Eine von der Wirtschaftskammer NÖ beauftragte Studie am Campus Wieselburg der FHWN, ging der Frage nach, wie viel die Österreicher:innen beim Online-Kauf bereit sind, für den Versand zu zahlen?
Wichtiges Marketinginstrument
Den Ergebnissen zufolge ist kostenloser Versand und Rückversand im stark umkämpften eCommerce zu einem wichtigen Marketinginstrument geworden - vor allem um Kund:innen zu gewinnen und in einem weiteren Schritt an das Unternehmen zu binden.
"Vor allem KMUs stehen daher vor der Entscheidung, ob und in welcher Höhe sie ihren Kund:innen Versand- und Rücksendekosten in Rechnung stellen sollen", erklärt Rainer Neuwirth, Studiengangsleiter des Studiengangs E-Commerce an der FHWN.
Zweiteilige Untersuchung
Um die Zahlungsbereitschaft für Versand- und Rücksendekosten bei Online-Einkäufen nach Branchen zu ermitteln, wurde eine zweiteilige Untersuchung im Rahmen einer Masterarbeit durchgeführt.
Das Ergebnis zeige, dass Faktoren wie Pünktlichkeit, Flexibilität und Transparenz in der Kommunikation das Einkaufserlebnis der Kund:innen positiv beeinflussen. Dementsprechend lautet die Erkenntnis, dass auf der einen Seite die Möglichkeit geboten werden sollte, zwischen mehreren Versandsdienstleister:innen wählen zu können und auf der anderen Seite es wichtig sei, dass die Lieferung in irgendeiner Form für die Käufer:innen nachvollziehbar ist.
"Selbst wenn Handelsunternehmen beschließen, stets kostenlosen Versand anzubieten und den Preis für den Versand in den Produktpreis einzuberechnen, sollte darauf geachtet werden, dass der Gesamtpreis den Wert des Produkts nicht deutlich übersteigt, da sonst – begünstigt durch Preisvergleichs-Portale – auf andere Shops zurückgegriffen wird", berichtet Neuwirth von deutlichen Ergebnissen der Studie.
Der optimale Preis
Die Analyse der gesammelten Daten ermögliche es einerseits, den optimalen Preis zu ermitteln, den die Kund:innen bereit wären, für Versand und Rücksendung zu zahlen, andererseits könne dadurch eine für sie akzeptable Preisspanne ermittelt werden.
"Hierbei beschreibt der optimale Preis den Wert, bei dem der Unmut der Kund:innenschaft, für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu zahlen, minimal ist. Die akzeptable Preisspanne hingegen beschreibt einen Rahmen wo sich der Preis befinden sollte, damit er zumindest akzeptiert wird. Das hängt auch stark vom durchschnittlichen Warenkorbwert und damit auch mit der Branche zusammen", erklärt die Studienautorin Cotes Freyle Maria Jose.
Laut der Analyse liegt der optimale Versandpreis von Büchern bei zwei Euro, während er für Möbel, bei einem durchschnittlichen Warenkorbwert von 215 Euro, bei zehn Euro liegt.
www.wieselburg.fhwn.ac.at
www.wko.at
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