Am Mittwochabend diskutierten Vertreter:innen der Immobilienbranche, Wirtschaft, Wissenschaft sowie der Politik, darunter die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Elisabeth Zehetner, Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus, in der Westfield Shopping City Süd in Vösendorf zum Thema "Nachhaltigkeit versus wirtschaftliche Herausforderungen". Anlass für die Veranstaltung war, dass Österreichs größtes Einkaufszentrum mit der "Better-Places-Zertifizierung" ausgezeichnet wurde. Bei dem Zertifikat handelt es sich um den ersten umfassenden Nachhaltigkeitsstandard für Einkaufszentren, der auch ökologische und soziale Aspekte abdeckt (siehe Infobox).
Nächster Schritt bei Nachhaltigkeitsbestrebungen
Um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, hat die Westfield Shopping City Süd laut eigenen Angaben in den letzten Jahren eine Vielzahl an Projekten umgesetzt und neue Projekte auf den Weg gebracht. Allein im Bereich Photovoltaik wurden demnach mehr als 7,5 Millionen Euro investiert. "Die Westfield Shopping City Süd ist eines der Top-Assets der Gruppe und in vielen Bereichen Innovationsführer. Besonders in Sachen Nachhaltigkeit ist das Center weit über die österreichischen Grenzen hinaus als Branchenvorreiter bekannt. Mit der Zertifizierung wurde nun ein nächster Meilenstein erreicht und die nächsten bedeutenden Nachhaltigkeitsprojekte im Bereich Mobilität sind bereits in Planung", so Paul Douay, Managing Director Asset Management Central Europa bei Unibail-Rodamco-Westfield. Zsolt Juhasz, General Manager Westfield Shopping City Süd, ergänzte: "Die Verleihung des Better-Places-Zertifikates ist ein weiterer Meilenstein in der Nachhaltigkeitsstrategie der Westfield Shopping City Süd. Wir freuen uns sehr, einmal mehr eine branchenweite Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit einzunehmen."
"Ökonomie und Ökologie müssen Hand in Hand gehen"
Wie eingangs erwähnt, lud das Einkaufszentrum im Zuge der Verleihung hochkarätige Gäste in das Westfield SCS Multiplex. Ehrengast Johanna Mikl-Leitner betonte die überregionale Bedeutung der SCS für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich und hob die zahlreichen Nachhaltigkeitsbestrebungen wie beispielsweise im Bereich Photovoltaik hervor: "Nachhaltigkeit, Umweltschutz und erfolgreiches Wirtschaften sind kein Widerspruch, sondern gehen bei uns in Niederösterreich Hand in Hand, das zeigt die SCS auf vorbildliche Art und Weise." Jetzt gelte es alles daranzusetzen, dass wir den Wirtschaftsaufschwung wieder schaffen, unter anderem in dem das Bürokratie-Dickicht in Österreich und Europa endlich gelichtet werde, so die Landeshauptfrau. Sie sei überzeugt, dass dann auch die Zuversicht wieder zurückkomme. Elisabeth Zehetner unterstrich die Vorreiterrolle des Centers: "Die Auszeichnung der Westfield Shopping City Süd mit dem 'Better-Places'-Zertifikat zeigt eindrucksvoll: Nachhaltigkeit kann Innovationsmotor und Wirtschaftskraft zugleich sein. Gerade große Einkaufszentren wie die SCS beweisen, dass ökologischer Fortschritt und ökonomischer Erfolg sich gegenseitig nicht ausschließen, sondern Hand in Hand gehen können. Solche Vorzeigeprojekte brauchen wir, um Österreich als Vorreiter einer grünen, wettbewerbsfähigen Wirtschafts- und Energiepolitik zu positionieren."
Unter den politischen Ehrengästen befanden sich weiters Frédéric Joureau, erster Botschaftsrat der französischen Botschaft in Wien, die Landtagsabgeordnete Marlene Zeidler-Beck sowie Birgit Petross, Bürgermeisterin von Vösendorf.
Podiumsdiskussion und Video-Interviews
Ein weiterer Höhepunkt des Abends war eine Paneldiskussion, moderiert von Opinion Leaders Network CEO Paul Leitenmüller. Dabei diskutierten Günther Artner, Head of Commercial Real Estate bei der Erste Group, Birgit Kraml, Partner bei DLA Piper und Vorsitzende des Urban Land Institute (ULI), Carmen Dilch, Academic Expert & Lecturer an der FHWien der WKW sowie Paul Douay (URW) über die Rolle der Immobilienwirtschaft bei der Erreichung der Klimaziele und wie diese Agenda trotz wirtschaftlich herausfordernder Zeiten weitergeführt werden kann.
Paul Douay sagte: "Seit 2018 haben wir sechs Millionen Euro allein in unsere PV-Anlage am Dach investiert." Diese decke den Energieverbrauch von 60 Prozent aller allgemeinen Flächen der SCS ab. "2025 stehen weitere Nachhaltigkeitsprojekte im Bereich Mobilität und Verkehr am Programm, wie etwa eine neue Badner-Bahn-Station oder weitere E-Ladestationen." Günther Artner sagte auf die LEADERSNET.tv-Frage, welche Bedeutung das Thema Nachhaltigkeit für den Immobiliensektor aus Sicht der Banken hat: "Es ist nach wie vor ein großes Thema. In Europa sind die gesamten Nachhaltigkeitsaspekte mittlerweile tief in den Policies der Unternehmen und Mitarbeitenden verankert. Diesen Trend können wir jetzt nicht umdrehen, egal ob in den USA Donald Trump Präsident ist oder nicht. Wir setzen in Europa und auch in der Erste Group weiterhin stark auf Nachhaltigkeit."
Carmen Dilch meinte zur Frage nach den Trends in Sachen nachhaltige Immobilienentwicklung: "Hier wird sich sehr viel tun. Österreich muss die neue EU-Gebäuderichtlinie umsetzen und dazu einen Plan vorlegen, wie die einzelnen Gebäude entsprechend saniert werden können. Das heißt auch, dass wir tief in den Bestand hineingehen und der Neubau eigentlich nicht mehr präsent ist." Zur Frage, welche rechtlichen Rahmenbedingungen die Immobilienentwicklung fördern und wo es noch Nachholbedarf gibt, sagte Birgit Kraml: "Förderungen sind sicher ein gutes Incentive. Steuerliche Maßnahmen oder Optimierungsmöglichkeiten, um nachhaltige Projekte umzusetzen, ebenfalls. Nachholbedarf sehe ich insbesondere im Wohnungseigentumsgesetz und Mietrechtsgesetz."
Neben Johanna Mikl-Leitner, Elisabeth Zehetner, Paul Douay, Zsolt Juhasz, Günther Artner, Birgit Kraml und Carmen Dilch, holte LEADERSNET.tv noch Marlene Zeidler-Beck, Birgit Petross, Frédéric Joureau und Christian Langhammer, CEO Constantin Film u. Cineplexx, vor die Kamera.
Fotos von der Veranstaltung sehen Sie in unserer Galerie.
www.westfield.at/scs
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