LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Baminger, die neue Imagekampagne der Salzburg AG betont Gestaltungswillen und Zukunftsverantwortung. Wie übersetzen Sie diesen Anspruch intern in konkrete Maßnahmen, etwa bei der Energieinfrastruktur, Mobilität oder Digitalisierung, und wo sehen Sie sich als aktiver "Zukunftsmacher" in der Region?
Michael Baminger: Wir setzen genau dort an, wo es zählt: bei sauberer Energie, moderner Mobilität, stabilen Netzen und fairer, verlässlicher Partnerschaft für unsere Kund:innen. Zukunft machen heißt, dass wir Innovation und Energietransformation für Salzburg auch weiterhin aktiv vorantreiben. Mit dem Kraftwerk Stegenwald und dem Kraftwerk Sulzau gehen heuer gleich zwei weitere Wasserkraftwerke ans Netz. Auch in Sachen Photovoltaik sind wir Schrittmacherin. Heuer stellen wir gleich drei weitere Großflächen-PV-Anlagen Strom für die Region fertig: dem Solar-Kraftwerk in Lamprechtshausen, der PV-Anlage am Salzburgring und dem PV-Carport in Wals-Siezenheim. Um die Energietransformation Realität werden zu lassen, brauchen wir im grünen Energiemix auch die Windkraft. Daher ist es unser Ziel, am Windsfeld die UVP-Genehmigung zu bekommen und am Lehmberg die Messungen bis Anfang 2026 abzuschließen sowie die Einreichplanungen voranzutreiben. Auch in Sachen Mobilität sind wir mit unseren Obussen, der Taktverdichtung und dem größten öffentlichen Netz an E-Ladeinfrastruktur im Bundesland Salzburg Vorreiterin.
LEADERSNET: Der Kampagnenclaim "Zukunft ist nicht. Zukunft macht man" impliziert Mut zur Veränderung. Wie spiegelt sich dieser in Ihrer Unternehmenskultur wider?
Baminger: "Zukunft ist nicht. Zukunft macht man" ist nicht bloß ein Claim unserer Kampagne, es ist der hohe Anspruch an uns selbst und Teil unserer DNA. Wir wollen transformieren und uns nicht transformieren lassen. Stillstand ist für uns keine Option. Die letzten Jahre haben eine Vielzahl von Entwicklungen mit sich gebracht, die das Fundament bilden für das, was wir jetzt vorhaben – die Energietransformation für ein nachhaltiges Salzburg. Deshalb investieren wir entlang unserer Unternehmensstrategie und unseren sechs Ambitionen, die Wegweiser für unser Tun sind, immer wieder in neue Projekte. Wie eingangs schon erwähnt, entstehen gerade zwei zentrale Wasserkraftwerke für unsere grüne Zukunft. Auch in Sachen PV stellen wir heuer drei große Freiflächen-Anlagen fertig. Für die Energietransformation braucht es aber auch Innovation, einen stetigen Fortschritt, gemeinsames Wachsen. Daher haben wir auch diese Thematik in unseren sechs Ambitionen verankert. Als Innovator haben wir vor einer Woche eine neue Innovation Challenge gestartet. Gemeinsam mit unseren Kolleg:innen bearbeiten wir in Workshops aktuelle Themen.
LEADERSNET: Mit der Kampagne positioniert sich die Salzburg AG nicht nur als Energie- und Infrastrukturunternehmen, sondern als Innovationstreiber mit gesellschaftlicher Verantwortung. Welches Bild der Salzburg AG soll in der Öffentlichkeit entstehen und an wen richtet sich diese kommunikative Neupositionierung?
Baminger: Der Blick in die Vergangenheit und bisherige Leistungen ist uns zu wenig. Wir wollen zeigen, wie das Morgen nicht einfach nur passiert, sondern aktiv gestaltet wird. Es geht uns nicht um eine kommunikative Neupositionierung, sondern um eine "Hands-On-Attitude" und den Beleg, dass wir jeden Tag tun und nicht nur reden. Mehr als 2.800 Mitarbeiter:innen, die sich tagtäglich für ein grünes Morgen einsetzen, machen das möglich.
LEADERSNET: Wie messen Sie den Erfolg der Kampagne über das Image hinaus und wie stellen Sie sicher, dass die inhaltlichen Versprechen auch sichtbar eingelöst werden, z. B. bei Kundenzufriedenheit, Nachhaltigkeit oder regionalem Impact?
Baminger: Unsere strategischen Ambitionen sind bewusst hoch gegriffen und fungieren als Navigationssystem. Die Kampagne ist nicht Auftakt des Anspruchs auf Umsetzung der Strategie, sondern Ergebnis dessen. 2023 haben wir diese Ambitionen formuliert, seither auch vieles umgesetzt. In Sachen E-Mobilität ist es uns gelungen, alleine 2024 über 440 neue öffentliche Ladepunkte im gesamten Bundesland zu installieren, das entspricht einem Plus von rund 57 Prozent mehr geladener Energie. Weiters haben wir 2024 unseren ersten 400 kW Lader in Betrieb genommen – das bietet unseren E-Mobilist:innen noch mehr Komfort und superschnelles Laden.
Auch im Bereich des öffentlichen Verkehrs gab es weitere Meilensteine, die wir ganz im Sinne unserer Fahrgäste erreicht haben. So ist zum Beispiel die flächendeckende Rückkehr in den 10-Minuten-Takt im Februar des vergangenen Jahres gelungen. Seit Februar diesen Jahres haben wir die bisher im 15-Minuten-Takt geführten Linien 9 und 10 auch auf einen 10-Minuten-Takt erweitert.
Beim Thema PV haben wir schon viel erreicht und gleichzeitig aber noch ein großes Ziel vor Augen. Bis Ende 2025 wollen wir die PV-Leistung österreichweit nämlich auf 10,1 MWp erhöhen. Seit Anfang 2023 entspricht dies dann einer Verzehnfachung der installierten Leistung mit damals 1,1 MWp. Genauso wichtig wie die Energietransformation und der regionale Impact, den wir damit schaffen, ist uns unser Anspruch, Customer Hero zu sein. Customer Hero heißt, Spielräume weiterzugeben, wenn diese da sind. Das haben wir schon mehrmals unter Beweis gestellt. Mit 1. Juli senken wir unsere Preise erneut. Damit sind wir unter den Top drei der günstigen Landesenergieunternehmen in Österreich. Seit 2023 ist das bereits die vierte Senkung in Folge. Und das Versprechen gilt natürlich auch weiterhin: Wenn es Spielräume gibt, geben wir diese weiter.
Hier geht es zu der Imagekampagne.
www.salzburg-ag.at
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