LEADERSNET: Kollitsch & Soravia ist als starkes Immobilien-Development-Duo bekannt. In welchem Segment sind Sie vorwiegend tätig?
Mag. Jasmin Soravia: Wir verstehen uns hauptsächlich als Value-Add-Entwickler. Unsere Stärken liegen insbesondere in der Entwicklung brachliegender Immobilien oder Betriebsflächen. Unser Fokus liegt auf der Nachverdichtung im urbanen Raum sowie im gehobenen Wohnbau. Verfallene Häuser in Villenbezirken oder verlassene Zinshäuser, die einst als Büros genutzt wurden und die aktuellen umwelttechnischen Anforderungen nicht mehr erfüllen, sind genau das, wonach wir suchen. Unsere Expertise aus der Baufirma, unser wirtschaftliches Wissen und unsere langjährige Erfahrung helfen uns dabei, jedem Objekt einer geeigneten Entwicklung zuzuführen.
LEADERSNET: Welche Projekte sind aktuell in Bau oder kurz vor Fertigstellung?
Mag. Jasmin Soravia: Heuer haben wir unser Projekt ÜBERFLIEGER in Langenzersdorf fertiggestellt, bei dem nur noch eine Wohnung verfügbar ist. Für drei weitere Projekte haben wir (endlich) die Baugenehmigung bekommen, das sind unser Projekt SCHMUCKSTÜCK in Wiener Neustadt, HOCHGENUSS in Pfaffstätten und unser wunderschönes Projekt VIWALDI im 14. Bezirk in der Salzwiesengasse – traumhaft schön gelegen Nahe dem Wienerwald; zwei weitere Projekte stehen kurz vor Genehmigung – das sind zum einen das Projekt HELENE in Baden und mein Lieblingsprojekt WILLA, ebenfalls im 14. Bezirk – hierbei handelt es sich um die alte Knödelhütte, die von uns liebevoll renoviert und ausgebaut wird, darauf freue ich mich schon besonders!
LEADERSNET: Wie entwickelt sich Ihrer Meinung nach derzeit der Immobilienmarkt?
Mag. Jasmin Soravia: Diese Frage ist derzeit schwer zu beantworten. Aufgrund der vielen negativen Schlagzeilen sind Wohnungskäufer verunsichert. Es gibt auch viele marktbeeinflussende geopolitische Faktoren, die den Immobiliensektor belasten. Die Zeit stark steigender Immobilienpreise ist vorerst vorbei. Der Markt zeigt jedoch Anzeichen einer Seitwärtsbewegung, einen Preisrückgang im Neubausektor wird es wahrscheinlich nicht geben, da Personal- Material- und Energiekosten weiterhin hoch sind, von den hohen Zinsen ganz abgesehen. Aufgrund der sinkenden Neubauleistung in den kommenden Jahren werden jene, die sich jetzt richtig am Markt positionieren, die Nachfrage bedienen. Ein Umdenken ist erforderlich, um den neuen Bedürfnissen des Marktes gerecht zu werden. Dazu gehören Umweltanforderungen, Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, soziale Komponenten wie Mehrgenerationenwohnen, Barrierefreiheit und bezahlbarer Wohnraum. Die zunehmende Alterung der Bevölkerung als auch der Trend hin zu Einpersonenhaushalten wird künftig mehr Beachtung erfordern. Auch was die Dauer der Baubewilligungsverfahren oder Umwidmungen betrifft, macht es zukünftig nicht leichter.
LEADERSNET: Welche Chancen und Vorteile birgt das derzeitige Marktumfeld für Wohnungssuchende?
Mag. Jasmin Soravia: Derzeit gibt es eine größere Auswahl sowie Angebote, wie es sie seit 15 Jahren nicht mehr gab. Seit die Kreditzinsen gestiegen sind, hat sich der Markt von einem Verkäufermarkt zu einem Käufermarkt entwickelt. Das bedeutet, dass Käufer derzeit eine breite Auswahl haben, wenn es um den Kauf ihres Eigenheims geht. Vor allem haben gestiegene Energiekosten und der Klimawandel zu einem Umdenken bei den Käufern geführt.
Aber auch für Käufer von Anlegerwohnungen ergeben sich derzeit verschiedene Möglichkeiten, zu sehr guten Marktbedingungen zu investieren. Die vorübergehend höheren Zinsen ermöglichen es Investoren, die einen langfristigen Betrachtungszeitraum haben, neue Objekte zu anderen Renditen zu erwerben als es noch vor einem Jahr war. Die nach wie vor hohe Inflation und die damit verbundenen steigenden Mieten sind derzeit vorteilhaft für jeden Bestandshalter, nicht jedoch zur Freude der Mieter.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.kollitsch.eu