Das Talk-Event "Challenge the challenge" ging, veranstaltet von vibe und Audi im Wiener "Audi House of Progress" über die Bühne.
Klares Ziel
Dieses Mal sprach Moderator Christian Clerici mit Andreas Tschas (CEO & Co-Founder Glacier), Andreas Kral (Fleet Manager SODEXO Service Solutions), Paul Leitenmüller (CEO Opinion Leader Network und Alfred Wurmbrand (CEO Würth). Schnell zeigte sich: Das Ziel ist klar – der Weg dorthin aber teilweise gespickt mit Herausforderungen. Auch weil die Klimakrise in Zeiten von Pandemie und der noch nicht abgeschlossenen Digitalisierung gelöst werden will.
Andreas Tschas: "Wir befinden uns noch in der letzten Phase der digitalen Transformation und die nächste hat schon begonnen. Der Unterschied ist dieses Mal: In Richtung Nachhaltigkeit wollen viele Mitarbeiter:innen dabei sein. Gerade die Mobilität ist ein besonders greifbares Thema und eine wichtige Projektionsfläche für das Employer Branding." Dies könne Tschas aus eigener Erfahrung bestätigen, da im Rahmen der "Glacier Climate Academy" oft nachgefragt werde, welche Best Practice Beispiele es in diesem Bereich gäbe. Das zeige eindeutig, dass "am Ende des Tages alle Unternehmen vor den gleichen Problemen stehen", so Tschas.
Vorangehen und motivieren
Dass die Mitarbeiter den Antriebswechsel mittragen, kann auch Fuhrpark-Profi Andreas Kral bestätigen: "Gerade beim Umstieg auf den emissionsfreien Antrieb passen die aktuellen Rahmenbedingungen – kein Sachbezug, attraktive Förderungen, keine NoVA oder Versicherungssteuer." Die allgemeine Stimmung sei also "nicht das Problem“, viel mehr würden Einzelthemen noch hin und wieder für Kopfzerbrechen sorgen, wie Kral erklärt: "Vor allem Unklarheiten beim Laden, der Autoauswahl und bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen bremsen aktuell den weiteren Hochlauf der E-Mobilität." Unklarheiten lassen sich bekanntlich mit Information und Orientierung beseitigen. Und Unsicherheiten lösen sich auf, wenn etwa der Chef mit gutem Beispiel vorangeht und nichts von den Mitarbeitern verlangt, was er nicht auch selbst getestet hat. Letzteres definiert den Zugang zum Thema E-Mobilität bei Würth, wie CEO Alfred Wurmbrand klarstellt: "Wir haben bei 1.000 Mitarbeitern über 500 Dienstfahrzeuge, weil unsere Kunden wollen uns vor Ort sehen. Und das geht nur mit Individualmobilität. Deshalb wollen wir die E-Mobilität im Betrieb fördern, fordern aber nichts von unseren Mitarbeitern, was wir nicht selbst ausprobiert haben. Das startet den Dialog, ermöglicht einen direkten Austausch und damit auch die persönliche Überzeug des interessierten Mitarbeiters."
Selbstgemachte Erfahrung sind der stärkste Überzeugungstäter, ein Dialog auf Augenhöhe das Quäntchen, das es zur Entscheidung vielfach braucht, weshalb Würth bei der Implementierung von E-Fahrzeugen einen Schritt weiter geht, so Alfred Wurmbrand: "Jeder, der ein E-Auto als Dienstauto haben will, muss es vorher eine Woche lang im Alltag testen. Da zeigt sich dann auch schnell, das Ladethema ist eine Mischung aus Mythos und Herausforderung – wobei der Mythos mittlerweile überwiegt. Außerdem kann die Ladeweile auch produktiv genutzt werden – zumindest haben wir seit der Umstellung keinen Produktivitätsverlust bemerkt."
Authentisch und echt dem Thema widmen
Die Vorbildwirkung sei ein starkes Werkzeug, wie Paul Leitenmüller, CEO Opinion Leader Network, aus eigener Erfahrung bestätigt: "Elektromobilität ist cool – und sie hat einen sozialen Impact. Wenn man im E-Auto vorfährt, dann finden das die Leute lässig." Es zeige dem Gegenüber, dass man was für die Energie- und Mobilitätswende tut und dann kämen ganz automatisch die Fragen. Dieser Dialog-Moment wiederum sei "vor allem ein wichtiger Faktor für das Image und Employer Branding. Denn die besten Köpfe kommen nur dann, wenn die Firma das Thema Nachhaltigkeit authentisch und echt angeht", so Leitenmüller. Die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit dürfe deshalb auch nicht beim E-Auto aufhören, sondern "sie muss dort beginnen und weitergedacht werden."
Andreas Tschas konkretisiert den Prozess noch weiter: um den Wandel voranzutreiben brauche es auch Entscheidungsgewalt: "Sustainability Manager waren in der Vergangenheit häufig zahnlose Stellen, doch langsam wird die Nachhaltigkeitsabteilung immer mehr zur zentralen Koordinationsstelle für die Transformation. Häufig gemeinsam mit der HR – weil sich die Anliegen der Mitarbeiter dort bündeln." Dies sei insofern völlig logisch, weil die Mitarbeitenden auch die Treiber seien: "Ich beobachte, dass das Thema Nachhaltigkeit von immer mehr Mitarbeiter:innen als wichtig empfunden wird." Ganz nach dem Credo: "Every job will be a climate job“ betreffe das „jede Branche, jede Stelle und jeden Bereich in einem Unternehmen." (ca)
www.vibemovesyou.com
Kommentar veröffentlichen