Die Villa Bunzl ist im Jahr 1935 in Wien errichtet worden und ist das letzte Bauwerk nach den Plänen von Architekt Josef Frank (1885 bis 1967). Vor einigen Tagen wurde im Rahmen einer Presseführung im 19. Wiener Gemeindebezirk in der Chimanistraße 18, der finale Beitrag eines in vielerlei Hinsicht widerständigen Geistes für das Neue Bauen der Öffentlichkeit präsentiert.

Bei diesem restaurierten und erweiterten Bauwerk trifft die Wiener Moderne der 1930er Jahre auf die Architektur der Gegenwart. © danielhawelka.at
Sensibles Projekt
Das sensible Projekt umfasst in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt einerseits Adaptierungen, um ein zeitgemäßes Wohnen zu ermöglichen, und andererseits den technischen Ausbau des historischen Bestandes. Außerdem wurde im Bereich des Vorgartens ein gläserner Solitär errichtet.
Stilgetreue Restaurierung
Die Villa wurde stilgetreu restauriert und durch eine nicht minder aufwändige Erweiterung durch einen großflächig verglasten Kubus präsentiert. "Ob als Wohnhaus mit angeschlossenem Office- oder Galerie-Space, als exklusiver Showroom oder als repräsentative Dependance – hier eröffnet sich die Chance, den Geist eines legendären Architekten und Designers tagtäglich erahnen zu können", sagt Paul Öllinger, Geschäftsführer von amb Development.
Das Grundstück ist 1.270 Quadratmeter, der Eigengarten 900 Quadratmeter groß. Die Villa Bunzl hat rund 300 Quadratmeter Fläche und wird durch den rund 90 Quadratmeter großen gläsernen Solitär ergänzt. Neben dem Patio im Erdgeschoß, der erweiterten Terrasse im Obergeschoß, einem offenen Kamin im Salon und den im Stile der Zeit hergestellten Badezimmern, findet sich auch noch ein Pool im Garten. Ein besonderes, historisches Highlight soll die im Original erhaltene offene Treppe sein, deren senkrecht aufstrebende Geländerstäbe die beiden Geschosse verbinden soll.

Villa Bunzl – Poolbereich © danielhawelka.at
Auf den Spuren der Moderne
"Wer die denkmalgeschützte Stadtvilla betritt, wandelt auf den Spuren der Wiener Moderne: Offene Räume mit charmanten Nischen, klar geschnittene Zimmer in verschiedenen Zwischenebenen und elegante Flächen, die zum Flanieren einladen", sagt Architektin Gina Ossoinig. Öllinger fügt hinzu: "Der Wert einer Immobilie bemisst sich üblicherweise nach Lage, planerischer Raffinesse und Ausstattungsniveau. Doch manche Objekte gewinnen durch ihre bloße Existenz an Wert, besonders unter Kenner:innen und Liebhaber:innen."
Wiener Moderne trifft Architektur der Gegenwart
Hohe Räume, Sichtbeton-Wände und nahtlos ineinanderfließenden Glasflächen sollen in dem straßenseitig platzierten Neubau ein Gefühl von Unbegrenztheit schaffen. Mit Hilfe von moderner Beschattungs- und Kühltechnik sei zudem gewährleistet, dass sich dieses auch bei sommerlichen Temperaturen nicht verflüchtigt. Hinter der Lochblech-Fassade im Erdgeschoss verbirgt sich ein Carport, das von beiden Einheiten aus mit wenigen Schritten zu erreichen ist. Im Obergeschoß befinden sich u.a. ein Atelier, Ausstellungsraum, Arbeits- oder Gästezimmer.
Aus dem Obergeschoß der revitalisierten Villa Bunzl wurde ein privater Rückzugsort und im Souterrain ein Sauna-/Ruhebereich vorgesehen. Das zu temperierende und mit einer Gegenstromanlage ausgestattete Schwimmbecken wurde zwischen den historischen Gartenmauern platziert. Um das Gießen des grünen Gartens kümmert sich die elektronisch gesteuerte Bewässerungsanlage.
Die Villa ist ab sofort verfügbar.
www.amb-development.at
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