Reisemonitoring
Österreicher lassen sich den Urlaub nicht von steigenden Kosten verderben

| Janet Teplik 
| 13.05.2025

Obwohl die Teuerungen deutlich spürbar sind, will die Mehrheit hierzulande nicht auf eine Reise im Sommer verzichten – auch wenn sie dafür sparen müsste. 

Bereits zu Beginn des Jahres berichtete LEADERSNET, dass die Österreicher:innen laut einer aktuellen Studie heuer mehr Zeit und Geld in den Urlaub investieren wollen. Eine weitere neue Erhebung unterstreicht dieses Ergebnis. Durchgeführt wurde diese vom ÖAMTC im Zuge des Reisemonitorings. Insgesamt wurden 1.000 Personen zwischen 18 und 69 Jahren online zu ihrer diesjährigen Sommerurlaubsplanung befragt. Dabei zeigte sich: Die Österreicher:innen wollen trotz steigender Kosten keineswegs auf ihre Auszeit im Sommer verzichten. Nicht einmal dann, wenn sie dafür sparen müssten.

So haben 96 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen ausgesagt, in diesem Jahr definitiv mindestens einen Sommerurlaub machen zu wollen, wie Yvette Polasek, Reiseexpertin beim ÖAMTC, erklärt. "Der Großteil der Befragten, 70 Prozent, will auch ins Ausland reisen, rund jede:r Zweite will den Urlaub in Österreich verbringen. Lediglich vier Prozent planen keinen Sommerurlaub oder sind noch unentschlossen", so Polasek, die jedoch anführt, dass zum Zeitpunkt der Befragung Anfang April erst 40 Prozent tatsächlich eine Reise gebucht hatten. Schon die Zahlen aus dem vergangenen Jahr würden zeigen, dass nicht alle Urlaubswünsche auch umgesetzt werden. Die reale Reisetätigkeit im Sommer 2024 lag bei 89 Prozent. Urlaubspläne hatten aber 95 Prozent. Gründe für die Diskrepanz sind laut Aussagen der Befragten die Finanzierbarkeit sowie Zeit und Gesundheit. 

Der Blick in die Portemonnaies

Die steigenden Kosten lassen sich jedoch nicht einfach ignorieren. So gaben 60 Prozent der Befragten an, dass sie heuer für den Sommerurlaub sparen müssen – jede:r Fünfte sogar stark. "Sparpotenzial sehen die Reisenden vor allem bei der Unterkunft, bei den Ausgaben vor Ort sowie bei Anzahl und Dauer der Reisen. Die Mehrheit der Sparer:innen wählt gezielt günstigere Unterkünfte oder achtet vor Ort bei Restaurantbesuchen oder Ausflügen vermehrt auf das Geldbörserl – ganz auf den Urlaub wollen Herr und Frau Österreicher aber definitiv nicht verzichten", so Polaschek über das Ergebnis.

Das mittlere Urlaubsbudget liegt demnach heuer bei 1.233 Euro pro Person. Das sind um 171 Euro mehr als im Vorjahr und das, obwohl man trotz der gestiegenen Kosten nicht mehr für sein Geld im Urlaub bekommt. "Reisende in der Altersgruppe 60+ und Alleinreisende planen mit einem überdurchschnittlich hohen Budget, wohingegen Familien mit Kindern rund 120 Euro pro Kopf weniger als der Bevölkerungsschnitt zur Verfügung haben", erklärt die Reiseexpertin. 

Sehnsuchtsorte der Österreicher:innen und wie sie diese erreichen

Für 58 Prozent der Erhebungs-Teilnehmer:innen ist klar, sie wollen im Sommer ans Meer. "Die Österreicher:innen verbringen ihren Sommerurlaub gerne klassisch am Strand. Am meisten freuen sie sich darauf, im Urlaub zu entspannen und die Sonne zu genießen", heißt es seitens ÖAMTC. Am beliebtesten seien dabei Italien und Kroatien, gefolgt von Griechenland, Deutschland und Spanien. Auch wenn das Ausland für die Mehrheit attraktiv ist, beabsichtigen 51 Prozent der Befragten einen Urlaub innerhalb Österreichs. Die Bundesländer mit der höchsten Nachfrage sind Kärnten, die Steiermark und Niederösterreich. 

Um ihren Urlaubsort zu erreichen, steigen die meisten nach wie vor ins Auto. Sieben von zehn Österreicher:innen wollen im Sommer 2025 mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs sein (71 %). Exklusiv nutzen das Auto jedoch nur 37 Prozent, 21 Prozent setzen auf eine Kombination aus Pkw und Flugzeug und 13 Prozent fahren mit der Bahn. Bei den unter 40-Jährigen zeigt sich zudem, dass das private Auto nicht die beliebteste Mobilitätsform ist – ganz im Gegensatz zu Mietwagen. "Die Befragung zeigt, dass abhängig davon, mit wem man verreist, die Wahl des Transportmittels ausfällt: Der Großteil der Familien mit Kindern, nämlich 75 Prozent, nutzt die Vorzüge vom Reisen mit dem privaten Pkw. Alleinreisende deutlich seltener, rund ein Drittel der Solo-Urlauber:innen (31 Prozent) reist mit der Bahn, 27 Prozent setzen auch auf den Bus", so Polasek. 

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