34. Wiener Stadterneuerungspreis: Schönheitswettbewerb der anderen Art

Beste Planung und beste Sanierung ausgzeichnet – Sonderpreis für die frisch renovierte Secession.

Der 34. Wiener Stadterneuerungspreis für die beste Planung und für die beste Sanierung wurde vergeben. "Sie machen das schöne Wien noch ein bisschen schöner, ersparen den Bewohnern durch thermische Sanierungen viel Geld und schaffen gleichzeitig qualifizierte Arbeitsplätze. Deshalb möchte ich mich bei den Baumeistern, aber auch Bauherren und Partnergewerben bedanken", freut sich Alexander Safferthal, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Wien.

Rekordanzahl an Einreichungen

Für den diesjährigen Stadterneuerungspreis wurde eine Rekordzahl von 29 Objekten eingereicht – vom Umbau einer ehemaligen Kaserne zu einer Schule über die Sanierung ganzer Häuserblöcke bis hin zu Modernisierungen für einen zeitgemäßen Krankenhausbetrieb.

Die Landesinnung Bau Wien möchte mit ihrem Stadterneuerungspreis ins Gedächtnis rufen, dass sich das Stadtbild in den vergangenen Jahren erheblich verbessert hat, aber eben nicht nur als Filmkulisse dient, sondern auch für die Bewohner eine der lebenswertesten Städte der Welt ist.

Neue Nutzung und alte Mieter

Den ersten Platz belegt die Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG, die die Pläne von der Praschl-Goodarzi Architekten ZT-GmbH für die Neugestaltung mehrerer Gebäude umgesetzt hat. Genauer gesagt handelt es sich um eine Blocksanierung mit partieller Verdichtung in der Goldschlagstraße Ecke Neubaugürtel. Insgesamt sind 142 Wohnungen, drei Geschäftslokale und ein Büro entstanden. Besonders hervorzuheben ist der Sozialaspekt, da der Mietzins leistbar geblieben ist und dadurch die Altmieter bleiben konnten.

Für den Dachgeschoßausbau wurde auf Materialien von Prefa zurückgegriffen. "Prefa wird oft in denkmalgeschützten Umgebungen eingesetzt", erklärt Ursula Obernosterer, Leiterin der Prefa Objektberatung. "Ein lebendes Beispiel für die Lebendigkeit und Vielseitigkeit von Dacheindeckungen in Aluminium ist die Kuppel der Kirche San Giacomo in Rom, die 1897 mit einem Aluminiumdach eingedeckt wurde, das noch heute zu bewundern ist. Bei der Sanierung des Gründerzeit-Ensembles ging es allerdings darum, bewusst einen zeitgenössischen Akzent zu setzen. Prefa ist nicht nur aus gestalterischer Sicht, sondern auch aufgrund des geringen Gewichtes der Eindeckung ideal für Dachgeschoßausbauten."

Den zweiten Platz hat die Steiner Bau GmbH für die AHS Wien West erhalten, die auf einem Teilstück des Areals der Biedermann-Huth-Raschke Kaserne entstanden ist. Realisiert wurden die Pläne der ARGE AHS Wien West, F+P Architekten ZT GmbH und den Shibukawa Eder Architects ZT GMBH. Zwei Gebäude, das Mannschaftsgebäude und die Reithalle, stehen unter Denkmalschutz und wurden funktionell in das architektonische Gesamtkonzept mit einem Neubau verbunden.

Ebenfalls aufs Stockerl geschafft hat es die Jäger GesmbH, gemeinsam mit den Planern von der ostertag Architects ZT GmbH. Realisiert wurde die Verwandlung der ehemaligen Dorotheum Zweigstelle in ein Bürogebäude für Startups. In dem denkmalgeschützten Haus aus den 1920er Jahren in der Schanzstraße befindet sich außerdem eine Galerie und ein Restaurant, was auch eine Bereicherung für das Grätzel darstellt.

Sonderpreis an Secession

Prominent besetzt ist der diesjährige Sonderpreis. Die Novotny Baugesellschaft m.b.H. hat gemeinsam mit der Architekt Krischanitz ZT GmbH, die weltweit bekannte Secession wieder in neuem Glanz erstrahlen lassen. Aufgrund der großen Relevanz für die österreichische Kunst- und Kulturlandschaft sowie den Tourismus wird die aufwändige, in nur sechs Monate durchgeführte Sanierung gewürdigt. Alleine bei der Kuppel wurden 2.500 Blätter, 311 Lorbeeren sowie das schmiedeeiserne Tragsystem vom Grunde auf saniert und neu vergoldet. (red)

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