LEADERSNET: Sehr geehrte Frau Wenger, als "Die Wertschätzerin" sind Sie Expertin für Wertschätzung. Wie kommt man zu diesem Beruf und was genau machen Sie?
Manuela Wenger: Wertschätzung begleitet mich schon mein ganzes Leben. Ich bin in einem kleinen Lebensmittelgeschäft aufgewachsen, das meine Eltern führten. Schon früh lehrten sie mich, wie wichtig es ist, Kund:innen mit Wertschätzung zu begegnen – eine Haltung, die mich bis heute prägt. Später, im Berufsleben, wurde mir jedoch schnell klar, dass Wertschätzung keine Selbstverständlichkeit ist.
Meinen beruflichen Lebensweg habe ich als Bürolehrling begonnen. Der Weg führte mich in die Marketingbranche, wo ich zuletzt als Marketingleiterin arbeitete. Dieser Job war nicht jener, wo ich am meisten verdient habe, aber jener, wo man mich schon im Bewerbungsgespräch mit Vertrauen und Anerkennung empfangen hat. Das hat mich nachhaltig inspiriert, dass dieses Wissen jede Führungskraft und jede:r Mitarbeiter:in verfügen sollte. Und das war der Grund, warum ich zur Wertschätzerin wurde. Heute gebe ich als Keynote-Speakerin, Trainerin und Beraterin mein Wissen weiter und zeige, wie Wertschätzung Menschen stärkt und Unternehmenskulturen positiv verändert.
LEADERSNET: Wie definieren Sie Wertschätzung?
Wenger. Für mich ist Wertschätzung vor allem eine innere Haltung. So wie du bist, bist du für mich in Ordnung. Egal welche Hautfarbe, welches Geschlecht, welche sexuelle Orientierung, welche Religion etc. Wertschätzung ist die Grundlage für positive Beziehungen und eine gesunde Unternehmenskultur. Wie ich mich verhalte und was ich von jemanden halte, hat zum einen mit meinen Werten zu tun und zum anderen, welches Mindset ich habe – ein fixes oder ein Wachstums-Mindset.
LEADERSNET: Im vergangenen Jahr haben Sie das erste WertschätzungSummit in Salzburg auf die Beine gestellt und gleich einen großen Erfolg erzielt. Was hat Sie dazu motiviert?
Wenger: Die Idee entstand aus dem Wunsch, der Wertschätzung die Wertschätzung zu geben, die sie verdient. Sie ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, weil Wirtschaftlichkeit und Menschlichkeit untrennbar miteinander verbunden sein müssen. Nur wenn beide Aspekte Hand in Hand gehen, können nachhaltige Ziele erreicht werden. Mit dem WertschätzungSummit möchte ich einen Raum schaffen, in dem Menschen sich inspirieren lassen, voneinander lernen, praxisnahe Impulse mitnehmen und erleben können, wie Wertschätzung bereits erfolgreich in Unternehmen umgesetzt wird. Der Erfolg der ersten Veranstaltung hat eindrucksvoll bestätigt, wie wichtig und zeitgemäß dieses Thema ist.
LEADERSNET: Welche Zielgruppe sprechen Sie mit dem Summit an?
Wenger: Der WertschätzungSummit richtet sich an Geschäftsführer:innen, Führungskräfte, HR-Expert:innen und alle, die Unternehmenskultur aktiv gestalten wollen. Es geht um Menschen, die zukunftsfähige und wertschätzende Arbeitswelten schaffen möchten – unabhängig von der Branche.
LEADERSNET: Am 6. März findet in Salzburg der zweite WertschätzungSummit unter dem Titel "Von Mensch zu Mensch in Zeiten der KI" statt. Wird Wertschätzung bzw. der persönliche Kontakt in Zeiten von KI noch wichtiger?
Wenger: Absolut! Gerade in Zeiten, in denen KI unsere Arbeitswelt revolutioniert, wird der zwischenmenschliche Kontakt zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Technologie kann Prozesse erleichtern, aber so weit wir es bis jetzt wissen, wird es keine echten Beziehungen ersetzen. Deshalb ist es wichtiger denn je, auf Werte, Empathie und authentische Verbindungen zu setzen – das macht uns als Menschen einzigartig. Und das ist auch das, was ich in meinen Workshops bei meinen Kund:innen immer wieder wahrnehme: Der Wunsch nach Wertschätzung.
LEADERSNET: Unter den mehr als zehn Speaker:innen sind Gerhard Drexel (Spar), Biogena-CEO Stefan Klinglmair, die Kernölamazone und Kabarettistin Gudrun Nikodem-Eichenhardt, die Wirtschaftsastrologin Daniela Hruschka sowie die Mindful Empowerment Trainerin und Coach Mirjak Cosima. Was ist Ihnen bei der Auswahl der Speaker:innen wichtig?
Wenger: Mir war es wichtig, eine vielfältige Mischung an Persönlichkeiten zu gewinnen, die das Thema Wertschätzung aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchten. Deshalb sind sowohl Expert:innen aus der Wirtschaft als auch Fachleute mit kreativen und innovativen Ansätzen Teil des Programms.
Und das ist noch längst nicht alles: Jörg Spreitzer von Great Place To Work, Andreas Gnesda von den Leitbetrieben Austria, Andrea Stumpp von der Sparkasse Salzburg und Alexandra Forchtner von der PremiQaMed Group bringen weitere spannende Einblicke. Gerade die PremiQaMed Group zeigt, wie sie das Thema Wertschätzung alternativ im Gesundheitsbereich erfolgreich umgesetzt haben.
Diese Vielfalt der Vortragenden sorgt dafür, dass wir viele Aspekte des Themas abdecken und für jede:n wertvolle Impulse dabei sind. Genau das macht den WertschätzungSummit zu einem hochkarätigen und praxisnahen Fachkongress.
LEADERSNET: Der Summit startet um 9 Uhr morgens und geht bis 17 Uhr. Wie läuft das in etwa ab und bleibt auch genug Zeit zum Netzwerken?
Wenger: Der Tag ist eine abwechslungsreiche Mischung aus Keynotes, Vorträgen, Dialogen und Workshops. Es wird zwei verschiedene Bühnen geben, sodass die Teilnehmer:innen ihr Programm individuell gestalten und sich für die Themen entscheiden können, die sie am meisten interessieren.
Für diejenigen, die einen Blick hinter die Kulissen werfen möchten, gibt es die Möglichkeit, an einer Führung durch das Biogena-Gebäude teilzunehmen und mehr über die Kapsel-Herstellung zu erfahren. Auch das Netzwerken kommt nicht zu kurz: In den bewusst großzügig eingeplanten Pausen können sich die Teilnehmer:innen austauschen, neue Kontakte knüpfen und voneinander lernen.
Zusätzlich sorgen wir für das leibliche Wohl: Über den gesamten Tag hinweg gibt es köstliche Verpflegung, und am Ende wartet ein exklusives Goodie-Bag im Wert von 150 Euro. Ziel ist es, dass die Teilnehmer:innen inspiriert, gestärkt und mit neuen Ideen nach Hause gehen.
LEADERSNET: Können Sie uns noch ein paar interessante Informationen zu Ihrer Person geben?
Wenger: Ich bin 54 Jahre alt, gebürtige Oberösterreicherin und lebe bis heute in meiner Heimat – aktuell am wunderschönen Irrsee. Mit 15 Jahren begann ich meine berufliche Laufbahn mit einer Bürolehre. Auf dem zweiten Bildungsweg absolvierte ich neben meiner Vollzeitbeschäftigung ein betriebswirtschaftliches Studium an der JKU Linz.
In meinem bisherigen Berufsleben war ich in verschiedenen Positionen bei namhaften und internationalen Konzernen tätig – zuletzt als Marketingleiterin in einem Privatkrankenhaus. 2018 habe ich dann mein eigenes Unternehmen - "Die Wertschätzerin" - gegründet, um mich voll und ganz meinem Herzensthema zu widmen: der Wertschätzung. Mein Ziel ist es, Menschen und Unternehmen zu zeigen, wie sie durch gelebte Wertschätzung nachhaltig erfolgreicher und zufriedener werden könne
www.diewertschaetzerin.at
www.wertschaetzungsummit.at
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