Die Welt braucht Optimisten, Macher und Träumer

Gastkommentar von Roman Szeliga, Arzt, Keynote-Speaker, Mitbegründer der CliniClowns und Chef der Agentur Happy&Ness.

Ich bin Arzt und Agenturchef. Ich bin Humorbotschafter und Kommunikationsexperte! Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust: ein auf die Gesundheit fokussierte Herz und das ein für die Wirtschaft schlagendes. Oft beide synchron und dann doch wieder unrhythmisch, fast gegeneinander.

Irgendwie ist so, dass die Regierung unser geliebtes Land die letzten Wochen in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt hat. Dieser dient auf Intensivstationen dem Zweck, die Vitalfunktion künstlich am Leben zu erhalten, um den Körper zu entlasten und den Heilungsprozess zu fördern.

Jetzt beginnt die Regierung uns langsam ins Leben zurückzuholen und uns mit der neuen Realität vertraut zu machen. Langsam lockern sich die strikten Vorgaben, irgendwie fühlt es sich wie ein frischer emotionaler Frühlingswind an, der uns vorsichtig, aber motiviert in die Zukunft weht Oder aber ist es doch nur ein Gegenwind, der vielen schon jetzt wie ein Orkan vorkommt – gleichsam die Ruhe vor dem Sturm?

Schön, dass es vielen Menschen schon wieder gesundheitlich gut geht und sich auch die Situation in unseren Spitälern entspannt. Jetzt werden wir all unsere Kraft brauchen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen dieses Virus Tsunamis zu bewältigen.

Sind Sie Optimist oder Pessimist? Beide werden wir Recht haben, da wir unsere Leben so ausrichten, das wir uns selbst nicht enttäuschen wollen. Jeder und jede kann sich jeden Tag neu entscheiden: möchte ich jammern, möchte ich mich über alle ärgern, was ich gerade nicht besitze? Oder möchte ich wertschätzen, was ich habe? Übrigens: Und dem Virus ist es vollkommen egal ob man sich über ihn ärgert!

Ich möchte lieber Optimist sein, denn durch Jammern hat noch wer die Welt gerettet durch positive Gedanken sehr wohl.
Mein persönliches, erstes Corona- Resümee mit einer kräftigen Dosis nachdenklichen Humors: Ich bin sicher: Ein Zurück in die alten Gewohnheiten gibt es nicht, es wird keine Zeit nach Corona, sondern mit Corona geben und dazu noch ein kräftiger Entwicklungsschub, der uns gut tun wird. Ich finde es toll, dass "eine Hand wäscht die andere" und "die Hände in Unschuld waschen" neu interpretiert wurde. Hygiene wurde mit dem Corona-Virus neu gelernt. Und ich mag jetzt noch Menschen, die sich waschen!

Selbstmotivation, Engagement und Menschlichkeit sind zu starken verbindenden Werten mutiert. Humor ist systemrelevant geworden. Warum? Humor motiviert, entspannt unterhält, tröstet und vertröstet. Eine neue Erfahrung kam dazu: Verzicht bedeutet nicht zwangsweise Verlust. Wir haben wieder gelernt, kleine Dinge zu schätzen, statt auf die großen Wunder zu warten. Noch ein Lerneffekt: Wir sollten weiterhin jeden Tag mindestens eine Stunde mit dem Hund Gassi gehen. Auch wenn wir keinen haben! Und das Beste, was Mut macht: Desinfektionsmittel können auch von Spirituosenherstellern produziert werden.

Was ich bereue? Ich hätte am Anfang es noch lauter sagen sollen: Leute, kauft Seife statt Klopapier! Das Virus wird schließlich meistens über die Hände übertragen. Hier also nochmals meine Frage: Wollen wir Pilot oder Passagier der Krise sein? Ich möchte gerne Pilot sein und meinen Teil dazu beitragen, dass die Welt bald wieder einen Schritt besser wird. Und das meine zwei Herzen wieder kraftvoll gemeinsam schlagen!

www.roman-szeliga.com

www.happyundness.at


Kommentare auf LEADERSNET geben stets ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors bzw. der jeweiligen Autorin wieder, nicht die der gesamten Redaktion. Im Sinne der Pluralität versuchen wir unterschiedlichen Standpunkten Raum zu geben – nur so kann eine konstruktive Diskussion entstehen. Kommentare können einseitig, polemisch und bissig sein, sie erheben jedoch nicht den Anspruch auf Objektivität.

leadersnet.TV