Die IAA in Frankfurt und der Pariser Autosalon, die sich jährlich abwechselten, zählten über Jahrzehnte zu den größten Automessen der Welt. Für so gut wie alle Hersteller und großen Zulieferer war die Teilnahme fast schon ein Muss. Doch in den letzten Jahren hat sich die Branche stark verändert, viele Autokonzerne setzen mittlerweile auf eigene Events, um ihre Neuheiten den eigenen Kund:innen exklusiv zu präsentieren. Verstärkt wurde der Niedergang der großen Branchentreffs durch die Corona-Pandemie, die viele Absagen zur Folge hatte. Manche Automessen sind mittlerweile komplett von der Bildfläche verschwunden. Die IAA ist im Vorjahr nach München übersiedelt und setzt dort auf ein völlig anderes Konzept.
Franzosen, Daimler und Chinesen
Und auch vom am Montag gestarteten Pariser Autosalon 2022 (17. bis 23. Oktober) ist nicht mehr viel Glanz vergangener Jahre übrig geblieben. Aus Europa sind fast nur noch die Lokalmatadoren vertreten. Renault inklusive Dacia und der Stellantis-Konzern mit seinen Marken Peugeot, Citroën, DS und Jeep wollen bei den Besucher:innen mit einem Neuheiten-Feuerwerk glänzen. Aus Deutschland lässt sich eigentlich nur Mercedes blicken. Die Abstinenz großer Marken wie jene des VW-Konzerns, BMW, Toyota, Volvo, Mazda, Opel und Co. wollen wiederum chinesische Hersteller nutzen, um ihre Produkte dem europäischen Publikum schmackhaft zu machen. So ist etwa BYD, deren Elektroautos in Österreich in Kürze über die Denzel-Gruppe vertrieben werden (LEADERSNET berichtete), mit einem großen Stand vertreten. Gleiches gilt für Great Wall Motor (GWM) mit den beiden Marken "Ora" und "Wey".
Neuheiten aus Europa
Wir haben die wichtigsten Neuheiten der verbliebenen europäischen Hersteller zusammengefasst (siehe Fotos oben).
Im Mittelpunkt des Messeauftritts von Renault stehen die Weltpremieren des neuen Kangoo E-Tech Electric und des Concept Cars "4ever Trophy", das einen Ausblick auf die Neuauflage des legendären R4 ab 2025 gibt. Mit dem Showcar R5 Turbo 3E zeigt der Hersteller auf seinem Stand außerdem eine elektrisierende Hommage an ein weiteres historisches Kultmobil: den R5 Turbo. Darüber hinaus zeigt Renault in Paris die Studie "Hippie Caviar Motel" für ein rein elektrisches Freizeitfahrzeug.
Auf dem Stand der rumänischen Renault-Tochter Dacia ist neben der kompletten Modellpalette in neuer Markenoptik (u.a. mit neuem Logo) mit dem Dacia Jogger Hybrid 140 der erste Hybridantrieb der Marke als Weltpremiere und das kürzlich vorgestellte Konzeptfahrzeug Manifesto zu sehen. Die hauseigene Sportmarke Alpine bringt die neue A110 R und ein spektakuläres Showcar namens Alpenglow nach Paris.
Auf einem 900 Quadratmeter großen Stand präsentiert Peugeot drei Weltpremieren unter dem Motto "Everything is more beautiful with Allure". Dazu zählen der Crossover 408, der verbesserte e-208 sowie der Elektro-Roller e-Streetzone, der mit einer Ladung bis zu 112 Kilometer fahren können soll.
Citroen gibt mit dem Oli einen Ausblick auf ein leistbares Elektroauto für die Stadt. Die Stellantis-Nobelmarke DS stellt unter anderem den Plug-in-Hybrid DS4 E-Tense mit höhere Reichweite vor und die US-Tochtermarke Jeep feiert mit dem Avenger die Weltpremiere ihres ersten reinen Elektroautos.
Bei Mercedes steht der Messeauftritt in Paris ganz im Zeichen des EQE SUV, der ab Frühjahr 2023 zu haben sein wird. Der kleine Bruder des EQS SUV stellt die rein elektrische Alternative zum GLE dar und wird von Beginn an auch als AMG-Version zu haben sein.
www.mondial.paris
Kommentar veröffentlichen