Zehn Milliarden Youtube-Views: Hierzulande unbekanntes Kinderlied sprengt Rekorde

"Baby Shark" war zuerst in Asien, dann in den USA erfolgreich. Nun ist es das meistgesehene Youtube-Video – und wurde schon als Folterwerkzeug benutzt.

Das Kinderlied mit zugehörigem Video wurde bereits im Jahr 2016 von dem südkoreanischen Unternehmen Pinkfong produziert und veröffentlicht, gesungen wird das Lied von der koreanisch-amerikanischen Sängerin Hope Segoine, berichtet der Standard. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war sie zehn Jahre alt. Der Ursprung des Liedes dürfte ein nordamerikanisches Lagerfeuerlied sein.

Boost durch Nickelodeon und Tiktok

"Baby Shark" war vorerst nur in Asien beliebt. Eine dazugehörige App gehörte 2017 in Südkorea, Bangladesch, Singapur, Hongkong und Indonesien zu den zehn am häufigsten heruntergeladenen Apps in der Kategorie "Familien-Apps".

Der Durchbruch in den USA folgte im Jahr 2019, als das Konzept auch zu einer Serie auf dem TV-Sender Nickelodeon umfunktioniert und als Müslimarke lizenziert wurde. Dort landete es zeitweise auch in den Billboard 100. Außerdem erfreut sich das Lied auf Tiktok großer Beliebtheit, wo Erwachsene und Kinder zu dem Song tanzen.

Alemuel-Version war vorher da

Für den deutschsprachigen Raum wurde bereits 2007 von Alexandra Müller, auch bekannt unter ihrem Künstlernamen Alemuel, ein Youtube-Video mit dem Namen "Kleiner Hai" veröffentlicht, das sich ebenfalls auf das ursprüngliche Lied bezieht. Es kommt aktuell auf knapp 24 Millionen Views.

"Baby Shark" als Folterinstrument

Viele Eltern können im wahrsten Sinne ein Lied davon singen, dass sie den ein oder anderen Lieblingssong ihrer Kinder nach dem gefühlt oder tatsächlich millionsten Mal Drücken der Play-Taste nicht mehr hören können. Während die Kids ihre helle Freude haben, fühlen sich Erziehungsberechtigte eher gefoltert, und so weit hergeholt ist dieses Empfinden offenbar nicht: Im Falle von "Babyshark" kam es tatsächlich zu einer übermäßigen Anwendung zu düsteren Zwecken.

In den USA haben drei Gefängniswärter das Lied bewiesenermaßen dazu verwendet, Häftlinge zu foltern. Die betroffenen Gefängnis-Insassen wurden von den Aufsehern dazu gezwungen, stundenlang mit Handschellen an die Wand gefesselt stehend das Kinderlied zu hören. Manche der Sträflinge wurden sogar mitten in der Nacht mit "Baby Shark" in Endlosschleife beschallt. Die Wärter mussten sich in der Folge vor Gericht verantworten. (ca)

www.nick.com

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