Rendi-Wagner als Pin-up erhitzt die Gemüter

| 09.07.2020

"Die Karikatur in den Oberösterreichischen Nachrichten ist grindig"


Bei einer Klubklausur in der Wiener Marx-Halle forderte SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner einen Kraftakt in der Bewältigung der Corona-Krise. Dieser erschien nun plakativ in den Oberösterreichischen Nachrichten. Pamela Rendi-Wagner, hüpft muskelbepackt und in Dessous aus einer Torte.

Wenige Tage später erfolgte die Entschuldigung, als Antwort auf einen Leserbrief von der SPÖ Bundesfrauenvorsitzenden Gabriele Heinisch-Hosek und der designierten SPÖ-OÖ-Landesfrauenvorsitzenden Renate Heitz. "Wir bekennen uns zur künstlerischen Freiheit unserer Karikaturisten. Satire und Kunst sollten in ihrer Zuspitzung grundsätzlich großen Spielraum haben, und der reduziert sich, unabhängig vom oben genannten Beispiel, nicht allein auf Witz oder Schmunzeln. Sollten wir mit dem Abdruck dieser Karikatur die Gefühle von Frauen verletzt haben, so tut uns dies leid. Es lag weder in unserer Absicht noch in der unseres Karikaturisten", lautet es

.

"Was gar nicht geht, ist, wenn Frauen sexistisch diffamiert werden. Das haben die Verantwortlichen der Zeitung eingesehen und sie haben sich entschuldigt", so Rendi-Wagner in einem Statement. Sie freue sich aber über die parteiübergreifende Solidarität: Die Ministerinnen Elisabeth Köstinger, Susanne Raab (beide ÖVP), Alma Zadić und Leonore Gewessler (beide Grüne) sowie die SPÖ-Frauen und andere verurteilten die Zeichnung. "Dieser Sexismus ist einfach nur grindig und eine Herabwürdigung von Politikerinnen", schrieb Justizministerin Zadic auf Twitter (red)

Herr Mayerhofer hat Pamela R-W zur österreichischen " Marianne " hochstilisiert - kolossale Leistung.
Hat man die Dame je so locker, entpannt und fröhlich lachend gesehen?
Wir können nur froh sein,
dass die SPÖ keine salafitische Fundis sind,
sonst würden die Karikaturisten in Lebensgefahr schweben.

Der Aufschrei der ultralinken Kampfemanzen ist da ja noch erträglich.
Köstinger würde ich nicht als ultralinks einstufen.
Und „Kampfemanzen“ brauchen wir viel mehr. Unerträglich ist, dass man (oder Frau) sich noch immer rechtfertigen muss/müssen, wenn man (oder Frau) althergebrachten Sexismus nicht mehr akzeptiert.
Welch ein Glück für überdrehte Eiferer, jeden Lercherlschas in einen veritablen Tsunami verwandeln zu wollen und manchmal damit auch erfolgreich zu sein.
Komisch dass hier fast nur Männer schreiben????
Was trifft, trifft zu?
Eine Karikatur sollte in erster Linie mal witzig sein, Komik transportieren. Wenn sie das ist bzw. schafft, verzeiht man ihr meistens die eine oder andere Grenzannäherung. Hier ging es offensichtlich den meisten Leser*innen sowie mir. Sie haben sich gefragt: Wo ist jetzt der Witz?
... ganz und gar verzichtbar, diese Diskussion ...
Robert Müller
Wir Grafiker und Karikaturisten haben es zunehmend schwerer. Die Zensur beginnt ja nun schon immer extremer bei uns im Kopf. Wir sollten eigentlich mit lockerem Strich und bewusster Übertreibung komplexe Themen verdichten und simplifizieren. Ich selbst merke seit geraumer Zeit gerade im Umgang mit Auftraggeberinnen eine steigende Sensibilität, wenn es um die Größe bestimmter Körperregionen von dargestellten "weiblichen Figuren" geht. Die Größe der Brüste in einer Zeichnung darzustellen, bereitet mir nun schon Tage zuvor Kopfzerbrechen. Falten dürfen nur mit Bedacht und sehr sparsam angewendet werden. Botoxbehandelte Lippen und Cellulite abzubilden - eine Todsünde! Wir sollten gerade im Bereich der Karikatur wieder lockerer werden und im Sinne einer gelungenen Gesamtlösung auch toleranter damit umgehen.
Andreas Kröll
Ich finde die Zähne sind gut getroffen.
Zweifaltspinsel
Gedankenexperiment: Die Karikatur wäre von Deix -
Satiriker sollten sich nicht über die Schwächsten lustig machen - was kommt als nächstes - etwa eine Karikatur über HC Strache?
Hc Strache wäre mal eine Idee.
Oder auch Blümel gäbe einiges her.
Satire darf "nix" mehr...

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