Corona entpuppt sich als Leasing-Turbo

Insgesamt acht Milliarden Euro Neugeschäft – Immobilien-Bereich erlebt mit einem Plus von fast 71 Prozent einen wahren Boom.

Leasing entpuppt sich als ideale Finanzierungsmethode in Pandemie-Zeiten. Das geht aus einer Untersuchung des Verbands Österreichischer Leasing-Gesellschaften hervor. Das Ergebnis 2020 liege deutlich über den Erwartungen. Die heimische Leasingbranche verzeichnete nach dem Rekordjahr 2019 im vergangenen Jahr ein Neugeschäftsvolumen von 7,9 Milliarden Euro. Das Gesamtvolumen aller laufenden Leasingverträge in Österreich belief sich weiterhin auf 25,7 Milliarden Euro.

"Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sehen viele Unternehmen Leasing als ideale Finanzierung für dringend notwendige Investitionen", erklärt Michael Steiner, Präsident des Verbandes Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL). Der Rückgang von insgesamt 7,6 Prozent gegenüber 2019 sei ausschließlich durch den Mobilitäts-Bereich bedingt. Immobilien-Leasing verzeichnete hingegen einen "wahren Boom".

Immobilien-Leasing mit deutlichem Plus

Mit einem Neugeschäftsvolumen von 797 Millionen Euro erzielte der Sektor Immobilien-Leasing im vergangenen Jahr mit einem Plus von 70,6 Prozent einen rasanten Zuwachs. Erfreulicherweise stieg parallel dazu auch die Anzahl der neuabgeschlossenen Verträge von 69 auf 95 Stück (+37,7 Prozent). Damit erhöhte sich die durchschnittliche Vertragssumme der 2020 abgeschlossenen Neuverträge auf rund 8,4 Millionen Euro (+23,9 Prozent).

Mobilien-Leasing auf konstant hohem Niveau

2020 sank das Neugeschäftsvolumen im Mobilien-Leasing um -11,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Gleichzeitig fiel die Anzahl der Neuverträge um 11 Prozent auf 21.219 Verträge, dadurch verzeichnete die durchschnittliche Vertragssumme ein geringes Minus von 0,4 Prozent auf 65.023 Euro.

Hauptverantwortlich für den leichten Rückgang waren die Verschiebungen innerhalb einzelner Objektgruppen. So gab es bei den medizintechnischen Geräten sowie Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeugen den stärksten Rückgang mit einem Minus von 29,2 bzw. 20,2 Prozent

Jedes zweite Kraftfahrzeug wird mit Leasing finanziert

Die COVID-19-Pandemie hatte 2020 neben den KFZ-Neuzulassungen auch maßgebliche Auswirkungen auf das KFZ-Leasing und Fuhrparkmanagement in Österreich. Mit einem Volumen von 5,7 Milliarden Euro im Neugeschäft betrug der Rückgang im Vergleich zum Rekordvorjahr -12,3 Prozent. Gemessen in Stückzahlen entspricht das 204.784 Neuverträgen, einem Rückgang von 15,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die durchschnittliche Vertragssumme stieg um 3,8 Prozent bzw. 1.037 Euro auf 28.036 Euro.

Die Kfz-Leasingquote lag stabil bei 51,8 Prozent. Das heißt, auch 2020 wurde jedes zweite Fahrzeug in Österreich geleast.
Fuhrparkmanagement mit leichten Rückgängen stabil. Vor dem Hintergrund der um 28,7 Prozent gesunkenen gewerblichen Zulassungen verzeichnete das Fuhrparkmanagement 2020 einen Rückgang des Finanzierungsvolumens im Neugeschäft von zwölf Prozent auf 870 Millionen Euro. Demgegenüber ist der Bestand an Fullservice-Leasingverträgen per Stichtag 31.12.2020 im Vergleich zum Vorjahr um lediglich fünf Prozent auf 96.573 Stück gesunken.

Krise als Leasingtreiber

Gerade in Krisensituationen setzen Unternehmen verstärkt auf Leasing als Finanzierungsform. Das zeigt sich an der gewerblichen Leasingquote, die 2020 um enorme 10,9 Prozentpunkte zulegen konnte und auf der Rekordmarke von 69,8 Prozent liegt. Das heißt, 2020 haben die Unternehmen sieben von zehn Fahrzeugen über Leasing finanziert.

"Immer mehr österreichische Unternehmen setzen auf umweltfreundliche Technologien, sei es bei Kfz, Immobilien oder Energieanlagen. Diese Technologien werden zunehmend über Leasing finanziert, weil man damit die modernsten und gleichzeitig umweltfreundlichsten Produkte nutzen kann, ohne sie kaufen zu müssen. Bereits seit mehr als 10 Jahren finanzieren und beraten Leasing-Unternehmen Autofahrer erfolgreich bei der Anschaffung von Fahrzeugen mit umweltfreundlichen Antrieben", so Steiner. "Die heimische Leasingbranche erwartet für 2021 eine weitere Verstärkung des Umwelttrends und rechnet vor allem im Bereich Mobilien-Leasing aufgrund der zu erwartenden Nachzieheffekte bei den Ausrüstungsinvestitionen mit einer Belebung des Marktes." (as)

www.leasingverband.at

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