"Mariandl"
Österreich trauert um Schauspiellegende Waltraut Haas

Die heimische Schauspielerin und Sängerin, die ihren Durchbruch 1947 mit der Rolle des jungen Wachauer Mädels Mariandl Mühlhuber erlebte, ist im Alter von 97 Jahren verstorben. 

Die Wiener Schauspiellegende Waltraut Haas ist tot. Das wurde heute, am 23. April 2025, mittels Presseaussendung bekannt gegeben. "Trotz aller unendlicher Trauer sind wir dankbar, dass sie so ein langes Leben hatte, so vielen Menschen Freude bereiten konnte und auch bis zuletzt in verhältnismäßig guter körperlicher Verfassung war", so die Hinterbliebenen, die eine Verabschiedung im engsten Familienkreis ankündigten. Waltraut Haas sei neben ihrer Karriere vor allem eines gewesen: warmherzig, humorvoll und ein zutiefst liebenswerter Mensch.

Der Durchbruch

Haas Leben war geprägt von Höhen und Tiefen. Im Alter von fünf Jahren verlor sie ihren Vater. Ihre Mutter Stefanie betrieb im Schloss Schönbrunn ein Restaurant, weswegen Waltraut im Schlosskomplex aufwuchs. Während des Krieges besuchte die junge Haas eine Modeschule. Erst nach Kriegsende widmete sie sich der Schauspielerei und nahm Unterricht bei der Burgschauspielerin Julia Janssen. Darüber hinaus studierte sie Musik am Konservatorium Wien. Ab 1948 spielte Haas am Renaissancetheater und anderen Wiener Bühnen. Der Durchbruch gelang ihr jedoch mit ihrer Rolle als junges Wachauer Mädel Mariandl Mühlhuber im Heimatfilm "Der Hofrat Geiger". Haas war insbesondere in den 1950er- und 1960er-Jahren populär. Sie spielte in zahlreichen musikalischen Unterhaltungs- und Operettenfilmen mit – darunter auch "Im weißen Rößl" aus dem Jahr 1960. Seit 1990 schrieb sie zudem Märchenbücher. Nachdem sie Anfang der 1950er-Jahre mit dem Radsportler Hugo Koblet verlobt gewesen ist, heiratete sie 1966 den Schauspieler Erwin Strahl. Ihr gemeinsamer Sohn, Markus Strahl, ist heute Theaterregisseur und Schauspieler. 

Ehrungen

Für ihr Schaffen wurde Waltraut Haas mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie 2011 das große Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich, wurde 2001 mit der Rose vom Wörthersee zur besten Schauspielerin ernannt und erhielt 2003 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. Zudem überreichte man ihr 2003 die Goldene Harfe des Musikvereins Freunde der Operette. Für ihre langjährigen und herausragenden Verdienste um Theater, Film und Kunst wurde die Künstlerin außerdem 2008 von Intendant Hans Pischner und Kammersänger Heiko Reissig zum ordentlichen Ehrenmitglied der Europäischen Kunstwerkstatt (EKW) in Berlin berufen. Zwei Jahre später erhielt die Schauspielerin auch das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. 

"Waltraut Haas war nicht nur eine Ikone des österreichischen Films, sondern auch eine Persönlichkeit voller Lebensfreude, Herzlichkeit, Wärme und Bescheidenheit. Generationen von Österreicherinnen und Österreichern haben sie für ihre Schauspielkunst und für ihre liebenswerte und einzigartige Ausstrahlung bewundert – ob als 'Mariandl' oder später als Grande Dame des Theaters", so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zum Ableben der Schauspiellegende. "Mit Waltraut Haas verlieren wir eine unvergessliche Filmlegende, einen absoluten Publikumsliebling und vor allem eine bewundernswerte Persönlichkeit, die für Niederösterreich und in Niederösterreich unglaublich viel geleistet und bewegt hat. Sie war eine herausragende Botschafterin Niederösterreichs und der Wachau, weit über die Grenzen unseres Landes hinaus." Mikl-Leitner, die noch kurz vor Weihnachten Waltraut Haas besuchte, erinnert sich vor allem an ihre Energie, ihren Humor und ihren Optimismus. "Unsere Anteilnahme gilt ihrer Familie und allen, die ihr nahestanden. Wir werden ihr für immer ein ehrendes Andenken bewahren", so die Landeshauptfrau abschließend. 

Fotos von Waltraut Haas finden Sie unter anderem hierhier, hierhier und hier

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