Bemerkenswerte Entwicklung
Kunstmessen in Wien: Zwischen Überangebot und Herausforderungen

| Gerhard Krispl / LEADERSNET-ART Herausgeber 
| 19.12.2024

2025 werben 13 verschiedene Kunstmessen in Wien um Kunstinteressierte und zahlungskräftiges Publikum.

Die Kunstszene Wiens erlebt derzeit eine bemerkenswerte Entwicklung: Eine Vielzahl von Kunstmessen prägt das kulturelle Landschaftsbild der Stadt. Doch hinter den Kulissen dieser Verkaufsveranstaltungen verbergen sich komplexe wirtschaftliche Herausforderungen.

Chance oder Risiko
SPARK Art Fair Vienna, Art Vienna International Art Fair, WIKAM – Wiener Internationale Kunst- und Antiquitätenmesse oder Viennacontemporary: Längst sind es nicht mehr nur die großen Anbieter, die die Besucher:innen anziehen. Im kommenden Jahr werden sieben Veranstalter, darunter zwei aus dem Ausland, insgesamt 13 Kunstmessen in Wien organisieren. Diese Fülle an Veranstaltungen wirft Fragen nach Sinnhaftigkeit und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit auf. Während einige Branchenexperten wie Robert Ramsauer vom Veranstaltungsformat Parallel Vienna das Ende des klassischen Messekonzepts vorhersagen, sehen andere Chancen in der Vielfalt.

Die Fair for Art Vienna, die sich auf moderne und zeitgenössische Kunst spezialisiert hat, steht exemplarisch für diese Dynamik. Mit 40 Aussteller:innen präsentiert sie sich in der Aula der Wissenschaften, wobei ab 2026 ein neuer Veranstaltungsort gefunden werden muss. Der Umstand, dass das bisherige Gebäude zukünftig als Wissenschaftsvermittlungszentrum dienen soll, unterstreicht den stetigen Wandel in der Wiener Kulturlandschaft.

Besonders herausfordernd bleibt die wirtschaftliche Situation: Aussteller müssen Standkosten unabhängig von Verkaufserfolgen tragen. Die Viennacontemporary hat darauf mit reduzierten Standgebühren von 220 Euro pro Quadratmeter reagiert – eine der günstigsten Optionen im deutschsprachigen Raum. Öffentliche Förderungen, die weitere finanzielle Entlastung bringen könnten, bleiben jedoch oft aus. Werden sie neue Sammler anziehen oder führt das Überangebot zur Sättigung? Die Antwort wird in den kommenden Jahren maßgeblich von der Anpassungsfähigkeit der Veranstalter und der Kunstszene abhängen.

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Herausgeber von LEADERSNET-ART ist Gerhard Krispl.

 

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