Der Vineus Wine Award ging kürzlich über die Bühne. Der Weinpreis wurde erstmals im Jahr 2011 vergeben. Inzwischen wird er hierzulande auch gerne als "Wein-Oscars" bezeichnet, denn in den vergangenen 14 Jahren ehrte die Auszeichnung all jene Winzer:innen, die sich um die österreichische Weinkultur verdient gemacht haben. Verantwortet wird der Award von Transgourmet, der als Großhandelspartner von Gastronomie, Hotellerie, dem Lebensmittelhandel und Gewerbetreibenden, auch in diesem Jahr das Who's Who der Weinszene zur Preisverleihung einlud.
Alt trifft neu
Wie gewohnt wurde der Preis, der in fünf Kategorien verliehen wurde, im Rahmen der Vineus Gala überreicht. Diese fand über den Dächern der Stadt in der "wolke 19" im Wiener Ares Tower statt, wo schließlich angestoßen und genetzwerkt wurde. Ein zentrales Anliegen des Weinpreises sei es, neben etablierten Größen auch junge Talente vor den Vorhang zu holen. So würden viele Nachwuchswinzer:innen verstehen, Wein als kulturelles Statement, das inspiriere, überrasche und neue Genussbedürfnisse schaffe, zu positionieren. Eine Vielfalt der heimischen Weinkultur, die bei der Zusammenkunft in der "wolke 19" zelebriert wurde. Dieser Dialog zwischen Tradition und Innovation mache sich positiv bemerkbar. So stünden moderne Ansätze im Keller und mutige Stilentwicklungen im Einklang mit regionaler Identität und handwerklicher Präzision – eine Balance zwischen Wandel und Bewährtem, die den österreichischen Wein präge.
"Wein ist für uns nicht nur ein Produkt, sondern Ausdruck von Haltung, Kreativität und der Leidenschaft für Qualität", so Thomas Panholzer, Transgourmet Geschäftsführer. "Gerade die junge Generation zeigt eindrucksvoll, wie es gelingen kann, mit Innovationsgeist neue Impulse zu setzen, ohne die Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Genau dieses Spannungsfeld wollen wir mit Vineus sichtbar machen und würdigen."
Die Preisträger des heurigen Vineus Wine Award
Über die Auszeichnung als Newcomer Winzer 2025 darf sich in diesem Jahr Gerhard Deim freuen, der seit 2017 nach einigen Stationen in Österreich, Neuseeland, den USA und Australien auf das Familienweingut im niederösterreichischen Schönberg im nördlichen Kamptal zurückkehrte. Seine Vision: Das Potenzial der Region, mit Gespür für die Herkunft und einem offenen Zugang zu neuen Wegen im Weinmachen, auszuschöpfen. Daher prägen nicht nur traditionelle Methoden, sondern auch experimentelle Ansätze seinen Stil. "Wein darf nicht nur bestehende Erwartungen erfüllen, er soll auch überraschen und neue Perspektiven eröffnen", so Deim.
Zum Newcomer Sommelier 2025 wurde wiederum Thomas Kracher vom Restaurant Senns ernannt. Es sei vor allem sein Werdegang, der beeindrucke, denn nach einer Ausbildung zum Koch und Kellner im Waldhof Fuschlsee Resort sammelte er erste Sommelier-Erfahrungen in Zell am See. Es folgten zwei eigene Gastronomiebetriebe in St. Gilgen. Parallel dazu weitete Kracher seine Expertise durch seine Ausbildung zum Diplom-Sommelier, Bier-Sommelier und Barkeeper aus und entwickelte so "einen ganzheitlichen Zugang zur Welt der Getränke und der Gastlichkeit", wie er es beschreibt. Seit 2023 leitet er das mit zwei Michelin-Sternen und vier Gault&Millau-Hauben ausgezeichnete Restaurant Senns in Salzburg.
Um im Rahmen des Vineus Wine Award in der Kategorie Genuss-Erlebnis am Weingut ausgezeichnet zu werden, muss ein Betrieb laut Verantwortlichen mehr bieten als exzellente Weine – nämlich ein stimmiges Gesamterlebnis, bei dem die Verbindung zwischen Handwerk, Kultur und Herkunft spürbar sei. Das Weingut, welches heuer in dieser Kategorie als Siegerin hervorgeht, ist das der Domäne Wachau, einer Winzergemeinschaft mit über 160 Hektar biologisch bewirtschafteten Rieden. So lassen sich entlang der Donau Weingärten finden, die von rund 250 Familien in Handarbeit bewirtschaftet werden. Dieser klein strukturierte Ansatz, gepaart mit Qualitätsstreben, bringe Weine hervor, die für ihre Eleganz, Frische und klare Stilistik geschätzt werden. Den Vineus übernahm stellvertretend für alle Genossenschafter der Kellermeister Heinz Frischenrgruber.
In der Kategorie Trinkwerk-Goliath 2025 setzte sich Aarons Genusskrämerei in Hallein gegen die Konkurrenz durch. Dabei handelt es sich um einen Familienbetrieb von Haubenkoch Aaron Priewasser, einem der jüngsten Mitglieder der Chaine des Rôtisseurs. Der Preis prämiert jährlich einen Partnerbetrieb, der Wein nicht nur als Begleitung versteht, sondern als zentrales Element des gastronomischen Erlebnisses inszeniert. Im Mittelpunkt von Priewasser Schaffen stehe dabei Genuss mit Haltung, das heißt ein Bekenntnis zum Tierwohl, regionaler Herkunft und bewusster Lebensmittelauswahl. So wurde etwa in Zusammenarbeit mit Trinkwerk die Weinkarte des Hauses entwickelt. Dabei sei besonders die neu konzipierte Raritäten-Weinkarte zu den Salzburger Festspielen und das gemeinsame Masterclass-Event mit dem Weingut Scharl im Pop-up-Restaurant hervorzuheben. "Aaron Priewasser zeigt mit seiner Genusskrämerei, wie man Wein mit Leidenschaft, Haltung und Offenheit vermittelt", so Panholzer. "Das Weinangebot ist nicht elitär, sondern zugänglich – und damit ganz im Sinne von Trinkwerk: kompetent kuratiert, vielfältig, aber nie überfordernd."
Auszeichnung für das Lebenswerk
Zu guter Letzt wurde der Vineus Lebenswerk 2025 vergeben. In diesem Jahr entschied man sich für Alois Gross, den Senior des Weinguts Gross in der Südsteiermark. Er übernahm bereits mit knapp 18 Jahren die Verantwortung für den Familienbetrieb und entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zum Pionier des steirischen Qualitätsweinbaus. So war er einer der ersten, der auf gezielte Ertragsbegrenzung im Weingarten und auf besonders schonenden Ausbau im Keller setzte. Damit habe er Maßstäbe definiert, lange bevor "Terroir" und "Feingefühl" zum fixen Bestandteil des weinbaulichen Vokabulars wurden. Seine Vision: Herkunft schmeckbar machen, Qualität vor Quantität stellen und den Wein als Kulturgut begreifen – nicht nur als Produkt. 1991 wurde er bereits vom Falstaff zum Winzer des Jahres gekürt. 2006 gab er die Verantwortung über das Weingut an seine Söhne Johannes und Michael weiter – blieb aber dem Betrieb treu und steht bis heute im Ab-Hof-Verkauf seinen Kund:innen persönlich zur Seite.
"Alois Gross hat nicht nur Weine von Weltruf hervorgebracht – er hat Generationen von Winzer:innen inspiriert, ihr Handwerk mit Haltung, Respekt und Konsequenz zu leben", so Andreas Hayder, Leiter Category Management Getränke & Einkauf Wein bei Transgourmet. "Er steht für eine Haltung, in der Geduld, Erfahrung und Pioniergeist zusammenfinden – und für ein Lebenswerk, das weit über den eigenen Betrieb hinausstrahlt."
Wirtschaftliche Vorteile der Preisverleihung
Preisträger:innen eines Vineum Wine Award erhalten jedoch nicht nur Anerkennung, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Die Gewinner:innen der Kategorie "Newcomer Winzer" sollen auch von Listungen bei Transgourmet profitieren. Die Sieger:innen der Kategorie "Newcomer Sommelier" dürfen sich zudem über eine exklusive Weinreise freuen.
LEADERSNET war bei der Preisverleihung dabei und hat in der Galerie für Sie Eindrücke gesammelt.
www.transgourmet.at
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