Fotos und Video vom Wirschafts-Talk
"Wir sind nicht mehr nur Händler, wir sind Möglichmacher"

Wie verändert sich unser Konsumverhalten – und was sagt das über unsere Gesellschaft aus? In der neuen Ausgabe des Wirtschaftstalks von LEADERSNET.tv diskutieren Interspar-Geschäftsführer Johannes Holzleitner und der Jugendexperte Ali Mahlodji über die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüche unserer Zeit.

Der Drehort war bewusst gewählt: das Interspar-Restaurant im historischen Haus am Wiener Schottentor – das erste à-la-carte-Konzept innerhalb eines österreichischen Interspar-Markts. Ein Raum, der traditionelles Konsumerlebnis mit moderner Aufenthaltskultur verbindet – und damit selbst ein Symbol für Transformation im Handel ist. "Wir sind nicht mehr nur Händler, wir sind Möglichmacher", sagt Interspar-Geschäftsführer Johannes Holzleitner im Gespräch mit LEADERSNET-CEO Paul Leitenmüller. Er spricht aus Erfahrung: Seit über 25 Jahren gestaltet er die Entwicklung des heimischen Lebensmitteleinzelhandels mit – und hat in dieser Zeit grundlegende Umbrüche erlebt. "Technologischer Fortschritt, neue Ernährungsgewohnheiten, das gewachsene Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Gesundheit – all das verändert unser Sortiment, unsere Kundenbeziehungen und unsere Verantwortung."

Tatsächlich ist Vielfalt das neue Normal. Mit mehr als 50.000 Artikeln, davon 20.000 im Lebensmittelbereich, Eigenmarken von Spar Premium über Veggie bis Bio sowie einer klaren Regionalitätsstrategie präsentiert sich Interspar heute als Plattform für unterschiedliche Lebensentwürfe. Convenience-Produkte stehen gleichwertig neben regionalem Fleisch, vegane Alternativen neben Tiefkühlpizza. "Unsere Aufgabe ist es nicht zu bewerten, sondern bereitzustellen", so Holzleitner. "Jeder Mensch hat das Recht, sich nach seiner Realität zu versorgen – ob mit wenig Zeit, mit kleinem Budget oder mit besonderen Ansprüchen."

Doch Einkauf ist längst mehr als Versorgung. Das weiß auch der international gefragter Keynote Speaker, Bildungsunternehmer und EU-Jugendbotschafter Ali Mahlodji. Für ihn ist der Supermarkt ein sozialer Schnittpunkt: "Hier treffen sich Generationen, Milieus, Weltanschauungen – ganz ohne Algorithmus. Spätestens während der Corona-Krise wurde uns bewusst, wie zentral diese Orte für den Alltag und die soziale Infrastruktur sind."

Jüngere Generation auf Sinnsuche

Mahlodji lenkt den Blick auf die junge Generation – und deren Wertewandel. Während frühere Generationen Sicherheit und Besitz als zentrale Ziele verfolgten, stehe heute Sinnorientierung, Selbstbestimmung und gesellschaftliche Wirkung im Vordergrund. Das betreffe nicht nur Konsum, sondern auch Arbeit. "Die Extrameile wird heute nur noch dann gegangen, wenn sie mit Überzeugung betreten wird. Junge Menschen fordern Authentizität, Wertschätzung und echte Entwicklungsperspektiven." Sein Appell an Unternehmen: Wer Talente gewinnen will, muss mehr bieten als einen Gehaltszettel. "Arbeitgeber sind heute oft auch Lebensbegleiter. Sie müssen nicht nur Fähigkeiten fördern, sondern Menschen stärken." Interspar habe das erkannt, so Mahlodji – nicht nur durch flexible Ausbildungsmodelle, sondern auch durch Führungskräfte, die empathisch agieren und kulturelle Vielfalt ernst nehmen.

"Stationärerer Handel wird bleiben"

Auf die Frage nach der Zukunft des Handels gibt sich Holzleitner pragmatisch: "Die Bodenplatten unserer Märkte werden nach wie vor betoniert. Der stationäre Handel wird bleiben – auch in zehn oder zwanzig Jahren.“ Die Gründe dafür sind klar: Emotionale Bindung, unmittelbares Erleben, Nahversorgung und soziale Funktion seien digital nicht vollständig ersetzbar. Zwar habe E-Commerce im Non-Food-Bereich – etwa bei Wein, Haushaltswaren oder Delikatessen – Potenzial, doch der Lebensmittel-Onlinehandel bleibe wirtschaftlich schwierig. "Der Versand von Tiefkühlware in drei Temperaturzonen ist global für niemanden kostendeckend zu betreiben."

In der Rubrik "Das Ding des Tages“ wird es dann persönlich: Beide Gäste bringen ihre Armbanduhren mit – als symbolische Begleiter durch einen Alltag zwischen Familie, Verantwortung und digitalen Herausforderungen. Für Holzleitner ist die Uhr Mahnung und Wertschätzung zugleich – besonders als Vater eines herzkranken Kindes. Für Mahlodji ist sie ein Schutzraum, um präsente Zeit mit seinen eigenen Kindern bewusst offline zu erleben. "Wir dürfen nie vergessen, dass Zeit unsere knappste Ressource ist, und dass wir sie sinnvoll nutzen sollten."

Das vollständige Gespräch zum Thema sehen Sie in unserem Video und hören Sie in unserem Podcast.

 

 

Alle Fotos zum LEADERSNET.tv-Dreh finden Sie hier.

www.interspar.at

www.ali.do

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