Um zu erkennen, dass technologische Innovationen, demografische und ökologische Entwicklungen sowie globale wirtschaftliche Herausforderungen die Berufswelt grundlegend verändern, muss man kein:e Expert:in sein. Und diese Veränderung schreitet gefühlt immer schneller voran. Viele der heute bestehenden Berufe werden sich weiterentwickeln, gleichzeitig entstehen aber auch neue. Welche Jobs künftig gefragt sein werden, hat jetzt Xing gemeinsam mit dem Trendbüro München untersucht und in einer neuen Analyse zehn besonders zukunftsträchtige Berufe sowie deren Jobprofile zusammengestellt. Die Auswahl des Karrierenetzwerks reicht von Hightech-Rollen in der Medizin bis hin zu ethischen Schnittstellenberufen.
"Um auf die Jobs der Zukunft vorbereitet zu sein, sollten Arbeitnehmer:innen proaktiv handeln und sich bestimmte Fähigkeiten, wie beispielsweise den Umgang mit KI in all seinen Facetten aneignen. Ziel sollte sein, sowohl technologische als auch soziale und persönliche Kompetenzen zu entwickeln. So können sich Arbeitnehmer:innen gut auf die Herausforderungen der zukünftigen Arbeitswelt vorbereiten und ihre Karrierechancen nachhaltig sichern", sagt Julian Stahl, Arbeitsmarkt-Experte bei Xing.
Zehn überraschende Zukunftsjobs
Die Top-10-Liste enthält mögliche Zukunftsjobs quer durch verschiedene Branchen und mit Fokus auf innovative, überraschende sowie inspirierende Perspektiven. Laut Xing soll die Auswahl "Lust darauf machen, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und neue Wege zu entdecken, die unsere Zukunft mitgestalten werden."
1. Human Machine Mediator (Technologie & Mensch)
Mit dem zunehmenden Einsatz von KI in Unternehmen entstehen neue Schnittstellenprobleme zwischen Mensch und Maschine. Human Machine Mediators analysieren diese Interaktionen, vermitteln zwischen Nutzer:innen und Entwicklerteams und optimieren Systemeinstellungen. Ihr Ziel: Missverständnisse minimieren und die Akzeptanz neuer Technologien fördern.
Voraussetzungen: IT-Expertise, Schulung in Mensch-Maschine-Interaktion, hohe soziale Kompetenz.
2. Organ Breeder (Biotechnologie & Medizin)
Organ Breeder züchten mithilfe von Stammzellen und biologischen Gerüsten funktionale Organe außerhalb des Körpers. Auch Zähne und Gewebe lassen sich auf diesem Weg regenerieren – ein entscheidender Fortschritt für die Transplantationsmedizin.
Voraussetzungen: Kenntnisse in Zellbiologie, Materialwissenschaften und medizinischer Labortechnik.
3. Gamification Rehabilitator (Gesundheit & Wohlbefinden)
Spielerische Elemente in der Therapie können Patient:innen nachhaltig motivieren. Gamification Rehabilitators entwickeln digitale Rehabilitationsprogramme mit VR, AR und Sensorik, die körperliche und kognitive Übungen interaktiv gestalten.
Voraussetzungen: Fachwissen in Game Design, Bewegungstherapie und UX-Entwicklung.
4. World Wide Work Enabler (Management & Transformation)
In einer globalisierten Arbeitswelt sorgen diese Expert:innen dafür, dass internationale Remote-Teams effektiv zusammenarbeiten. Sie koordinieren HR-Prozesse, rechtliche Rahmenbedingungen und Compliance-Vorgaben über Ländergrenzen hinweg.
Voraussetzungen: Erfahrung in Global HR, Arbeitsrecht und interkultureller Kommunikation.
5. Biodiversity Vault Curator (Umwelt, Bau & Ernährung)
Zum Schutz der Artenvielfalt bewahren Biodiversity Vaults genetisches Material von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen auf. Kurator:innen koordinieren die Sammlung, Konservierung und langfristige Archivierung dieses biologischen Erbes.
Voraussetzungen: Kenntnisse in Genetik, Biodiversitätsmanagement und Verhandlungsgeschick.
6. Gene Editing Advisor (Ethik & Recht)
Angesichts medizinischer Innovationen wie Gen-Editing oder Anti-Aging-Technologien braucht es ethische Leitlinien. Gene Editing Advisors entwickeln Richtlinien, beraten Institutionen und sorgen für gesellschaftlich tragfähige Standards.
Voraussetzungen: Ausbildung in Bioethik, Gesundheitsrecht und Wissenschaftspolitik.
7. Digital Peacekeeper (Cybersecurity & Gesellschaft)
Um Polarisierung und Desinformation entgegenzuwirken, entwerfen Digital Peacekeeper Strategien zur digitalen Zivilcourage. Sie analysieren Trends, entwickeln Gegenmaßnahmen und fördern einen respektvollen Diskurs im Netz.
Voraussetzungen: Interdisziplinäres Wissen in Kommunikation, Psychologie und Datenanalyse.
8. Meeresruh-Wächter (Trauer & Nachhaltigkeit)
Nachhaltige Bestattungsformen gewinnen an Bedeutung. Meeresruh-Wächter betreuen Unterwasserfriedhöfe, bei denen Verstorbene Teil von Korallenriffen werden. Sie organisieren Beisetzungen und begleiten Angehörige.
Voraussetzungen: Ausbildung im Bestattungswesen, Tauchtechnik und hohe Empathie.
9. Heat Resilience Planner (Umwelt, Bau & Ernährung)
Angesichts zunehmender Hitzewellen gestalten diese Fachleute Städte klimaresilient. Sie entwickeln Konzepte für Begrünung, Gebäudekühlung und Schutzmaßnahmen für gefährdete Bevölkerungsgruppen.
Voraussetzungen: Expertise in Stadtplanung, Klimaanpassung und Infrastrukturentwicklung.
10. Technische Pflege-Begleiter (Gesundheit & Wohlbefinden)
Mit intelligenten Sensorsystemen in Pflegeeinrichtungen können Notfälle frühzeitig erkannt werden. Technische Pflege-Begleiter arbeiten mit dieser Technologie, unterstützen präventive Maßnahmen und entlasten das Pflegepersonal.
Voraussetzungen: Pflegeausbildung mit technischer Zusatzqualifikation.
Fazit
"In den kommenden Jahren werden sich spannende neue Jobs und Berufsfelder auftun, für die wir vor allem zwei Dinge brauchen: zum einen Arbeitnehmer:innen, die Lust haben, sich neue Qualifikationen anzueignen, und zum anderen Arbeitgeber:innen, die bereit sind, in intensive Aus- und Weiterbildungen ihrer Angestellten zu investieren. Ich bin mir sicher, dass die Jobs der Zukunft vor allem denen gehören werden, die Lust haben, sie aktiv mitzugestalten", hält Julian Stahl abschließend fest.
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