Einzelausstellung
Andrea Auer – mother of pearls im Schlossmuseum Linz

| Gerhard Krispl / LEADERSNET-ART Herausgeber 
| 17.04.2025

Die Künstlerin und Designerin Andrea Auer, bekannt für überdimensionale Perlen aus Frischhaltefolie und Schmuck aus Bakelit oder Elektrokabeln, zeigt in ihrer ersten musealen Einzelausstellung auch frühe Arbeiten aus Metall und gibt einen umfassenden Einblick in ihr Schaffen.

Ein minimalistischer Umgang mit Form und Material, sowie Präzision und handwerkliches Können, konzeptionelle Überlegungen und die Verwendung alltäglicher Materialien, die als Autorenschmuck zu kleinen Kostbarkeiten verarbeitet werden, zeichnen ihre Körperobjekte aus. Charakteristisch sind Grundformen, eine unkonventionelle Materialwahl und eine Vorliebe für technische Halbfertigteile und Fundobjekte, die zu Preziosen aufgewertet werden und das traditionelle Wertesystem unterlaufen.

Einen besonderen Stellenwert in ihrem Werk nimmt das Material Bakelit ein, das als erster vollsynthetischer Kunststoff in die Designgeschichte einging und durch Coco Chanel im Schmuckbereich populär wurde. Mit schwarz glänzenden Ohrgehängen aus Maschinenknäufen oder dem Collier mit der Sprechmuschel eines Telefonhörers verweist Andrea Auer hundert Jahre nach dem Boom des Werkstoffs auf dessen sozialgeschichtliche Bedeutung und tritt in Dialog mit Objekten aus den Sammlungen des Landes Oberösterreich. Die ausgewählten Accessoires stehen – ähnlich wie Schmuck – in direktem Bezug zum menschlichen Körper.

Andrea Auer
Schmuckstücke aus Bakelit Kabel PE-Frischhaltefolie Silber Fundstücken © Foto: Daniela Beranek; Kreative Leitung & Schmuck: Andrea Auer

In ihrem Selbstverständnis als Künstlerin versteht Andrea Auer Schmuck als tragbare Kunst, die aus allen erdenklichen Materialien geschaffen werden kann.

Das Phänomen, dass Schmuck neben edlen Materialien auch aus einer Fülle anderer Medien und Stoffe bestehen kann, hat seinen Ursprung in den 1960er Jahren in den Niederlanden. Diese für den zeitgenössischen Schmuck prägende Bewegung entstand aus einer kritischen Haltung gegenüber traditionellen Werten und überwand konventionelle Vorstellungen davon, was Schmuck ist und aus welchen Materialien er hergestellt werden soll.

Die Ausstellung im Waffensaal des Schlossmuseum Linz fasst Andrea Auers Werk in Kapiteln zusammen: Von den Anfängen und frühen Arbeiten in Metall (1988–2000), Arbeiten und Archivalien aus Bakelit im Dialog mit den Sammlungsobjekten des Landes OÖ, die Perlen-Serie aus PE – PEarls, PEarls, PEarls (2003–2024), über Schmuck aus Elektrokabeln "The White Tube" (2009–2024) und "Faible", "Twist & Pomp" (2009–2024) bis hin zu "Pure Life", Fragmente und Erinnerungen (1998–2024) mit Essigpatscherl, Glasnudel-Muff oder Reis- und Krenkette, werden acht Vitrinen in Form von Assemblagen bespielt.

Andrea Auer – mother of pearls
bis 17. August 2025
Schlossmuseum Linz, Schlossberg 1, 4020 Linz
www.ooekultur.at

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Herausgeber von LEADERSNET-ART ist Gerhard Krispl.

 

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