"Gehalt ist für die junge Generation nicht mehr so wichtig, ihre Währung ist das iPhone"

Für die WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl ist das "Miteinander in der Sozialpartnerschaft wichtig". Immerhin werden jährlich 14,5 Milliarden Euro an Löhnen und Gehältern von der Niederösterreichischen Wirtschaft bezahlt. Die Unternehmerinnen und Unternehmer mit Beschäftigten würden in Österreich zwar nur zirka zwei Prozent der Bevölkerung stellen, dennoch "schafft diese kleine Gruppe über zwei Drittel aller Arbeitsplätze und finanziert zum überwiegenden Teil den Sozialstaat", so Zwazl.

Neue Unternehmer-Studie zum Thema Digitalisierung

Als Auftakt zur Veranstaltung präsentierte Meinungsforscher Peter Hajek seine neue Umfrage zum Thema "Digitalisierung". Dieses werde von Unternehmerinnen und Unternehmern mehrheitlich neutral gesehen, die Chancen überwiegen jedoch die Sorgen, welche zum Großteil von den über 50-Jährigen genannt wurden. Die Loyalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird von der Unternehmensführung sehr hoch eingeschätzt, das Verständnis für Überstunden aus betrieblicher Notwendigkeit sei grundsätzlich gegeben. Vor allem die Arbeitsplatzsicherheit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Ausübung einer interessanten Tätigkeit und das Gehalt seien die wichtigsten Faktoren für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – so die Sicht der an Hajeks Studie teilnehmenden Unternehmerinnen und Unternehmer.

Podiumsdiskussion zu Chancen und Herausforderungen in der Arbeitswelt

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion widmeten sich Beate Färber-Venz, die Geschäftsführerin der Venz Logistik GmbH und WKNÖ Spartenobfrau für Transport und Verkehr, Annamarie Zalesak, Prokuristin bei der mRaP GmbH, dem Marktführer im Bereich Online Registrierkassen, Christian Bruckner, Geschäftsführer der Leyrer und Graf Baugesellschaft und Erich Lux, Geschäftsführer der Josef Lux und Sohn Gesellschaft m.b.H. unter Moderation von Presse-Chefredakteur Rainer Nowak.

„In unserem Unternehmen ist der Großteil der Mitarbeiter unter 25 Jahre alt, ihnen ist ihre Freizeit sehr wichtig. Sie haben eine Elterngeneration mit Burnout als Vorbild und wollen deshalb einen anderen Weg gehen. Man kann viel von ihnen lernen", berichtete Zalesak. Den Wandel betonte auch Bruckner: "Gehalt ist für die junge Generation nicht mehr so wichtig, ihre Währung ist das iPhone." Deshalb wolle man in seinem Unternehmen das Miteinander förder und auf die Unternehmenskultur achten, so der Geschäftsführer.

Auch das Thema Fachkräftemangel kam auf das Tablett: "Um diesem entgegenzuwirken, versuchen wir als Unternehmen ein gutes Ausbildungsangebot anzubieten. Es ist die Aufgabe des Unternehmers, Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden, ein Umfeld zu bieten, dass sie gerne bleiben und sich entwickeln können", erklärte Lux. Zum Schluss der Veranstaltung wurde noch der Wunsch an die Wirtschaftskammer Niederösterreich geäußert, weiterhin an der Entbürokratisierung zu arbeiten. Eindrücke von der Podiumsdiskussion der WKNÖ zum Tag der Arbeitgeber finden Sie in unserer Fotogalerie. (rb)