Die schwedische Elektroautomarke Polestar, die wie die Schwestermarke Volvo zum Geely Konzern gehört, lud am 5. Mai anlässlich der Langen Nacht der E-Mobilität zur Talkrunde mit dem Thema "New Mobility". Dabei wurde gemeinsam mit Managern drei großer Unternehmen ein Blick in die Zukunft von Transport und Fortbewegung geworfen. Fragen zur Mobilität von morgen ebenso wie zu den Potenzialen einer Elektrifizierung des Verkehrssektors standen dabei im Vordergrund. Auch innovative Konzepte im Bereich "New Mobility“ waren Thema.
Am Podium nahmen Thomas Hörmann (Geschäftsführer Polestar Österreich), Claes Lindgren (Country Customer Fulfillment Manager bei Ikea Österreich), Paul Janacek (Head of Group Fleet bei der Österreichischen Post) und Ronald Lausch (Chief Sales Officer Smatrics) Platz und sprachen darüber, welchen Stellenwert E-Mobilität in Österreich hat, wieso die Transformation erst am Anfang steht und wie der Wandel hin zu nachhaltiger, klimaneutraler Mobilität beschleunigt werden kann.
Bekenntnis zu alternativen Antriebsformen gefordert
"Traditionelle OEMs scheinen so langsam wie möglich auf elektrische Fahrzeuge umzustellen. Sie investieren weiterhin in die Entwicklung neuer Benzin- und Dieselantriebe, anstatt die damit verbundenen enormen Entwicklungsgelder für Innovationen zu nutzen, die zu einer klimaneutralen Mobilität führen. Nun sind wir an einem Punkt, an dem es Lösungen und rasche Veränderungen braucht. Polestar hat dies erkannt und will bis 2030 nicht nur ein wirklich klimaneutrales Auto produzieren, sondern die Industrie damit auch wachrütteln. Es muss sich etwas tun und das schnell", so Thomas Hörmann.
Generell brauche es Lösungen, um CO2-Emissionen zu senken und damit einhergehend ein Bekenntnis zu alternativen Antriebsformen. Claes Lindgren: "Ikea will bis 2030 klimapositiv agieren. Das ist eine riesige Veränderung für uns in Österreich und erst recht global gesehen. Dennoch muss man sich trauen, diesen Weg zu gehen, denn wenn man zögert und abwartet, dann wartet man die nächsten 20 Jahre. Wir glauben jetzt an die Möglichkeiten der Elektromobilität".
Ähnlich sieht es auch die Österreichische Post. Paul Janacek: "Abzuwarten bedeutet Stillstand. Die Österreichische Post hat bereits 2011 die ersten E-Fahrzeuge gekauft und diese sind noch immer im Einsatz. Die Technologie der Elektromobilität ist ein Langläufer und hat sich für uns bereits bewährt, vor allem, weil sie uns ermöglicht, einen Kreislauf zu bilden. Restkapazitäten sind wunderbare Stationsspeicher und ein solch integrativer Ansatz bringt Unternehmen in eine echte Startposition, die viele noch gar nicht erkannt haben".
Neue Herausforderungen
Die zunehmende Elektrifizierung des Verkehrs bedeutet aber auch Herausforderungen, insbesondere für den Energiesektor. "Wir schätzen, dass es bis 2030 1,5 bis 2 Millionen rein elektrisch betriebene Fahrzeuge geben wird. Darauf bereiten wir uns vor. Smatrics baut derzeit massiv aus und wir beschäftigen uns mit unserem Mehrheitseigentümer Verbund auch mit Lastmanagement- und Speicherlösungen", so Ronald Lausch.
Auch Batterien und die Bedingungen ihrer Produktion waren ein Thema der Diskussion. Einigkeit herrschte darüber, dass es in der Lieferkette Klarheit und Transparenz braucht. "Transparenz ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir veröffentlichen nicht nur eine umfangreiche Lebenszyklusanalyse samt CO2-Fußabdruck unserer Fahrzeuge, sondern setzen auch auf die Blockchain-Technologie. Wir tracken derzeit lückenlos die Risikomaterialien Kobalt und Glimmer und wollen in Zukunft sämtliche Rohstoffe nachverfolgen", so Thomas Hörmann.
Polestar edition by Cake mit LED-Scheinwerfer, Öhlins-Dämpfer und "Naked-Design". © LEADERSNET/G. Langegger
E-Moped als Überraschung
Neben der Podiumsdiskussion hatte Polestar noch ein weiteres Highlight am Start. Der Hersteller enthüllte mit der Produktionsversion des kompakten "Cake Makka" Elektromopeds eine zweirädrige Produktneuheit. Die Makka – Polestar edition by Cake basiert auf einer Motorradplattform für E-Motorräder. Das vollelektrische Zweirad wurde entwickelt, um das Bestreben von Polestar und Cake, den Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität zu beschleunigen, zu unterstreichen und wurde ursprünglich auf der IAA Mobility 2021 in München als Konzept vorgestellt. Die Idee dahinter sei es, das Makka Bike in Kombination mit dem Polestar 2 einzusetzen, insbesondere im urbanen Raum und für die letzte Meile. (ts)
LEADERSNET war bei der Talkrunde mit dabei. Eindrücke finden Sie hier.
www.polestar.at
www.langenachtderelektromobilität.at
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