"Indoor-Locations kann man mit unserem Luftreiniger Corona-sicherer machen"

Karl Palmstorfer, GF von Trox, im Interview über das neue Luftreinigungsgerät, das rasch und kurzfristig eingesetzt werden kann, wie 99,95 Prozent der Aerosole aus der Luft entfernt werden können und warum er sich von der Politik  mehr Austausch mit der Industrie wünscht. 

In Kombination mit weiteren Präventionsmaßnahmen soll der Einsatz mobiler Filter-Luftreiniger einer Ansteckung mit COVID-19 so gut wie sicher vorbeugen. LEADERSNET hat Trox Österreich-Geschäftsführer Karl Palmstorfer zum Interview gebeten.

LEADERSNET: Trox ist in prominenter Umgebung zu finden. Es wurde die Elbphilharmonie in Hamburg und Lascaux VI, eine Nachbildung der berühmten Höhle in der französischen Dordogne mit prähistorischen Malerei, ausgestattet. Wie kam es dazu?

Palmstorfer: Ja, es macht uns stolz, dass wir bei so vielen bekannten und spannenden Projekten dabei sind. Als Technologieführer sind für uns solche herausfordernden Aufgaben besonders spannend. In Lascaux VI ging es darum ein äußerst genaues Klima und auch eine exakte Luftströmung zu gewährleisten um das wertvolle Gut zu schützen. Bei der Elbphilharmonie war die Aufgabe die Lufteinbringung komfortabel und vor allem leise zu gewährleisten. Beides haben wir gut hinbekommen. Wir erarbeiten mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern täglich maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden, aber besonderen Spaß machen natürlich die besonderen Herausforderungen.

LEADERSNET: Mit 32 Tochtergesellschaften in 29 Ländern auf fünf Kontinenten, 19 Produktionsstätten sind Sie über 70 Ländern vertreten. Was sind ihre Hauptbereiche? Was haben Sie alles im Portfolio?

Palmstorfer: Seit der Gründung im Jahre 1951 in Deutschland entwickelt und produziert TROX Komponenten, Geräte und Systeme rund um Lüftung und Klimatisierung von Räumen sowie für den Brand- und Rauchschutz.

Bei uns passt alles ineinander, mit einer soliden und bewährten Komponentenbasis bieten wir intelligente und energieeffiziente Gesamtsysteme und Gesamtlösungen. Dazu zählen hochwertige Lüftungssysteme für Krankenhäuser, Komfortklimasysteme für Bürogebäude, sichere Brandschutz- und Rauschschutz- und Druckbelüftungssysteme für Wohngebäude, Einkaufszentren und Flughäfen aber auch Luftmanagementsysteme für sensible Bereiche wie Labore.

Für Trox als Systemanbieter dreht sich alles um die Themen Wohlbefinden, Sicherheit und Energieeffizienz. Die Menschen stehen bei Trox stets im Mittelpunkt: Als Kundinnen und Kunden mit spannenden und visionären Ideen, die wir mit ihnen umsetzen; als motivierte und top-qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unser wichtigstes Kapital sind und generell als Mit-Mensch, der in gut belüfteten Räumen leben, arbeiten und sich sicher fühlen möchte.

Die Trox Austria GmbH gibt es seit 1963 und sie fungiert als Drehscheibe für alle Geschäfte im CEE Raum und ist neben Österreich, auch in Ungarn, Tschechien, Slowakei, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien vertreten - sowie in Slowenien durch erfolgreiche und zuverlässige Partner.

LEADERSNET: Virenbelastete Aerosole sind ein Hauptüberträger für Coronaviren. Wann sind Sie als Experte für Lüftungstechnik auf die Idee gekommen, in diesem Geschäftsfeld tätig zu werden?

Palmstorfer: Das Know How und die Technologie haben wir schon über Jahrzehnte im Haus. Schließlich sind wir Technologieführer. Mit Beginn der Corona-Krise haben wir festgestellt, dass es auf dem Markt hauptsächlich Industrie- oder Endverbrauchergeräte gibt. Für wichtige Anwendungsgebiete wie Gastronomie, Tourismus, Schulen, Fitness Center, Arztpraxen, gab es keine komfortablen, sicheren und leisen Angebote. Darum haben wir unsere bewährte Technologie mit dem neuen Luftreiniger in eine mobile Anwendung gebracht.

LEADERSNET: Auf welche Weise entfalten diese moderne Filterluftreiniger ihre besondere Wirksamkeit?

Palmstorfer: Ich kann nur für unser Gerät sprechen. Wie eingangs erwähnt ist Trox Weltmarktführer bei Raumlufttechnischen Anlagen für Bürogebäude, Einkaufszentren, Hotels oder Krankenhäuser. Dafür setzen wir auf Innovation, Forschung und Entwicklung. Und all die Ergebnisse jahrzehntelanger Forschung und auch patentierte Technologien sind in unser neues Gerät eingeflossen. Das ist kein schnell zusammengebauter Kasten für irgendwelche Online-Shops, das ist High-Tech für Anwendung in Innenräumen. Wir gewährleisten höchste Sicherheit, komfortablen Betrieb und dies bei kaum hörbaren Bedingungen.

LEADERSNET: Wie ist es möglich, 99,95 Prozent der Aerosole aus der Luft zu entfernen?

Palmstorfer: Das ermöglicht unser zweistufiges Filtersystem. Wir verwenden patentierte HEPA Filter aus eigener Produktion (HEPA steht für High Efficiency Particulate Air). Zuerst wird die Luft durch einen Vorfilter geleitet und dann durch den HEPA-Filter. Diese Methode ist auch international nach ISO Standard geprüft. Unsere Filter sind auch keine flachen Filterplatten, sondern gefächert. So haben wir im Gerät 47 Quadratmeter Filterfläche. Damit schaffen wir es, nachweislich 99,95 Prozent der Aerosole aus der Luft zu filtern.

LEADERSNET: Worin liegt der Vorteil von Schwebstoff-Filtern?

Palmstorfer: Wir wissen, dass unsere eigens produzierten HEPA-Filter funktionieren. Sie sind zertifiziert, es gibt Untersuchungen, Studien und jahrzehntelange gute Erfahrung aus Reinräumen und OP-Sälen. Filter fallen nicht plötzlich und ungeplant aus und sie sind sehr energieeffizient. Auch im Dauerbetrieb braucht unser Luftreiniger im Schnitt weniger Strom als eine 100-Watt-Glühbirne. Natürlich auch wegen der energieeffizienten Motoren, die wir einsetzen.

LEADERSNET: Warum wird eigentlich auf die Anwendung von UV-Licht verzichtet?

Palmstorfer: Dafür gibt's eine ganze Reihe von Gründen. Erstens gibt es keine einheitlichen Prüfstandards, die belegen, dass diese Technologie bei Luftbehandlung dauerhaft wirkt. Das verwendete UVC Licht ist für Menschen gefährlich, die Lampen enthalten kostbare Rohstoffe und die Entsorgung ist aufwendig. Nachdem wir von TROX uns auch für nachhaltiges Wirtschaften verantwortlich fühlen, war für uns von Anfang an klar, dass wir nicht mit UV-Licht arbeiten werden. Und warum sollten wir auf eine unsichere Technologie setzen - wo ohne entsprechender Überwachung auch schädliche Stoffe entstehen können - wenn wir wissen, dass unsere Filter wirklich guten Schutz bieten.

LEADERSNET: Für welche Anlässe und Räumlichkeiten wurde der mobile Trox Luftreiniger konzipiert?

Palmstorfer: Am wirkungsvollsten sind so genannte Raumlufttechnische Anlagen. Die werden bereits in der in der Planungsphase eines Gebäudes mitgeplant. Man kann sie auch bei großen Sanierungen nachträglich einbauen. Wenn Sie aber einen wirkungsvollen, schnell einsetzbaren Schutz vor virenbelasteten Aerosolen brauchen, dann bietet unser Gerät optimale Sicherheit. Unser Luftreiniger kann bis zu 1.600 Kubikmeter Luft pro Stunde filtern, selbst in großen Räumen, Büros, Restaurants, Ordinationen oder Seminarräumen können Sie damit die Raumluft fünf Mal in einer Stunde vollständig reinigen. Wir haben auch eine doppelte Schalldämmung eingebaut. Damit ist das Gerät im Normalbetrieb ungefähr so leise wie der Lüfter eines Computers.

LEADERSNET: Welche Einsatzbereiche gibt es noch?

Palmstorfer: Da fallen mir sofort Schulen ein. Immer mehr LehrerInnen und Eltern beklagen sich, dass die Kinder wegen des ständigen Lüftens entweder schon verkühlt sind oder mit Haube und Anorak in der Klasse sitzen, damit sie nicht krank werden. Das ist eine Zwickmühle: Regelmäßiges Lüften ist ein Schutz vor den Corona-Viren, aber das geht halt nicht immer. Da ist unser Luftreiniger optimal. Bayern und zwei weitere deutsche Bundesländer investieren mehr als 100 Millionen Euro in Filter-Luftreiniger für Schulklassen. Warum nicht auch Österreich?

LEADERSNET: Die Eventbranche wurde von Covid-19 schwer erwischt. Kann hier der Einsatz von mobilen Filter-Luftfeinigern Erleichterung bringen?

Palmstorfer: Selbstverständlich. Indoor-Locations kann man mit unserem Luftreiniger Corona-sicherer machen. Aber nur, damit kein Missverständnis entsteht: Die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln sind wichtig und bleiben wichtig. Unser Gerät ist eine sehr wirkungsvolle Ergänzung als Corona-Schutz, will und kann aber Abstand, Händewaschen und Mund-Nasen-Schutz nicht ersetzen.

LEADERSNET: Welche Visionen haben Sie für die nahe Zukunft?

Palmstorfer: Ich würde mir wünschen, dass Gesellschaft und Politik im Kampf gegen das Corona-Virus auch die Chancen und Möglichkeiten erkennen und nützen, die Luftreiniger bieten können. Von der Politik würde ich mir generell mehr Austausch mit der Industrie wünschen. Ich bin überzeugt, dass wir mit einer Kombination aus den richtigen Verhaltensregeln, gesetzlichen Maßnahmen und technologischen Möglichkeiten der Normalität wieder einen großen Schritt näherkommen können. (jw)

www.trox-luftreiniger.at

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