Am Dienstag ging in der kurz vor dem Umbau stehenden Wiener Nordbahnhalle ganz bestimmt alles "mit rechten Dingen" zu: denn rund 120 Juristen trafen sich zur Premiere der vom Verein "Disuption Disciplines" organisierten, ersten "Vienna Legal Tech" (VLT). Das Event hat sich bereits in anderen europäischen Städten bewährt: das Format, welches aus Workshops und Diskussionen zur Zukunft der Rechtsbranche besteht, fand bereits in Berlin, Paris und Zürich bei großem Erfolg statt.
Ziel der Vienna Legal Tech war es, Juristinnen und Juristen, die sich mit der Digitalisierung im Recht auseinandersetzen, zu vernetzen und mit wichtigen Fragen – wie den Maßnahmen zur Digitalisierung der eigenen Kanzlei oder des digitalen Potenzials auf Juristen- bzw. auf Klienten-Seite – zu konfrontieren. "Wer Neues schaffen will, braucht Raum für Inspiration", so die Organisatorin Silke Graf, Head of Legal Tech bei PwC Legal und Mitgründerin von "Disruption Disciplines" zu Beginn des Events.
Disruption in Ort und Inhalt
Bei der ersten Vienna Legal Tech waren nicht nur die Inhalte, sondern auch der Standort auf das Thema zugeschnitten. Die Wiener Nordbahnhalle bot mit der VLT zum letzten Mal einem Event eine Bühne, da diese in Kürze eingerissen wird. "Die Nordbahnhalle wird schrittweise umgebaut – eine perfekte Metapher für die Prozesse, die wir im Legal Tech-Bereich erleben. Wie so viele Branchen wissen auch viele im Rechtsbereich noch nicht, welche notwendigen Umstrukturierungen auf sie zukommen“, so Graf.
"Wir haben viel mit Juristinnen und Juristen gesprochen und kennen die 'Pain Points'. In erster Linie wollen sie eine Art Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Umsetzung ihrer Projekte. Das Event sollte genau das bieten: Eine Art 'Toolbox', auf die man in jeder Phase eines Legal Tech Projekts zurückgreifen kann. Und wir glauben, das ist gut gelungen", soChristian Öhner, Gründer von Disruption Disciplines und Managing Partner bei PwC Legal. Ein 21-köpfiges Expertenteam aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, vermittelte die Inhalte und sprachen allesamt auch aus ihre eigenen, persönlichen Erfahrungen.
Mehrwert nicht nur für Juristinnen und Juristen
Das Programm führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Schritt für Schritt durch den Prozess der Technologisierung im Rechtsbereich: Von der Entwicklung der passenden Legal Tech Strategie über neue Arbeitsprozesse im juristischen Bereich hin zur Umsetzung. Auch das Format war neu und kam sehr gut an: Auf klassische Podiumsdiskussionen und Key Notes wurde völlig verzichtet. "Wir wissen, dass die Aufmerksamkeit der Zuhörer bereits nach 20 Minuten einer typischen Key Note abnimmt. Wir haben die Vienna Legal T in erster Linie für die TeilnehmerInnen geplant und wollten daher etwas Neues versuchen.", so Öhner.
"Pointierte Vorträge, Pro & Contra Diskussionen und Break-Outs mit Showcases. Das waren unsere Ideen, die glücklicherweise sehr gut angekommen sind", fügte Graf hinzu. Die Bilanz der beiden Organisatoren: "Die Erstauflage in Wien war ein großer Erfolg. Wir freuen uns über so viele begeisterte Teilnehmer und das positive Feedback."
Eindrücke von der Legal Tech Konferenz finden Sie in unserer Fotogalerie. (rb)
www.vienna-legaltech.at