KI-Kolumne von Jürgen Bogner
KI-Agenten: Digitale Kollegen oder trojanische Pferde?

| Redaktion 
| 07.04.2025

Im Rahmen der neuen KI-Serie, bei der KI-Profi Jürgen Bogner (CEO & Gründer von biteme.digital) regelmäßig einen Beitrag rund um das Thema Künstliche Intelligenz verfasst, dürfen sich LEADERSNET-Leser:innen dieses Mal auf einen Artikel darüber freuen, welche Unternehmen bereits auf KI-Agenten setzen und welche Chancen und Risiken das birgt. 

Die gute Nachricht: KI-Agenten wie OpenAIs Operator oder maßgeschneiderte Unternehmenslösungen übernehmen administrative Tätigkeiten, führen Prozesse autonom aus und entlasten Mitarbeiter:innen spürbar.

Die weniger gute Nachricht? Wer sich nicht jetzt damit auseinandersetzt, läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Denn während Sie noch überlegen, ob KI sicher genug ist, optimieren andere Unternehmen längst ihre Abläufe.

Chancen:

  • Automatisierung mit Feingefühl: Moderne Agenten verstehen Kontext, reagieren individuell und entlasten Ihr Team in Rekordzeit.
  • Effizienzsteigerung: Was früher Stunden dauerte, wird in Sekunden erledigt – fehlerfrei und skalierbar.
  • Kostenersparnis: Weniger manuelle Tätigkeiten bedeuten reduzierte Personalkosten und produktivere Mitarbeiter:innen.

Risiken:

  • Überautomatisierung: Ein KI-Agent ist kein Zauberstab. Wer alles automatisieren will, riskiert den Verlust der persönlichen Note.
  • Fehlendes Know-how: Wer ohne Strategie einsteigt, kann schnell von der eigenen KI überfordert sein. Es braucht klare Prozesse und eine gute Integration.
  • Sicherheitsfragen: Unternehmen müssen klare Regeln für den Umgang mit sensiblen Daten festlegen, damit KI nicht zur Datenschleuder wird.

Diese Unternehmen setzen bereits voll auf KI-Agenten

Während viele Firmen noch diskutieren, haben andere längst Fakten geschaffen:

  • Klarna: Klarna nutzt einen KI-Assistenten, der die Arbeit von 700 Vollzeitmitarbeiter:innen im Kundenservice ersetzt. Dieser Assistent bearbeitet Anfragen, unterstützt bei der Verwaltung von Rückerstattungen und Retouren und ist in 23 Märkten verfügbar.
  • Meta: Setzt KI-Agenten zur automatisierten Inhaltsmoderation ein und sehr stark im Development. Man munkelt von einigen Tausend Agents im Development.
  • Netflix: Nutzt KI-Agenten, um individuelle Empfehlungen für Nutzer:innen zu generieren, Inhalte zu kategorisieren und sogar die idealen Vorschaubilder zu wählen. Auch hier sind schon über 1000 Development Agents im Einsatz.

Wer glaubt, KI-Agenten seien eine Zukunftstechnologie, hat die Realität verschlafen. Sie sind längst da – und sie verändern ganze Branchen.

Use Case: Der smarte Vertriebsassistent

Ein mittelständisches Unternehmen implementiert einen KI-Agenten für den Vertrieb. Der Operator analysiert Kundenanfragen, priorisiert Leads und sendet personalisierte Angebote – alles ohne menschliches Zutun. Das Ergebnis? 25 Prozent mehr Verkaufsabschlüsse und 30 Prozent weniger Zeitaufwand für das Team.

Pilotprojekt: Der clevere Einstieg in die Automatisierung

Wer KI-Agenten testen will, muss nicht das ganze Unternehmen umkrempeln. Ein Pilotprojekt ab 5.000 Euro hilft, erste Erfahrungen zu sammeln und Abläufe gezielt zu optimieren.

Fazit: Wer weiterhin händisch E-Mails abarbeitet, während KI-Agenten ganze Geschäftsprozesse steuern, hat die Zeichen der Zeit übersehen. Die Zukunft läuft – mit oder ohne Sie.

www.ahoi.biteme.digital


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