Am Dienstag (22. Juli 2025) hat die Industriellenvereinigung Österreich ihren aktuellen IV-Konjunkturbarometer präsentiert. Bei der jüngsten Konjunkturumfrage beteiligten sich den Angaben zufolge 421 Unternehmen mit rund 282.800 Beschäftigten. Die Ergebnisse zeigen, dass es in der österreichischen Industrie erste Lichtblicke gibt, die Stimmung insgesamt jedoch gedrückt bleibt (LEADERSNET berichtete).
Unter den 421 befragten Unternehmen befanden sich 29 Betriebe aus Salzburg mit 12.105 Arbeitnehmer:innen. Die Ergebnisse zeigen, dass Salzburg mit großem Abstand vor dem stagnierenden Österreichtrend liegt, denn der Konjunkturbarometer der Salzburger Industrie schlägt leicht nach oben aus und die Aussichten für das nächste Halbjahr sehen deutlich besser aus.
Positive Aussichten
Für zahlreiche Salzburger Unternehmen hat sich die Geschäftslage aktuell verschlechtert, die Aussichten in sechs Monaten sind jedoch überwiegend positiv, so der Konjunkturbarometer. Die Hälfte der Betriebe schätzt ihre Lage in der Zukunft günstiger ein. Die Auftragsbücher sind dennoch wieder deutlich schlechter gefüllt, soweit der Tenor der aktuellen IV-Konjunkturumfrage zum Quartal Q2/2025.
Die Ertragssituation wird derzeit deutlich schlechter eingeschätzt als im vorigen Quartal. Für die kommenden sechs Monate zeigt sich jedoch Optimismus. Über ein Drittel der Unternehmen erwartet eine Verbesserung, nur zehn Prozent gehen von einer weiteren Verschlechterung aus. Auch die Auslastung der Produktionskapazitäten soll steigen. 90 Prozent rechnen mit steigenden oder stabilen Werten. Entsprechend erwarten nur noch zwölf Prozent einen Rückgang der Beschäftigung. Das Geschäftsklima-Barometer kletterte weiter nach oben und liegt nun bei +31,0 Punkten (Q1/25: +25,3). Der Wert ergibt sich aus dem Durchschnitt der aktuellen und der erwarteten Geschäftslage in sechs Monaten.
Aufwind, aber volle Lager dämpfen Produktion
Auch das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) geht davon aus, dass der konjunkturelle Tiefpunkt in Österreich überwunden ist. Der Aufschwung in der Industrieproduktion wird jedoch derzeit durch den Abbau hoher Lagerbestände gebremst. Zudem spiegeln die positiven Umfrageergebnisse, die eine Aufhellung der Stimmung signalisieren, die aktuellen Zolldrohungen der USA noch nicht wider. Die Unsicherheit bleibt daher weiterhin überdurchschnittlich hoch.
"Das Salzburger Konjunkturbarometer zeigt ganz deutlich: die aktuelle Situation ist nichtzufriedenstellend! Dennoch gibt es verhaltene Zuversicht für das zweite Halbjahr 2025. Bestätigt wird dies nun auch durch vorsichtig optimistische Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute. Unsere Betriebe haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie Krisen mit Flexibilität und Widerstandskraft meistern – darauf dürfen wir stolz sein. Im österreichweiten Vergleich steht Salzburg wirtschaftlich deutlich besser da", sagt IV Salzburg-Präsident Peter Unterkofler und fügt hinzu: "Die allgemeine Wirtschaftslage bleibt jedoch angespannt: Internationale Prognosen senden deutliche Warnsignale. Eine mögliche Erholung im zweiten Halbjahr ist unsicher, nicht zuletzt wegen geopolitischer Risiken wie der US-Handelspolitik. Angesichts des eingeleiteten Defizitverfahrens der EU für Österreich sind umfassende Strukturreformen dringend nötig. Bund und Länder müssen hier gemeinsam Verantwortung übernehmen."
Die Ergebnisse im Detail sehen Sie in der Infobox.
www.salzburg.iv.at
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