übernehmen."

Die Ergebnisse im Detail sehen Sie in der Infobox. 

www.salzburg.iv.at

Die Ergebnisse im Detail

  • Im zweiten Quartal 2025 zeigt die Entwicklung der Salzburger Industrie weiterhin positive Tendenzen: Geschäftslage, Ertragssituation, Beschäftigungstand – und somit das Konjunkturbarometer insgesamt gehen nach oben.
  • 40 Prozent der befragten Unternehmen schätzen die aktuelle Geschäftslage als "steigend bzw. gut" ein. Im Vorquartal waren es ebenfalls 40 Prozent. Gleichzeitig hat die Einschätzung von einer "schlechten" Geschäftslage leicht zugenommen – von 12 Prozent auf 20 Prozent. In sechs Monaten rechnet sogar die Hälfte der Unternehmen (50 Prozent) mit einer besseren Geschäftslage – zu 27 Prozent in Q1/25.
  • Die schlechte Lage bei den Auftragsbeständen bzw. der Auftragslage aus dem Ausland ist wieder auf das Niveau von vor einem halben Jahr gesunken. Interessant dabei: eine "gute" Auftragslage sehen immer noch so viele Unternehmen wie im letzten Quartal – und zwar 39 Prozent der Unternehmen.
  • Der Bedarf an neuen Mitarbeiter:innen ist auf 26 Prozent (von 38 Prozent im Vorquartal) zurückgegangen. Dazu kommen allerdings 62 Prozent der Unternehmen, die ihren Beschäftigungsstand halten können. Der Anteil an Unternehmen, die gezwungen sind Stellen abzubauen, ist im zweiten Quartal weiter gefallen - so der Stand Mitte Juni 2025.
  • Rund zwei Drittel der Betriebe bewerten ihre Ertragssituation im zweiten Quartal 2025 mit "gut" bzw. "durchschnittlich". Lichtblick: Eine bessere Situation in 6 Monaten erwartet heute sogar über ein Drittel der Betriebe; mit finanziellen Einbußen rechnen aktuell nur zehn Prozent anstatt zuletzt 19 Prozent der Unternehmen.

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Die Ergebnisse im Detail

  • Im zweiten Quartal 2025 zeigt die Entwicklung der Salzburger Industrie weiterhin positive Tendenzen: Geschäftslage, Ertragssituation, Beschäftigungstand – und somit das Konjunkturbarometer insgesamt gehen nach oben.
  • 40 Prozent der befragten Unternehmen schätzen die aktuelle Geschäftslage als "steigend bzw. gut" ein. Im Vorquartal waren es ebenfalls 40 Prozent. Gleichzeitig hat die Einschätzung von einer "schlechten" Geschäftslage leicht zugenommen – von 12 Prozent auf 20 Prozent. In sechs Monaten rechnet sogar die Hälfte der Unternehmen (50 Prozent) mit einer besseren Geschäftslage – zu 27 Prozent in Q1/25.
  • Die schlechte Lage bei den Auftragsbeständen bzw. der Auftragslage aus dem Ausland ist wieder auf das Niveau von vor einem halben Jahr gesunken. Interessant dabei: eine "gute" Auftragslage sehen immer noch so viele Unternehmen wie im letzten Quartal – und zwar 39 Prozent der Unternehmen.
  • Der Bedarf an neuen Mitarbeiter:innen ist auf 26 Prozent (von 38 Prozent im Vorquartal) zurückgegangen. Dazu kommen allerdings 62 Prozent der Unternehmen, die ihren Beschäftigungsstand halten können. Der Anteil an Unternehmen, die gezwungen sind Stellen abzubauen, ist im zweiten Quartal weiter gefallen - so der Stand Mitte Juni 2025.
  • Rund zwei Drittel der Betriebe bewerten ihre Ertragssituation im zweiten Quartal 2025 mit "gut" bzw. "durchschnittlich". Lichtblick: Eine bessere Situation in 6 Monaten erwartet heute sogar über ein Drittel der Betriebe; mit finanziellen Einbußen rechnen aktuell nur zehn Prozent anstatt zuletzt 19 Prozent der Unternehmen.

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