Fotos Pressekonferenz-Jahresergebnis 2024
Austrian Airlines mit Gewinneinbruch trotz Passagierrekord

2024 verzeichnete die Fluglinie 14,6 Millionen Fluggäste und ein solides Jahresergebnis.

Am Donnerstag präsentierten Austrian Airlines CEO Annette Mann und COO Francesco Sciortino bei einem Pressegespräch das Jahresergebnis 2024.

Herausforderndes Umfeld, solides Ergebnis

Die AUA ist es angesichts des herausfordernden Umfelds im Vorjahr gelungen, ein solides Jahresergebnis zu erwirtschaften. Das Adjusted EBIT war mit 76 Millionen Euro auch im Jahr 2024 wieder deutlich positiv, allerdings lag das Ergebnis um 40 Prozent unter dem Rekordergebnis 2023. Mit diesem Ergebnis wurde eine EBIT-Marge von 3,1 Prozent nach 5,4 Prozent im Jahr 2023 erreicht.

Laut Fluglinie basiere der Rückgang im Wesentlichen auf zwei Einmaleffekten. Betriebsversammlungen, Streiktage sowie die damit einhergehende Buchungszurückhaltung im Kontext des monatelangen Kollektivvertrags-Konflikts mit dem fliegenden Personal (LEADERSNET berichtete hier und hier) haben ein Minus von etwa 35 Millionen Euro mit sich gebracht. Der Nahostkonflikt spielte aber auch eine entscheidende Rolle. Er trübte das Ergebnis mit einem Minus von rund 40 Millionen Euro, nachdem die rot-weiß-rote Fluglinie zahlreiche Flugverbindungen in den Nahen Osten zum Teil monatelang aus dem Programm nehmen musste.

Das Jahresergebnis im Detail

2024 erhöhte sich der Jahresumsatz von 2,346 Milliarden Euro im Vorjahr auf 2,457 Milliarden Euro (+5 Prozent). Die Gesamterlöse lagen mit 2,542 Milliarden Euro um sechs Prozent und die Gesamtaufwendungen mit 2,467 Milliarden Euro um acht Prozent über dem Vorjahr.

Durch die Einflottung von zwei neuen Langstreckenflugzeugen, den beiden Boeing 787-9 "Dreamliner", stieg die Produktion der Airline an. Das Angebot an Sitzkilometern erhöhte sich im Jahresverlauf 2024 um acht Prozent auf 27,6 Milliarden. Die Auslastung lag 2024 mit 81,3 Prozent um -0,6 Prozentpunkte leicht unter jener aus 2023. Der Flugplan von Austrian Airlines wurde im Vorjahr zu 98,6 Prozent regulär abgeflogen.

"Wir sind trotz höherer Produktion aufgrund von Einmaleffekten im ersten Halbjahr deutlich unter unseren Erwartungen für das Gesamtjahr geblieben. Umso erfreulicher ist, dass unsere Performance im Laufe des zweiten Halbjahrs wieder voll auf Kurs war", sagte Annette Mann und fügte hinzu: "Nach wie vor sind allerdings die wirtschaftlichen Herausforderungen am Standort enorm. Neben der ungebremsten Wettbewerbsverzerrung zugunsten von außereuropäischen Airlines scheint sich nun auch die Inflation wieder deutlich über dem EU-Schnitt zu entwickeln, was uns am ohnehin schon zweitteuersten Luftfahrtstandort Europas noch weiter unter Druck setzen wird. Beides zeigt exemplarisch den massiven Handlungsbedarf der zukünftigen Bundesregierung auf, um ein langfristig gesundes Luftfahrtdrehkreuz in Wien erhalten und weiterentwickeln zu können."

Investitionsoffensive in das Reiseerlebnis

2025 kommen neue Destinationen ins Portfolio von Austrian Airlines. So wurde bereits im Winterflugplan Anfang Jänner die finnische Destination Ivalo neu angeboten (LEADERSNET berichtete). Im Sommer kommen mit Edinburgh in Schottland, Lofoten in Norwegen, der deutschen Ferieninsel Sylt sowie Burgas, der viertgrößten Stadt Bulgariens, vier weitere Destinationen dazu.

Laut dem Unternehmen liegt neben der Angebotsaufstockung der Fokus auch auf der Weiterentwicklung des "Erlebnis Fliegen". Die AUA hat dazu für die nächsten drei Jahre ein Investitionspaket geschürt, um sich bis 2027 zum 70. Geburtstag der Fluglinie in bestem Licht für ihre Fluggäste zu präsentieren. Einerseits wurde die Modernisierung der Langstreckenflotte bereits gestartet und andererseits entstehen im Zuge der Süderweiterung am Flughafen Wien aktuell 5.000 Quadratmeter an Loungeflächen, welche 2027 eröffnet werden sollen. Neben einem neuen Kulinarikkonzept wird auch an der Weiterentwicklung von Digitalprozessen gearbeitet.

Auch auf dem Thema Pünktlichkeit soll 2025 erneut ein besonderer Fokus der Airline liegen. "Zwar mussten wir im Vorjahr aufgrund der Performanceschwächen in der zentraleuropäischen Flugsicherung im Ranking der pünktlichsten Airlines Europas einige Plätze einbüßen, dennoch haben wir es trotz aller Herausforderungen wieder in die Top 10 geschafft – in Einzelmonaten sogar in das Spitzenfeld. Für heuer ist unser Ziel klar: Wir wollen wieder eine Top-Platzierung unter den drei pünktlichsten Airlines erreichen", so Austrian Airlines COO Francesco Sciortino.

Ausblick 

Das mittelfristige Ziel für die AUA bleibe eine EBIT-Marge in Höhe von acht Prozent. "Austrian Airlines ist der Flag-Carrier Österreichs. Unser Fokus liegt klar darauf, diesen Status zu erhalten und 2025 ein verbessertes Ergebnis wieder im deutlich dreistelligen Millionenbereich zu erzielen", so Annette Mann abschließend.

LEADERSNET war bei der Pressekonferenz. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.austrian.com

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