Ende der Produktionspause
Bei KTM laufen (endlich) wieder Motorräder vom Band

Beim insolventen Motorradhersteller stand die Produktion seit 13. Dezember 2024 still. Mit der Wiederaufnahme erfolgt ein weiterer wichtiger Schritt für den Neustart. Da der Investorenprozess noch läuft, ist ein Konkurs aber nach wie vor nicht ausgeschlossen.

Nachdem die Gläubiger:innen der insolventen KTM AG am 25. Februar den Sanierungsplan angenommen haben und der indische Miteigentümer Bajaj ankündigte, 50 Millionen Euro für die Wiederaufnahme der Produktion flüssig zu machen (LEADERSNET berichtete), erfolgt nun der nächste wichtige Schritt auf dem Weg zum Neustart.

KTM produziert ab sofort wieder Motorräder

Am 17. März läuft im Stammwerk in Mattighofen nämlich die Produktion wieder an. Damit werden dort nach einer rund dreimonatigen Pause erstmals wieder KTM-Motorräder hergestellt. Die ersten fertigen Bikes sollen dann am Donnerstag (20. März) von den Bändern laufen. Das ist nicht nur ein Lichtblick für das Unternehmen und seinen Zulieferbetrieben, sondern für die gesamte Region. Denn obwohl KTM in den letzten Monaten Hunderte Stellen abgebaut hat, arbeiten in dem Werk nach wie vor rund 3.000 Personen. Und von diesen Mitarbeiter:innen hängen auch andere Wirtschaftszweige wie Bäckereien, (Mode-)Händler:innen oder Gasthäuser ab.   

Die Wiederaufnahme der Produktion erfolgt schrittweise. Für den 17. März ist für die vier Produktionslinien der Start eines Einschichtbetriebs (von 6 bis 14 Uhr) vorgesehen. Bis im KTM-Werk in Mattighofen wieder eine Vollauslastung gegeben ist und alle Mitarbeiter:innen zurück sind, dürften einige Monate vergehen.

Investorenprozess läuft 

Obwohl die Gläubiger:innen den Sanierungsplan mit einer Quote von 30 Prozent (zahlbar binnen zwei Wochen nach rechtskräftiger Bestätigung) angenommen haben, ist ein Konkurs nach wie vor nicht (ganz) vom Tisch. Denn KTM muss den Gläubiger:innen bis 23. Mai 2025 insgesamt rund 600 Millionen Euro ausbezahlen. Laut dem Insolvenzverwalter und dem Unternehmen gebe es zwar mehrere potenzielle Interessent:innen, doch der Investorenprozess läuft nach wie vor. KTM-Vorstand und -CEO Gottfried Neumeister zeigte sich zuletzt zuversichtlich, bald zu einem Ergebnis zu kommen.

Und auch die Kreditschützer:innen hoffen auf einen Fortbestand des Unternehmens. "Aus Gläubigersicht sind ein Investoreneinstieg und die Fortführung des Unternehmens wirtschaftlich sinnvoll. Bei einer insolvenzgerichtlichen Schließung und Zerschlagung des Unternehmens würden die Gläubiger eine Verteilungsquote von knapp unter 15 Prozent erhalten", sagte Karl-Heinz Götze vom KSV1870 am 25. Februar und ergänzte: "Bei einer Schließung würden bedeutend mehr Arbeitsplätze verloren gehen, was in weiterer Folge für die gesamte Region massive negative Auswirkungen hätte."

www.ktm.com

wpitzl@wifisalzburg.at
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