Drei von zehn Mitarbeitern wissen nicht, was ein Digital Workplace ist

| Redaktion 
| 12.07.2023

Eine aktuelle Studie von Hirschtec zeigt die Herausforderungen, Vorteile und "Pain Points" der neuen Arbeitswelten auf. 

Digitalisierung steht an der Tagesordnung vieler Unternehmen, doch sind die Konzepte vielerorts noch nicht gänzlich in der Praxis angekommen: Ineffiziente Abläufe, Papierkram sowie der mühsame Austausch von Dateien per E-Mail prägen nach wie vor den Unternehmensalltag. Für Lutz Hirsch, CEO von Hirschtec, sind digitale Arbeitsstrukturen essenziell, wenn ein Unternehmen auf lange Sicht erfolgreich sein will. Um herauszufinden, wie gut Österreichs Unternehmen dahingehend aufgestellt sind, führte marketagent im Auftrag von Hirschtec eine Digital-Workplace-Studie für Österreich durch: "Alle sprechen von der voranschreitenden Digitalisierung. Wir wollten wissen, wie digital der Arbeitsalltag der Österreicherinnen und Österreicher tatsächlich ist", sagt Hirsch. 

"Digital Skills Gap" zwischen den Generationen muss überwunden werden

Ein Bewusstsein dafür, dass es digitale Fähigkeiten braucht, besteht bereits: Schon 63,2 Prozent der Befragten schreiben sich nach eigener Einschätzung gute digitale Skills zu. Während sich aber bei den 50- bis 65-Jährigen derzeit "nur" 46,8 Prozent digital fit fühlen, sind es bei der "Generation Smartphone" – also den 18- bis 29-Jährigen – bereits 83 Prozent. Eine Diskrepanz, die es aktuell etwa der Hälfte der langjährigen Mitarbeitenden erschwert, die Vorzüge der Digitalisierung in vollem Maße zu nutzen, wie beispielsweise den leichteren Austausch mit Kolleg:innen oder das Arbeiten im Home Office. Um zukunftsfit zu sein, muss das digitale Level von Mitarbeitenden über alle Altersklassen hinweg angehoben werden.

Ältere Mitarbeiter:innen fühlen sich vergleichsweise weniger "fit" für die Anforderungen digitaler Arbeitswelten. © Hirschtec

Digital-Workplace-Benotung fällt oft nur "befriedigend" aus

Bei der Benotung des Arbeitsplatzes zeigen die Ergebnisse der Studie, dass rund 20 Prozent ihr Unternehmen als „sehr digital“ einstufen. 38,6 Prozent schneiden mit einem Gut ab, ein Drittel bewegt sich noch im Mittelfeld und nur rund 8 Prozent wurden bei der Einschätzung zur "Digitalisierung im Unternehmen" mit einer Vier oder Fünf benotet. Als Verbesserungsmöglichkeit landet die Digitalisierung von Dokumenten und damit der Ansatz des papierlosen Büros auf Platz eins. 

 Drei von zehn Mitarbeitenden wissen nicht, was ein Digital Workplace ist

Nur jede:r zweite Befragte gibt an, mit dem Begriff Digital Workplace etwas anfangen zu können, ein Drittel weiß nicht, was damit gemeint ist. Ist ein Digital Workplace im eigenen Unternehmen vorhanden, geben aber über 80 Prozent der Mitarbeiter:innen an, über alle Anwendungsmöglichkeiten Bescheid zu wissen. Auffallend dabei ist, dass 9,4 Prozent der Befragten angeben, den vorhandenen Digital Workplace selbst gar nicht zu nutzen. "Damit die Mitarbeitenden ihn wirklich annehmen, ist es wichtig, die Vorteile für die eigenen Arbeitsabläufe zu vermitteln, Berührungsängste abzubauen, Feedback-Kanäle anzubieten und das Management-Team vom Nutzen für das Unternehmen zu überzeugen", erläutert Hirsch. Der Digital-Experte wurde im April in den Senat der Wirtschaft Österreich berufen (LEADERSNET berichtete).

Die Nachteile digitaler Arbeitswelten 

Zu den "Pain Points" digitaler Arbeitsstrukturen gehören das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen (35,5 Prozent), alles sofort und gleichzeitig erledigen zu müssen (32 Prozent), das Fehlen von persönlicher Kommunikation (29,9 Prozent) und die Herausforderung, Arbeit von Privatem zu trennen (22,9 Prozent). 

Die positiven Auswirkungen auf Arbeit und Privatleben

13,8 Prozent der Befragten gaben an, dass ein digitales Arbeitsumfeld weniger Stress bedeutet, weil man sich die Zeit besser einteilen kann – vor allem Jüngere sehen das so. 

Weniger Papiermüll, weniger Reiseaufwand und Zeitersparnisse zählen zu den genannten Vorteilen des "Digital Workplace" © Hirschtec

Auch das Argument, dass ein Mehr an Digitalisierung der Umwelt zugutekommt, überzeugt Mitarbeitende: Rund drei Viertel merken, dass der Digital Workplace zu einem papierarmen Büro geführt hat (77,2 Prozent). 61,1 Prozent nehmen einen reduzierten Reiseaufwand wahr und 38,3 Prozent sehen ein Einsparen von Zeit und Ressourcen durch kürzere Suchzeiten für Informationen.

www.hirschtec.eu

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV