Eine neue Studie von Forscher:innen der University of Buffalo, die den Zusammenhang von TV-Konsum vor dem Schlafengehen untersuchte, liefert ein überraschendes Ergebnis. Denn anders als allgemein angenommen, sorgt Fernsehen oder Streamen von Filmen vor dem Zubettgehen für besseren Schlaf. Grund dafür sei, dass die meisten Untersuchungen bislang die Gerätenutzung als eine einzige homogene Aktivität dargestellt und oft die nuancierte und komplizierte Vielfalt der Möglichkeiten ignoriert hätten, wie digitale Medien tatsächlich genutzt werden. Zudem verließen sich die Forscher:innen meist auf Aussagen der Proband:innen.
Mediennutzung kurz vor dem Schlafengehen
Medienpsychologin Lindsay Hahn und ihr Team haben 58 Erwachsene damit beauftragt, ihre Mediennutzung in der Stunde vor dem Schlafengehen zu dokumentieren. Neben der Art von Medien, die sie konsumierten - Fernsehen, Podcast oder Buch - sollten sie notierten, ob sie die Medien im Bett, im Wohnzimmer oder anderswo verwendeten und ob sie sich allein darauf konzentrierten oder irgendetwas nebenbei taten, etwa per Smartphone im Internet surfen.
Bevor sie ins Bett gingen, mussten die Proband:innen sich eine elektronische Kappe über den Kopf stülpen, die während des Schlafs beziehungsweise Wachliegens die Gehirnströme (EEG) aufzeichnete. Hahn wollte vor allem untersuchen, wie verschiedene Arten von traditionellen Medien den Schlaf beeinflussen. Anstatt also die aktive Interaktion mit Geräten zu betrachten, war sie daran interessiert, ob das passive Beobachten oder Hören von etwas direkt vor dem Schlummer die Schlafqualität störte.
Schlafqualität beeinflussbar
"Wir haben absichtlich nur auf das geschaut, was man Unterhaltungsmedien nennen könnte. Obwohl soziale Medien sowohl in Forschungskreisen als auch in der Populärkultur viel Aufmerksamkeit erhalten, zeigen amerikanische Zeitnutzungsumfragen, dass die Menschen immer noch viel Zeit mit Fernsehen, Musik und Büchern verbringen", sagt Hahn.
Die Forscher:innen haben herausgefunden, dass die Schlafqualität, ermittelt anhand von EEG-Messwerten, in der ersten Stunde nach dem Schlafengehen nicht von der Mediennutzung beeinflusst wurde. Was sie erstaunlich fanden, war die Tatsache, dass die Gesamtschlafzeit mit der Mediennutzung vor dem Schlummer tatsächlich verbessert wird. Das gilt aber nur für die, die sich ganz auf eine einzige Tätigkeit konzentrierten und nichts nebenbei machten, etwa durch die sozialen Medien scrollen. "Das Anschauen von Filmen oder das Hören eines Podcasts vor dem Schlafengehen kann als passive, beruhigende Aktivität dienen, die den Schlaf verbessert", so Hahn. (red)
buffalo.edu
Kommentar veröffentlichen