Die typische Wohnung in Österreich kostet 197.687 Euro

RE/MAX hat den heimischen Eigentumswohnungsmarkt analysiert.

Der Wohnungsmarkt in Österreich lieferte 2018 zum fünften Mal in Folge einen Mengenrekord. 50.222 Wohnungen wurden laut RE/MAX ImmoSpiegel im Amtlichen Grundbuch verbüchert. Das sind um 1,3 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2017. Der Verkaufswert der gehandelten Wohnungen stieg dabei um 364 Millionen Euro auf 10,9 Milliarden Euro. Das sind um 3,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Die Basis für die Berechnungen von RE/MAX, Österreichs größtem Immobilien-Experten-Netzwerk, lieferte Immounited in Form der Kaufvertragssammlung. Diese Datensammlung umfasst alle in ganz Österreich tatsächlich verkauften und verbücherten Wohnungen.

Ein Drittel spielt sich in Wien ab

"Vier Bundesländer verzeichnen bei der Anzahl der gehandelten Wohnungen Steigerungen, nämlich Vorarlberg und Steiermark, aber auch Oberösterreich und Wien. Beim Wert der verkauften Wohnungen sind diese vier Bundesländer und zusätzlich noch Tirol und Salzburg über dem Vorjahresergebnis. Auf Bezirksebene fallen diese Werte durchaus höchst unterschiedlich aus. Auch die Preise bei Eigentumswohnungen sind 2018 – wie von uns prognostiziert – im Österreich-Schnitt nur im Bereich der Inflationsrate gestiegen", erläutert der Geschäftsführer von RE/MAX Austria, Bernhard Reikersdorfer.

Gut ein Drittel des heimischen Eigentumswohnungsmarktes spielte sich in Wien ab: 3,8 Milliarden Euro investieren Wohnungskäufer in die neue Bleibe oder in ihr Anlageobjekt. Das waren 34,9 Prozent des Bundeswertes. Die 14.919 in Wien verkauften Wohnungen stellten 29,7 Prozent aller 50.222 in Österreich gehandelten Eigentumswohnungen dar. Mit 1,6 Prozent mehr Verkäufen lag Wien knapp über dem Bundesschnitt, mit 4,1 Prozent Wertzuwachs ebenfalls.

Jede vierte Wohnung kostet unter 120.000 Euro

Die Analyse aller Kaufverträge zeigt, dass ein Viertel aller 2018 gehandelten Wohnungen in Österreich weniger als 120.000 Euro kostete. Die Preise im obersten Viertel aller verkauften Wohnungen beliefen sich auf mindestens 265.000 Euro. Damit sind die Preise an der Grenze zum unteren Viertel um 2,4 Prozent gestiegen, an der zum oberen dagegen nur um 1,3 Prozent. Typischerweise kostete 2018 eine Wohnung in Österreich 197.687 Euro und damit um 1,8 Prozent mehr als 2017. Diese Preissteigerung ist die mit Abstand geringste seit 2009, dem ersten Jahr der RE/MAX ImmoSpiegel-Analysen.

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Im Fünf-Jahres-Vergleich haben damit die typischen Preise der Eigentumswohnungen bundesweit um 22,4 Prozent angezogen. Dabei hat das untere Preisviertel um 34,8 Prozent zugelegt, und das obere Viertel um 17,3 Prozent. Besonders an Preis und Wert haben seit 2013 die Wohnungen im Burgenland (46,7 Prozent), Vorarlberg (42,4 Prozent) und Oberösterreich (39,8 Prozent) zugelegt, während Wien 2013 einen Zehn-Prozent-Sprung vollführte und danach vergleichsweise moderat in den folgenden fünf Jahren nur mehr um insgesamt 14,8 Prozent zulegte.

Wohnungsgröße konstant

Der langfristige Trend zu kleineren Wohneinheiten hat 2018 entweder kurz ausgesetzt oder sein Ende erklärt: 66,9 Quadratmeter waren die gehandelten Wohnungen 2017 laut RE/MAX Austria Statistik im Schnitt groß und 67 Quadratmeter im Jahr 2018 – also praktisch gleich groß. Nichtdestotrotz klafft zwischen einer typischen 2010er Wohnung und einer, die 2018 veräußert wurde, ein Größenunterschied von neun Quadratmetern.

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"Der Trend, insbesondere kleinere Wohnungen als Geldanlage oder Spekulationsobjekt anzuschaffen und auch schneller wieder abzustoßen, hat sich in den Jahren verstärkt. Kleine Wohnungen werden tendenziell kürzer behalten und im selben Zeitraum öfter verkauft als große", erklärt Managing-Director von RE/MAX Austria, Anton Nenning. "Familienwohnungen sind oft Lebensentscheidungen. Für Single- und Anleger-Wohnungen, die ja meistens auch kleiner sind, ist die Behalte-Perspektive von Haus aus kürzer. Auch bei Neubauten wird natürlich versucht, kleinere, aber effizient geschnittene Wohneinheiten anzubieten. Dies kommt dem demografischen Trend zum Single-Haushalt und den Preiserfordernissen der Käufer entgegen." (red)

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