Mehrheit der Mitarbeitenden würde sich wieder im eigenen Unternehmen bewerben

| Redaktion 
| 30.01.2023

Der aktuelle Hernstein Management Report geht der Frage nach, wie Führungskräfte ihr Unternehmen in den Bereichen Personalpolitik und Mitarbeiter:innenorientierung sehen.

Acht von zehn Führungskräften würden sich im eigenen Unternehmen wieder bewerben, wenn sie derzeit auf Arbeitssuche wären – das besagt der aktuelle Hernstein Management Report.

Zwei Drittel der Mitarbeitenden

Unter den Mitarbeitenden sind es demnach laut Führungskräften knapp zwei Drittel, die sich wieder so entscheiden würden. Die Befragten sehen auch die Mitarbeiter:innenorientierung im eigenen Unternehmen auf hohem Niveau. So zum Beispiel meint jeweils mehr als die Hälfte, dass es Unterstützung in der Einarbeitungsphase und bei persönlichen Krisen gibt.

Persönliche Ebene als entscheidend

Überhaupt spiele die persönliche Ebene eine wesentliche Rolle. Eine klare Mehrheit der Führungskräfte hält ausreichende Freizeit der Mitarbeitenden für den stärksten Bindungsfaktor. Trotz ausgeprägter Mitarbeiter:innenorientierung sei die Personallage angespannt: Sechs von zehn Führungskräften meinen, dass es einen starken Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden im Unternehmen gibt.

Michaela Kreitmayer, Leiterin des Hernstein Instituts für Management und Leadership der FHWien der WKW, zieht eine positive Bilanz: "Die sehr hohe 'Wiederbewerbungsquote' deutet darauf hin, dass die Organisationsentwicklung in den Unternehmen auf einem guten Weg ist. Dazu trägt auch ein hohes Maß an Mitarbeiter:innenorientierung bei, was ebenfalls aus den Daten der Studie ersichtlich ist. Für mich zeigt sich hier ein Gegensatz zur oftmals verbreiteten allgemeinen Stimmungslage, dass Mitarbeitende derzeit rasch und bei der erstbesten Gelegenheit den Job wechseln."

Hohe fiktive "Wiederbewerbungsquote" der Führungskräfte

81 Prozent der Führungskräfte geben an, dass sie sich in ihrem Unternehmen wieder bewerben würden, wenn sie auf Arbeitssuche wären, davon 44 Prozent sehr sicher und 37 Prozent eher. Nur vier Prozent würden den:die aktuellen Arbeitgeber:in meiden und sich "sicher nicht" bewerben. Ein wesentlicher Grund dafür könnte sein, dass sich genau 90 Prozent der Führungskräfte ihren eigenen Fähigkeiten entsprechend eingesetzt sehen, davon 52 Prozent voll und ganz, meint Kreitmayer. Ein hohes Maß an Übereinstimmung zwischen Qualifikationen und Anforderungen wirke im Allgemeinen motivierend, im Gegensatz zu Überforderung oder Unterforderung.

Arbeitskräftemangel trotz hoher Mitarbeiterbindung

Trotz hoher Bindung geben 62 Prozent der Führungskräfte an, dass sie einen starken Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden im Unternehmen sehen, selbst bei sehr guter Entlohnung. Die Gegenrezepte sind einerseits aktive Weiterbildungsmaßnahmen im oder durch das Unternehmen, die von 67 Prozent gesetzt werden, andererseits die intensive Suche nach den bestmöglich geeigneten neuen Mitarbeitenden am Arbeitsmarkt (71 Prozent).

"Viele Unternehmen haben verstanden, dass es unabdingbar ist, auf Weiterbildung zu setzen und Qualifikationslücken so gut wie möglich intern zu füllen. Denn das Potenzial am Arbeitsmarkt ist begrenzt und auch bei Neuaufnahmen ist eine Einführung in die betrieblichen Besonderheiten im Regelfall notwendig. Wer rechtzeitig in Weiterbildung investiert, profitiert somit doppelt", schließt Michaela Kreitmayer, Leiterin des Hernstein Instituts für Management und Leadership der FHWien der WKW. Die FHWien der WKW hat das Hernstein Institut erst vor Kurzem übernommen (LEADERSNET berichtete).

Den detaillierten Report gibt es hier.

www.hernstein.at

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