28. qualityaustria Forum zum Thema "Der Mensch im Wirtschaftssystem"

| Redaktion 
| 23.03.2023

"Wir werden zukünftig fluidere flexiblere Formen von Arbeit erleben, die klassischen fünf Arbeitstage und die 40-Stundenwoche werden zum Auslaufmodell."

Besonders die letzten drei Jahre haben gezeigt, wie anpassungsfähig die Menschheit ist. Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen wie Krieg, Klimakrise oder die Digitalisierung verlangen nach einem Umdenken und neuen Spielregeln. Beim 28. qualityaustria Forum beleuchteten Expert:innen vor rund 700 Teilnehmenden im Salzburg Congress und online vor den Bildschirmen, wie wir das neue Miteinander gestalten können und welche Rolle der Mensch in einem modernen nachhaltigen Wirtschaftssystem der Zukunft spielt.

Homeoffice und Arbeitszeitmodelle

Themen wie Digitalisierung, Industrie 4.0, Gesundheit, ESG, Rentabilität oder New Work schreiben die Spielregeln erfolgreichen Wirtschaftens in einem stetig zunehmenden Tempo neu. Homeoffice und neue Arbeitszeitmodelle sind die spürbarsten Veränderungen der letzten Jahre. New Work ist aber nur einer der vielen Aspekte, die im Umbruch sind.
"Wir haben in jüngster Zeit gesehen, dass unsere Abläufe und Gewohnheiten veränderbar sind. Anpassung ist möglich, wenn wir es wollen oder müssen. Wie die Welt in Zukunft aussieht, liegt an uns. Denn schon heute gestalten wir gemeinsam die Wirtschaft von morgen", sagte Quality Austria Geschäftsführer Werner Paar.

Erfolgsfaktor Mensch

Menschen wirtschaften, um erfolgreich zu sein, doch was bedeutet "Erfolg"? Jeder Mensch definiert Erfolg für sich anders. "Egal von welcher Seite man Erfolg betrachtet, man muss sich der unterschiedlichen Sichtweisen bewusst sein, um die Zukunft mitzugestalten. Nur so kann man die Grenzen der eigenen Vorstellungskraft überschreiten und auf Basis verschiedener Perspektiven Prozesse und Abläufe im Sinne aller Marktteilnehmenden optimieren", erläuterte Christoph Mondl, Geschäftsführer der Quality Austria.

Der Unternehmenserfolg als übergeordnetes Ziel verlangt nach verschiedenen Erfolgsfaktoren. Im Mittelpunkt steht aber immer der Mensch in seinen unterschiedlichen Rollen: Als Führungskraft, Mitarbeiter:in, als Auftraggeber:in, als Geschäftspartner:in oder als Kund:in.

"Die Zukunft liegt im neuen 'Spiel' und somit in einer Wirtschaft, die sich 'glokal' vernetzt, digitalisiert und resilient gestaltet wird. Weg von der Abfall-, hin zur Kreislaufwirtschaft. Weg von der Value Chain, hin zum Value Network", so Mondl.

Die Zeit scheint reif für eine bessere Ökonomie, in der sich Unternehmen und Marken weiterentwickeln.
"Ob Digitalisierung, Künstliche Intelligenz oder Industrie 4.0 – Managementsysteme und Normen sind hilfreich, um verlässliche Strukturen und Prozesse zu schaffen und dabei den Menschen und sein Tun in den Mittelpunkt zu stellen", sagt Paar weiter.

Flexibilität und Veränderungen

Dass wir mit einer neuen Flexibilität und ständigen Veränderungen leben müssen, war auch Tenor des Vortrags von Keynote-Speakerin Kerstin Plehwe. Um am Markt erfolgreich zu sein, muss die Philosophie des Unternehmens mehr denn je von allen Mitarbeiterinnen mitgetragen und gelebt werden. Dabei haben die heutigen Arbeitskräfte andere Ansprüche.
"Mit Gratiskaffee und Obstkörben locken Sie heute niemanden mehr. Auch gute Gehälter reichen heutzutage nicht aus. Wir befinden uns längst in einem Wettbewerb um den besten Nachwuchs und viele Unternehmen haben diesen Wandel noch gar nicht realisiert", sagt Plehwe.

Auch die Expertin und Speakerin Steffi Burkhart vertritt diese Position: "Der Arbeitsmarkt verändert sich momentan massiv. Die Generationen Zalpha, Z und Alpha, werden in Zukunft nicht mehr Geld gegen Arbeit tauschen. Wir werden zukünftig fluidere flexiblere Formen von Arbeit erleben, die klassischen fünf Arbeitstage und die 40-Stundenwoche werden zum Auslaufmodell."

Es gelte, die Chancen der Zeit zu nutzen. Service-Performance-Beraterin Sabine Hübner sieht diese Chancen vor allem in der Service-Haltung. "Je digitaler unsere Welt wird, desto mehr wird der Anspruch der Menschen an die Qualität der persönlichen Begegnung steigen", so Hübner. Für Unternehmen werde damit jeder Kontaktpunkt zur Prüfung. Ein nicht zufriedenstellender Service würde von Konsument:innen umgehend öffentlich kundgetan werden und schadet dem guten Ruf. Service würde zum größten Differenzierungsmerkmal und Mitarbeitende, die sich empathisch mit dem Unternehmen bzw. der Marke identifizieren, zu ihren wichtigsten Botschafter:innen werden.

Der Mensch in der Hauptrolle

Der Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation sei, laufend dazuzulernen und weiterzuwachsen. Hilfreich seien dabei Systeme, die den Rahmen für eine strukturierte Herangehensweise in Betrieben bilden und gleichzeitig den notwendigen Spielraum lassen, um flexibel reagieren zu können. Erfolg würde in Zukunft vor allem davon abhängen, Menschen, Produkte, Unternehmen, Qualitätsstandards etc. miteinander zu vernetzen.

Managementsysteme und Normen werden dabei helfen, das große Ganze zu unterstützen – aber in einem waren sich die Vortragenden beim 28. qualityaustria Forum einig: Ganz gleich wie sehr sich die Spielregeln ändern, der Mensch wird auch in Zukunft die Hauptrolle spielen.

LEADERSNET war beim qualityaustria Forum. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.qualityaustria.com

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