Bitcoin auf dem Weg zum Allzeithoch: Was sind die Gründe?

| Redaktion 
| 06.03.2024

Die Schlagzeilen klingen aktuell nicht ab, wenn es um die bombastische Kursentwicklung des Bitcoins geht, denn mit einer solchen Explosion hat wohl die Kryptobranche selbst nicht gerechnet. Schließlich ist es noch gar nicht allzu lange her, dass man sich um die Mutter aller Kryptowährungen berechtigterweise ziemlich große Sorgen machen musste.

Erinnern wir uns hierzu nur einmal an die Situation, nachdem die Handelsplattform FTX im November 2022 einen Komplettcrash erlebte. Dieser führte nicht nur in Windeseile deren Insolvenz herbei, sondern sorgte in der Folge auch für einen Absturz des Bitcoinwerts auf bedrohliche 16.500 US-Dollar. 

Wer hätte nach diesen beunruhigenden Nachrichten schon prophezeit, dass wir nicht einmal 1,5 Jahre später auf ein neues Allzeithoch zusteuern? Doch wie genau kommt dieser rasante Aufstieg eigentlich zustande und was bedeutet er für Anleger? 

Von einer revolutionären Idee zur höchstdatierten Kryptowährung

Zu seinen Anfängen 2008 beinhaltete das Konzept des damals noch unter dem Namen Satoshi Nakamoto geführten Whitepapers zunächst einmal nur eine futuristische Idee, die sich beweisen musste. Entsprechend gering waren auch die Erwartungen, als auf dieser Grundlage am 03. Januar 2009 der erste Bitcoin-Block der Geschichte geschürft wurde. Die damaligen Miningkosten legten den Wert eines Tokens fest – er lag zu Beginn der ersten Handelsaktionen im Jahr 2010 aufgrund der minimalen Nachfrage bei umgerechnet 0,08 Euro. Wie sich die anschließende Erfolgsgeschichte gestaltete, ist uns nur zu gut bekannt. 

Kryptobörsen schossen nacheinander aus dem Boden und auch andere digitale Währungen traten in Erscheinung. Auch andere Industrien sind nach und nach auf den Zug aufgesprungen. Die ersten Anbieter wie PayPal, Microsoft, Whole Food haben frühzeitig Bitcoin als allgemeines Zahlungsmittel akzeptiert. Heute ist Bitcoin in fast allen Branchen aktiv. Auch in Nischenbranchen wie Online Casinos, die sich nur auf Kryptowährungen spezialisiert haben. Zum Beispiel hat sich eine komplette Goldgräber-Stimmung bei den besten Bitcoin Casinos breitgemacht. Spieler schätzen die schnellen Ein-und Auszahlungen sowie die Anonymität der Bitcoin-Casinos sehr.  

Jedes regulierte Casino versucht nun, Bitcoin, Ethereum und Co. in sein Portfolio aufzunehmen, was in den meisten Fällen auch gelingt.

Der rapide Kursgewinn gipfelte schließlich im bekannten Allzeithoch vom 10. November 2021 – zu diesem Zeitpunkt kostete ein Bitcoin stolze 68.789 US-Dollar, was den gesamten Marktwert des goldenen Tokens auf etwa 1,3 Billionen US-Dollar anhob. Wie schon erwähnt, platzte die Blase zunächst im darauffolgenden Jahr, doch bereits 2023 hatte sich der Kurs wieder gut erholt und war erneut auf über 42.000 US-Dollar angestiegen. 

Welche Kursentwicklung wir aktuell erleben 

Eine nochmalige Zitterpartie durchlebte die Kryptowelt dann im Herbst 2023, als die Liquidation der restlichen FTX-Bestände ins Haus stand, wodurch dem Markt auf einen Schlag milliardenschwere Unmengen an Bitcoin, Ethereum, Dogecoin und Solana hinzugefügt wurden. Dennoch blieb ein zweiter Tiefpunkt aus und die digitale Währung stabilisierte sich stattdessen weiter, um am Jahreswechsel 2023/2024 bei erfreulichen 45.000 US-Dollar anzugelangen. Seitdem scheint es kein Halten mehr zu geben, was den Aufwärtstrend angeht. 

Allein in den letzten 2 Monaten hat die Währung im Vergleich zum US-Dollar knapp 50 Prozent zugelegt, sodass am 05. März 2024 tatsächlich ein sagenhafter Wert von rund 69.200 US-Dollar aufgerufen wurde, der ein neues Allzeithoch darstellt. Zum Vergleich: Andere digitale Devisen wie Ethereum und Ripple konnten im gleichen Zeitraum nur einen Zuwachs von 3 bis 7 Prozent verzeichnen. 

Zwar ist der totale Run bis dato nicht ausgebrochen, die Branche zeigt sich jedoch sehr zuversichtlich ob dieser neuesten Entwicklungen. Insider ließen bereits verlauten, dass sie an eine weitere steile Aufwärtskurve glauben und bis 2025 eine Datierung von rund 78.000 US-Dollar für durchaus möglich halten. 

Wodurch wird der Bitcoin-Kurs bestimmt?

Wie im Börsenhandel um Rohstoffe oder Firmenanteile auch, greift beim Bitcoin-Wert in gleicher Weise das wirtschaftliche Prinzip von Angebot und Nachfrage. Je mehr Nachfrage herrscht, desto stärker lässt diese den Preis in die Höhe schnellen. Doch auch die allgemeine Marktstimmung sowie spürbare gesamtwirtschaftliche Trends wirken sich auf den Kursverlauf aus.

Dadurch, dass der Bitcoin in einem dezentralen System gehandelt wird, das auf der Blockchain-Technologie aufbaut, gibt es keinen offiziellen Umrechnungskurs. Stattdessen existiert ein tagesaktueller Trend, auf welchen Gegenwert sich Käufer und Verkäufer einig werden, die sich gegenseitig entsprechende Angebote unterbreiten. 

Wie kommt der momentane Höchstwert zustande? 

Dass die Nachfrage zu solch exorbitant hohen Werten geführt hat und vermutlich auch in nächster Zeit noch führt, ist vor allem auf 3 Faktoren zurückzuführen – auf die kürzlich freigegebenen Bitcoin-ETFs in den USA, auf das nahende Halving sowie die allgemein sehr optimistische Grundhaltung gegenüber Kryptowährungen als lukrative Geldanlage. 

Weiterhin macht sich positiv bemerkbar, dass langfristig fallende Zinsen erwartet werden, weshalb sich viele Anleger nach alternativen Optionen umsehen und dem Kryptogeschäft deutlich offener gegenüberstehen, als es vor einem Jahrzehnt noch der Fall war. 

Hohe Nachfrage nach börsengehandelten Bitcoin-Fonds

Im Januar 2024 wurden seitens der US-Aufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) erstmals börsennotierte Fonds auf Basis des Bitcoins zugelassen, was als absoluter Meilenstein in der Kryptogeschichte betrachtet wird. 

Mit diesen sogenannten Bitcoin-Spot-ETFs kann direkt in Bitcoin investiert und finanziell von deren Entwicklung profitiert werden, indem Anleger ihre ETF-Anteile nach Belieben kaufen oder verkaufen. Der Preis der Anteile wird dabei vom jeweiligen Bitcoin-Marktwert bestimmt. Das Risiko ist deutlich geringer als beim regulären Kryptohandel, da man die Währung an sich nicht besitzt. Somit braucht man auch kein Wallet anzuschaffen oder sich auf Handelsplattformen um das Trading zu kümmern.   

Die US-amerikanische Freigabe führte dazu, dass vor allem institutionelle Investoren im großen Stil Geld in die neuen Bitcoin-Spot-ETFs gesteckt haben. Man spricht davon, dass schon im Verlauf des ersten Monats rund 2,8 Milliarden US-Dollar investiert wurden und die derart gesteigerte Nachfrage ihrerseits den Preis weiter nach oben getrieben hat.

Anstehendes Halving im April 2024

In regelmäßig wiederkehrenden zeitlichen Abständen erfolgt ein Bitcoin-Halving, also eine Halbierung. Das bedeutet, dass die Miner im Anschluss daran nur noch 50 Prozent der bisher üblichen Bitcoins für die Generierung eines neuen Blocks erhalten. 

Somit reduziert sich die Menge der Bitcoin-Neuemissionen ganz gravierend, was sich selbstverständlich auf den Gesamtkurs auswirkt. Das nächste Halving erfolgt, sobald der 840.000ste Block erfolgreich zur Blockchain hinzugefügt wurde, was sehr wahrscheinlich um den 20. April 2024 herum passieren dürfte. 

Optimistische Markteinschätzung und zunehmende Offenheit für Kryptoanlagen

Schließlich spielt auch mit hinein, dass laut den News immer mehr Kleinanleger in den Kryptomarkt investieren und dieser in der Kombination mit Aktien oder Immobilieninvestments als zusätzliche Option für den persönlichen Vermögensaufbau betrachtet wird. 

Den Österreichern ist gerade in Zeiten hoher Inflation und unsicherer Bankverträge daran gelegen, eine zuverlässige alternative Altersvorsorge aufzubauen. Daher steigt nicht nur die Beteiligung am Aktienmarkt, sondern auch das Investment in digitale Devisen.

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