Eine hochkarätige Runde diskutierte Ende letzter Woche im Rahmen von Googles Partnerinitiative "Zukunftswerkstatt - gemeinsam für Österreich" in Wien die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt. Der Tenor: Fachkräfte, Bildungschancen und konkrete Upskilling-Möglichkeiten in IT-relevanten Berufen sind stark nachgefragt.
Die Teilnehmer:innen waren sich einig - der Schuh drückt am Arbeitsmarkt: 1,67 Millionen Fachkräfte in digitalen Jobs fehlen der europäischen Wirtschaft bis 2025 laut dem World Economic Forum. Österreich ist hier auch betroffen. Speziell digitales Wissen werde in den kommenden Jahren immer mehr nachgefragt, denn die vergangenen zwei Jahre haben die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, erheblich verändert und den Arbeitsmarkt geprägt. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach digitalen Fähig- und Fertigkeiten durch Arbeitgeber:innen stark gestiegen, immer mehr Arbeitsplätze setzen digitales Know-how voraus.
"Reskilling" und "Upskilling" als Lösungsansatz
Laut Bundesminister Martin Kocher seien nun konkrete Weiter- und Umschulungsangebote für Arbeitskräfte ein entscheidender Faktor für eine zukunftsorientierte und widerstandsfähige Wirtschaft und Gesellschaft in Österreich. Reskilling und Upskilling können der Schlüssel sein, um die Lücke zu schließen und sicherzustellen, dass Österreich den hohen Lebensstandard halten und für die Zukunft gerüstet sei. Für Österreich sei es das Ziel, dass 62 Prozent der Arbeitnehmenden bis 2030 jährlich an Weiter- und Umschulungsinitiativen teilnehmen. Die Teilnehmenden des Podiums wiesen zudem darauf hin, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften in wachstumsstarken Branchen, in denen eine erfolgreiche Digitalisierung essentiell ist, auch zukünftig weiter steigen wird. Während dies eine große Herausforderung für Unternehmen darstellt, sei es gleichermaßen eine große Chance.
Berufliche Weiterbildungsangebote in IT-nahen Bereichen
Aufgrund des großen Bedarfs nach digitalen Fähigkeiten startete Google in Österreich im vergangenen Jahr das e-learning Schulungsangebot Google Career Certificates. In Zusammenarbeit mit lokalen Partner:innen wie der Co-Gastgeberin des Podiums, the female factor, wie auch 4GameChangers, Fifteen Seconds, sowie den Non-Profit Organisationen INCO Academy und Jobs4refugees werden kostenfreie Zugänge für IT-nahe Onlinekurse von Google durch die Partner:innen an ausgewählte Bewerber:innen in Österreich verteilt.
Google Austria Country Director Christine Antlanger-Winter betonte im Gespräch die dringende Notwendigkeit für Bildungsmöglichkeiten im digitalen Bereich, die für österreichische Arbeitnehmende leicht und ohne Vorkenntnisse zugänglich sind. Aus diesem Grund habe Google bereits 2020 die Zukunftswerkstatt Österreich gestartet. "Österreich ist ein KMU-Land, welches stets auf Innovation setzt. Digitales Know-how ist die Basis hierfür. Die Career Certificates sind Googles Angebot, der starken Nachfrage nach neuen digitalen Fähigkeiten in Österreich nachzukommen." Nach jahrelangem Engagement in der digitalen Bildung innerhalb der Zukunftswerkstatt ist dieses zusätzliche Angebot für zertifizierte Berufsabschlüsse mit einem klaren Ziel gestartet worden: "Österreich besonders im Bereich Digital weiter zu stärken und somit zum zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg beizutragen", so Christine Antlanger-Winter, Country Director von Google Austria.
Im vergangenen Jahr sind gemeinsam u.a. mit the female factor die "Google Career Certificates" ins Leben gerufen worden. Die Zertifikate seien dabei für sehr spezifische Jobskills designed und dementsprechend in vier Bereiche unterteilt: IT Support, UX Design, Digital Project Management und Data Analytics.
Suche nach Potential, nicht Expert:innen
Mahdis Gharaei, Mitgründerin und CEO von the female factor ergänzte, dass sie die Partnerschaft sehr schätze, der Fokus beim Thema Nach- und Weiterschulung in erster Linie auf dem Potential liegen müsse. "Beim Upskilling geht es darum, dass man mit dem bestehenden Portfolio, beziehungsweise dem Können der Person arbeitet. Vorkenntnisse oder Eignungstests sind für die Trainings nicht notwendig – sie sollen für alle zugänglich sein. Daher werde hier ebenso auf Flexibilität als auch auf Angebote in englischer Sprache gesetzt. We think across borders", so Gharaei.
Das Ziel sei hier, einen Impact für diejenigen zu schaffen, die sich in ihrer Karriere weiterentwickeln und ihre Kenntnisse ausbauen wollen – letztendlich würden davon schließlich auch die Unternehmen profitieren. Zudem hebt Gharaei hervor, dass auch Faktoren wie Altersgruppe oder Lebenssituation keine Rolle spielen würden – egal, ob man beispielsweise nach der Elternkarenz wieder ins Arbeitsleben einsteigt, oder ob man eine höhere Position im Unternehmen anstrebt.
Beschleuniger für die Karriere
Mardis Karlsdottir, die in Wien wohnhafte Absolventin eines kürzlich abgeschlossenen "Google Career Certificates" zum Thema 'Project Management', gab ihre Erfahrungen aus der Upskilling-Initiative aus erster Hand in die Runde. Die Weiterbildungsteilnehmerin, welche sich im Rahmen des e-Learning Kurses Kenntnisse im "Project Management" aneignete, wollte sich neben ihrem stressigen Berufsalltag weiterbilden. Ihre Empfehlung sei daher, sich in so einer Situation direkt an den eigenen Chef bzw. die Chefin zu wenden – in den meisten Fällen zeige sich der Arbeitgeber für solche Trainings nämlich unterstützend. Die Weiterbildung versteht Karlsdottir als "Beschleuniger" für ihre Karriere. Besonders die flexible Einteilung der Zeiten des "Google Career Certificates" habe ihr dabei geholfen. Obwohl das Programm für sechs Monate ausgelegt sei, habe sie es in einem bedeutend kürzeren Zeitraum abschließen können.
"Reskilling" als das Thema der nächsten zehn Jahre
Auch Bundesarbeitsminister Kocher zeigte sich begeistert von dem Projekt. Upskilling und Reskilling sehe er als das Thema der kommenden zehn Jahre. Sowohl in Österreich als auch in ganz Europa erkenne er hier eine immer größer werdende Debatte. Da sich der Technologie-Bereich sehr stark weiterentwickle, brauche es viele solcher Initiativen. Der Vorteil hierbei sei eben auch, dass man nicht in drei Jahresschritten denken müsse, sondern ein ständiger Weiterbildungsprozess ermöglicht werde. Die Verantwortung für solche Weiterbildungen sehe Kocher sowohl bei der Regierung als auch bei den Unternehmen. Es müssen Wege gefunden werden, Arbeitnehmer:innen dazu zu motivieren, sich weiterzubilden. (ts)
LEADERSNET war bei der Podiumsidiskussion mit dabei. Eindrücke finden Sie hier.
www.google-certificates.at
www.femalefactor.global
Kommentar veröffentlichen