Seit Anfang des Jahres ist das neue Einweg-Pfandsystem hierzulande in Kraft (LEADERSNET berichtete). Um die Österreicher:innen flächendeckend darüber zu informieren, hat Recycling Pfand Österreich, die zentrale Stelle für die Umsetzung des Pfandsystems, gemeinsam mit Epamedia und IMCG eine großangelegte Kampagne unter dem Claim "Achtung Einsatz!" gestartet (LEADERSNET berichtete). Mit Erfolg, wie nun, sieben Wochen nach Einführung des Pfandsystems, die Bilanz von Recycling Pfand Österreich zeigt: Demnach wurden bereits eine Million Pfandgebinde erfolgreich retourniert. Zudem waren mit Ende Jänner bereits 25 Millionen Pfandverpackungen im Umlauf.
Einweg-Pfandsystem kurz erklärt
Seit 1. Jänner wird für Einweggetränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall zwischen 0,1 bis drei Litern, die ein Pfandlogo aufweisen, 25 Cent Pfand pro Stück erhoben. Zurückgeben kann man die Verpackungen an allen Verkaufsstellen, entweder manuell oder durch Rückgabeautomaten, jedoch nicht an Getränkeautomaten, bei Post- und Paketzustellern oder bei Gastronomiebetrieben, die ausschließlich Vor-Ort-Konsum anbieten. Insgesamt stehen den Konsument:innen österreichweit über 11.400 Rückgabestellen zur Verfügung, davon rund 6.000 Automaten. "Mit einer der höchsten Supermarktdichten in Europa hat Österreich auch eine der höchsten Dichten an Rückgabeautomaten. Somit können wir ein serviceorientiertes und auf die Konsument:innen perfekt abgestimmtes Pfandsystem gewährleisten", so die Recycling Pfand Österreich Geschäftsführung. An den Automaten ist die Rückgabe besonders bequem, da eine unbegrenzte Anzahl an Gebinden zurückgegeben werden kann, während manuelle Rückgabestellen nur jene Packungsgrößen und -mengen zurücknehmen müssen, die sie auch selbst verkaufen. "Verkauft also eine Trafik ausschließlich 0,25 Liter Getränkedosen, muss sie daher auch nur solche zurücknehmen", erklärt Fiala. Wichtig ist jedenfalls – egal ob automatisch oder manuell zurückgegeben wird –, dass der Barcode erkennbar, das Etikett vollständig und die Verpackung leer und unbeschädigt ist.
Einige Produkte sind allerdings von der Pfandpflicht ausgenommen, darunter etwa Milchprodukte, Sirupe sowie Getränkeflaschen für Beikost oder medizinische Produkte. Auch auf Verbundkartons, wie etwa Tetrapack, wird kein Pfand erhoben.
Ziel des Einweg-Pfandsystems ist es einerseits, Littering (sprich das achtlose Wegwerfen von Dosen und Flaschen in der Natur) zu reduzieren, und andererseits das Recycling zu fördern. Die zurückgegebenen Verpackungen werden nämlich zu neuen PET-Flaschen und Aluminiumdosen verarbeitet – der Kreislauf "Flasche zu Flasche bzw. Dose zu Dose" wird somit Realität. Bis 2027 sollen bereits 90 Prozent aller PET-Flaschen recycelt werden. Damit soll Österreich bereits vor 2029 die EU-Vorgaben mit einem Sammelziel von 90 Prozent erreichen können.
Übergangsjahr 2025
Aber Achtung: Nicht auf jede Verpackung, die in den Verkaufsregalen steht, wird bereits Pfand erhoben. 2025 ist nämlich ein Übergangsjahr: So dürfen bis Ende des Jahres noch Gebinde ohne Pfandlogo verkauft werden, sofern diese vor dem 31. März 2025 produziert wurden. Dank dieser Übergangsregelung können alte Verpackungen und Etiketten von Produzent:innen der Umwelt zuliebe weitestgehend aufgebraucht werden, anstatt vernichtet werden zu müssen. Es gilt also, genau darauf zu achten, ob ein Pfandlogo auf den Verpackungen zu finden ist.
In den kommenden Wochen und Monaten soll die Zahl der im Umlauf befindlichen Pfandgebinde jedenfalls deutlich steigen. "Wir rechnen damit, dass ab März bereits eine Vielzahl an bepfandeten Getränkeverpackungen im Umlauf sein wird", so Monika Fiala und Simon Parth, Geschäftsführung von Recycling Pfand Österreich. "In der Übergangszeit gibt ein Blick auf das Etikett schnell Aufschluss darüber, ob es sich um ein Pfandprodukt handelt. Das österreichische Pfandsymbol oberhalb des Strichcodes kennzeichnet alle bepfandeten Getränkeverpackungen."
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
Wie eine aktuelle Umfrage von marketagent im Auftrag von Recycling Pfand Österreich zeigt, kommt das neue Pfandsystem in der Bevölkerung gut an – 80 Prozent der Österreicher:innen befürworten es. Besonders der Umweltaspekt kommt gut an, so sehen 68 Prozent den größten Vorteil darin, dass weniger Verpackungen achtlos in der Natur entsorgt werden. Zudem heißen es 66 Prozent für gut, dass aus alten Verpackungen neue hergestellt werden und die Materialien somit im Kreislauf bleiben. Gut über das System informiert fühlen sich laut eigenen Angaben bereits 68 Prozent.
Mehr Informationen zum Einweg-Pfandsystem finden Sie in unserer Infobox.
www.recycling-pfand.at
Einweg-Pfandsystem: Das müssen Konsument:innen beachten
Pfandpflicht für Getränke-Einwegverpackungen: Ab dem 1. Jänner 2025 unterliegen alle mit dem Pfandsymbol gekennzeichneten Kunststoffflaschen und Metalldosen mit einem Volumen zwischen 0,1 und 3 Litern der neuen Pfandverordnung.
Ausnahmen: Milchprodukte, Sirupe und medizinische Produkte sind von der Pfandpflicht ausgenommen.
Pfandbetrag: Auf Flaschen und Dosen mit österreichischem Pfandlogo entfallen 25 Cent Pfand. Das Pfand wird bei der Rückgabe erstattet. Der Betrag muss auf der Rechnung separat angeführt werden und darf nicht in den Preis eingerechnet werden.
Pfandsymbol: Achten Sie auf das österreichische Pfandsymbol oberhalb des Strichcodes. Nur Getränkeverpackungen mit diesem Symbol sind mit Pfand versehen, werden an Rücknahmestellen akzeptiert und das Pfand wird für restentleerte Gebinde ausbezahlt.
Übergangsphase 2025: Bis Ende 2025 können noch Getränke ohne Pfandlogo abverkauft werden, sofern sie bis 31. März 2025 produziert worden sind. Getränke mit Pfandsymbol gehören in den Pfandautomaten; solche ohne Pfandsymbol entsorgen Sie bitte fachgerecht.
Richtige Rückgabe: Bitte Flaschen und Dosen unzerdrückt, leer und mit lesbarem Etikett zurückgeben. Das Pfandsymbol und der Strichcode müssen von Rückgabeautomaten sowie manuellen Rücknehmern einwandfrei gelesen werden können. Die Verpackung muss eindeutig dem österreichischen Pfandsystem zuordenbar sein.
Verschluss bei der Rückgabe: Leere Kunststoffflaschen können mit oder ohne Verschluss zurückgebracht werden. Das hat keinen Einfluss auf die Pfandauszahlung.
Rücknahmestellen: Die Rückgabe erfolgt an vielen Verkaufsstellen, wo die pfandpflichtigen Gebinde verkauft werden, also in Supermärkten, Bäckereien, Drogeriemärkten oder in manchen gastronomischen Betrieben. Die Rücknahme kann entweder über Automaten oder manuell erfolgen.
Anzahl der Rückgabe: Rücknahmeautomaten akzeptieren unbegrenzt viele Gebinde. Verkaufsstellen mit manueller Rücknahme müssen nur die üblichen Mengen, die pro Kund:in verkauft werden, zurücknehmen.
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