"Rikscha statt Rollator"

Das sind die Preisträger der "Senioren-Rose" und der "Senioren-Nessel" 2018.

Auf Einladung von Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka, des Österreichischen Seniorenrates und des Österreichischen Journalisten Clubs ging die feierliche Preisvergabe der Medienpreise "Senioren-Rose" und "Senioren-Nessel" für das Jahr 2018 im Großen Redoutensaal der Wiener Hofburg über die Bühne.

Anneliese Kitzmüller, dritte Präsidentin des Nationalrates, begrüßte knapp 200 Gäste im derzeitigen Sitzungssaal des Parlaments zur bereits 10. Verleihung der Medienpreise Senioren-Rose & Senioren-Nessel. Moderatorin Heilwig Pfanzelter führte durch den Abend, für den passenden musikalischen Rahmen sorgte die "Little Big Family" unter der Leitung von Christof Moser.

Altersdiskriminierung als gesellschaftliches Phänomen

Seniorenrats- und Pensionistenverbands-Präsident Peter Kostelka strich in seiner Rede das Problem der Altersdiskriminierung als gesellschaftliches Phänomen hervor. Dem Problem wird in der Öffentlichkeit viel zu wenig rezipiert und stößt auf wenig Sensibilität, die Bemühungen des Seniorenrats in diesem Bereich bedürfen deshalb zusätzlicher Intensivierung.

"Leider hat sich die erfreuliche Entwicklung des vergangenen Jahres, als in der Kategorie 'Journalismus' keine Nessel mehr vergeben werden musste, nicht fortgesetzt. Heuer wurden erneut in allen Kategorien Nesseln vergeben. Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass diese Medienpreise dazu beitragen, dass die Berichterstattung über die ältere Generation noch wirklichkeitsnaher und stärker faktenbasiert wird als bisher", so die Präsidentin des Österreichischen Seniorenrates und Seniorenbundes Ingrid Korosec.

"Am Schauplatz" thematisiert Altersarbeitslosigkeit

Der Medienpreis in der Kategorie "Journalismus" wurde dieses Jahr an Julia Kovarik vom ORF vergeben. In der ORF-Sendung "Am Schauplatz" vom 1. Februar 2018 unter dem Titel "Nachgefragt: Auf dem Abstellgleis – Arbeitslos mit 50 plus" ging man der Arbeitslosigkeit Älterer nach. Trotz guter Qualifikationen haben die wenigsten Chancen auf einen neuen Job. Julia Kovarik begleitet mit der Sendung betroffene Menschen, ihren Kampf und ihre Erfolge.

Für seine Aussage in der ORF-Sendung "Daheim in Österreich“ vom 20. Dezember 2018 – Moderator Lukas Schweighofer bezeichnete "Rollator schieben" als ein dem Alter angepasstes Workout für Arnold Schwarzenegger – brachte Schweighofer eine Nessel ein. Da der Preis weder vom Gewinner noch von den Sendungsverantwortlichen entgegengenommen wurde, wird der Preis aber nachgereicht.

Wiener Linien zeigen mehr Zusammenhalt

Die Senioren-Rose der Kategorie "Werbung" wurde an die Wiener Linien für zwei Inseratenschaltungen – "Gemeinsam unterwegs sein braucht Respekt und Rücksichtnahme. Denn wir sitzen alle im selben Zug" – unter dem Titel #zusammenhalten vergeben. Für diese hervorragende Darstellung für das Zusammenleben von Jung und Alt wurden der Leiterin der Unternehmenskommunikation Anna Maria Reich sowie deren Stellvertreterin Nina Wach die Senioren-Rose überreicht.

Allein nominiert und letztlich auch Preisträger der Senioren-Nessel in der Kategorie Werbung war die Uniqa Insurance Group AG für ihre APA-OTS-Aussendung vom 5. Juli 2018 mit dem Titel "Finanzieller Pensionsschock garantiert" für ihre unrichtige Darstellung von Fakten und Daten hinsichtlich der langfristigen Finanzierbarkeit der gesetzlichen Pensionen.

Der Preisträger und Vertreter der Uniqa, Kommunikations-Teamleiter Wilfried Stöckl, erklärte dabei, dass es der Uniqa wichtig sei die junge Generation für Vorsorge im Alter zu sensibilisieren. Es bestand jedoch keinerlei Absicht die ältere Generation schlecht darzustellen.

Sensibilität bei Bilderwahl

Die Senioren-Rose in der Kategorie "Bild" ging dieses Jahr an Franz Neumayr für seine Bildserie zum Rikscha-fahren in den Salzburger Nachrichten am 18. August 2018: In dem Artikel "Salzburg: Rikscha statt Rollator für Senioren" berichtete man über zwei junge Studenten und Gründer eines Rikscha-Unternehmens, die gratis mit Bewohnern von Seniorenheimen radelten.

Die Senioren-Nessel in der Kategorie "Bild" gab es für das Titelbild der Zeitschrift NÖ-Gemeinde des Niederösterreichischen Gemeindebundes vom März 2018. Die unpassende Auswahl und Verwendung eines Bildes von einem älteren, offensichtlich pflegebedürftigen Paares in Form von Kunststoffminiaturen die von von Geldmünzen umringt sind, zeigt wie man es nicht machen sollte.

Als Vertreter des Österreichischen Kommunal-Verlages nahm Helmut Reindl den Preis entgegen und versicherte dem Publikum, künftig sensibler mit der Bildwahl vorzugehen. Wer sich aller zur prachtvollen Preisverleihung im Parlament einfand, sehen Sie in unserer Galerie. (jr)

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