Bank-Austria-Analyse: Sommerhoch für Österreichs Industrie hält an

Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex sank im Juli jedoch auf 63,9 Punkte.

Die österreichische Industrie startet dynamisch ins zweite Halbjahr 2021. "Nach der permanenten Beschleunigung der Industriekonjunktur in Österreich während des ersten Halbjahres scheint der Höhepunkt nun überschritten worden zu sein. Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex sank im Juli auf 63,9 Punkte. Der fünfthöchste Wert seit Beginn der Erhebung verdeutlich jedoch, dass sich die Erholung weiterhin mit sehr hohem Tempo fortsetzt", meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer und ergänzt: "Die Tatsache, dass der UniCredit Bank Austria Einkaufsmanagerindex in seiner fast 23-jährigen Geschichte noch nie so lange durchgehend über 60 Punkte lag, zeigt, wie dynamisch diese Erholung ist."

Österreichs Export-Industrie verliert Nachfrageunterstützung aus dem Ausland

Eine leichte Verlangsamung der Industriekonjunktur zu Beginn des zweiten Halbjahres ist in fast ganz Europa zu beobachten. "Der vorläufige Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie im Euroraum ist auf 62,6 Punkte zurückgegangen. Die Erholung der Industrie verliert – ausgehend vom asiatischen Raum – etwas an Schwung. In den meisten Ländern des Euroraums verlangsamte sich der Aufschwung. Trotz der leichten Beschleunigung der Dynamik in Deutschland hat die exportorientierte Industrie Österreichs im Juli insgesamt etwas an Nachfrageunterstützung aus dem Ausland verloren“, so Bruckbauer.

Mit einer Ausnahme haben alle Komponenten des österreichischen Einkaufsmanagerindex zum aktuellen Rückgang des Gesamtindikators beigetragen. "Das Neugeschäft aus dem In- und Ausland stieg im Juli geringer als in den Vormonaten, so dass die Produktionsausweitung und der Personalaufbau verlangsamt wurden. Trotz kostentreibender Lieferengpässe bei Vormaterialien haben die heimischen Betriebe ihre Lager stärker befüllen können", fasst Bruckbauer die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zusammen.

Auftragswachstum hat nachgelassen, insbesondere aus dem Ausland

"Angesichts der nachlassenden Dynamik im Neugeschäft haben die österreichischen Betriebe das Tempo der Produktionsausweitung zu Beginn der zweiten Jahreshälfte reduziert. Obwohl zum Teil auch durch Lieferengpässe bei Vormaterialien zusätzlich gedämpft, weist der aktuelle Index mit 59,2 Punkten noch immer auf ein sehr hohes Wachstum der Produktion in Österreich hin", meint UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Der weitere Anstieg der Auftragsrückstände unterstreicht, dass die Verlangsamung der Produktionsausweitung zum Teil auch den Kapazitäts- und Transporteinschränkungen geschuldet war.

Seit Beginn des Jahres erlebt die Beschäftigung in der heimischen Industrie hingegen einen Aufschwung. Im Juli hat sich der Jobaufbau zwar etwas verlangsamt, mit 61,3 Punkten erreichte der Beschäftigtenindex dennoch den zweithöchsten Wert des laufenden Aufschwungs. (sk)

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