EU fixiert einheitliches Ladegerät für mobile Geräte

Die Verordnung für einen verpflichtenden USB-C-Anschluss hat die letzte Hürde genommen. Apple leistete Widerstand.

Ein Jahrzehnt hat es gedauert, doch nun ist es fix. In der EU wird es künftig einheitliche Ladegeräte für mobile Geräte geben. Das Europäische Parlament hat den Weg endgültig frei gemacht. Laut der neuen Verordnung müssen bis Ende 2024 alle Mobiltelefone, Tablets, Kameras und weitere Geräte, die in der EU verkauft werden, einen USB-C-Ladeanschluss haben. Ab Frühjahr 2026 gilt das auch für Laptops.

Klares Voting

Am 25. Oktober wurden die entsprechenden neuen Vorschriften vom Plenum des Europäischen Parlaments in Straßburg mit 602 zu 13 Stimmen bei acht Enthaltungen angenommen. Die neue Regelung soll gleich mehrere Vorteile bieten. Dazu zählt unter anderem die Vermeidung von Elektroschrott. Zudem müssen sich Konsument:innen in Zukunft keine neuen Ladegeräte für neue mobile Geräte mehr kaufen.

Alle Hersteller werden dazu verpflichtet, ihre neuen Mobiltelefone, Tablets, Digitalkameras, Kopfhörer und Headsets, tragbaren Videospielkonsolen und Lautsprecher, E-Reader, Tastaturen, Mäuse, tragbaren Navigationssysteme, Ohrhörer und Laptops mit einer Leistungsabgabe von bis zu 100 Watt, die mit einem Kabel aufgeladen werden können, mit einem USB-C-Anschluss auszustatten.

Apple wehrte sich

Apple ist jener Hersteller, der sich bis zuletzt gegen die Verordnung gewehrt hat. Die iPhones des US-Konzerns verfügen nach wie vor über den hauseigenen "Lightning"-Anschluss. Apple argumentierte damit, dass eine einheitliche Lösung Innovationen verhindern würde. Gebracht hat es letztlich nichts. Ab Ende 2024 müssen auch iPhones in der EU über einen USB-C-Anschluss verfügen. Da Apple in den letzten Jahren aber bereits bei mehreren Geräten auf einen USB-C-Anschluss umgestiegen ist (iPad, MacBook, etc.), dürfte das den IT-Konzern bei den Smartphones nicht mehr allzu sehr schmerzen. Auch wenn Apple mit dem auf den Lightning-Anschluss ausgerichtetes Zubehör viel Geld verdient hat - sei es über den Verkauf eigener Produkte, oder über Lizenzeinnahmen.

Standard für kabelloses Laden fehlt noch

Da sich das kabellose Laden immer stärker durchsetzt, muss die EU-Kommission bis Ende 2024 auch hier für Interoperabilität sorgen, damit negative Folgen für Verbraucher:innen und für die Umwelt verhindert werden. Damit soll auch dafür gesorgt werden, dass Nutzer:innen in Zukunft nicht mehr an eine bestimmte Technik oder einzigen Hersteller gebunden sind.

"Davon werden alle profitieren"

Der Berichterstatter des Parlaments, Alex Agius Saliba, sagte: "Das gemeinsame Ladegerät wird in Europa endlich Wirklichkeit. Wir haben mehr als zehn Jahre auf diese Vorschriften gewartet und können die derzeitige Fülle von Ladegeräten endlich der Vergangenheit angehören lassen. Dieses zukunftssichere Gesetz ermöglicht die Entwicklung innovativer Ladelösungen, und davon werden alle profitieren - von frustrierten Verbraucher:innen bis hin zu unserer empfindlichen Umwelt. Es sind schwierige Zeiten für die Politik, aber wir haben gezeigt, dass der EU die Ideen nicht ausgegangen sind, um das Leben von Millionen von Menschen in Europa zu verbessern und für andere Teile der Welt mit gutem Beispiel voranzugehen."

www.europarl.europa.eu

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