"Die spinnen, die Franzosen" denkt sich manch einer vielleicht beim Lesen dieser Zeilen, doch es ist wahr. Das Duellieren mit Lichtschwertern ist ab sofort nicht mehr nur in fernen Galaxien und Hollywoodfilmen ein "Ding", sondern auch im gar nicht so fernen Frankreich, hier am europäischen Kontinent auf Erden. Nachdem sich Studenten schon seit einiger Zeit im Studienfach "Elbisch" (Sprache aus "Der Herr der Ringe" von Tolkien) einschreiben können, "Klingonisch" ( Stammessprache aus "Star Trek") als anerkannte Sprache erlernbar ist und sich Menschen auf Besen im "Quidditch" ( nicht ungefährliche Ballsportart die auf fliegenden Besen in J.K. Rowlings "Harry Potter" ausgeübt wird) messen, hat nun ein weiteres Element aus populären "Fandoms" (Popkultur-Fangemeinden) den Sprung in die Realität geschafft.
Nicht nur hartgesottene "Star Wars"-Fans können es Obi Wan Kenobi, Luke Skywalker und Darth Vader nun gleichtun und sich im Lichtschwerter-Duell messen. Doch auch hier gibt es Regeln: im Gegensatz zum regulären Fechten gibt es einige spezielle Regeln, denen die Kämpfer unterliegen. Auch offizielle Turniere sollen nicht in allzu ferner Zukunft liegen, vermeldet die Nachrichtenagentur Associated Press (AP).
Echter Sport, echte Regeln
Die junge Sportart gehört zum Fechten, unterscheidet sich jedoch ein wenig vom regulären Sport: So muss die Spitze des Schwerts vor jedem Angriff hinter dem Rücken sein. Zudem können Kämpfer das Schwert auf der Seite oder hinten schwingen. Der Sinn dahinter ist einerseits, dem Gegner die Möglichkeit zur Reaktion zu geben, andererseits aber auch, dramatischer aussehende Angriffe zu ermöglichen. Kämpfer begeben sich in eine kleine Arena, deren Grenzen mit Klebestreifen am Boden markiert sind. Ein Treffer auf dem Kopf oder Körper des Gegners bringt fünf Punkte. Erwischt man ein Bein oder den Arm, gibt es dafür drei Punkte. Für Schläge auf der Hand erhält man einen Punkt. Der Spieler, der zuerst 15 Punkte erreicht hat, hat gewonnen.
Kostspieliger Spaß
Wer sich adäquat als Lichtschwert-Athlet ausrüsten will, der muss schon etwas tiefer in die Tasche greifen, denn günstig ist das Equipment nicht. So erzählt beispielsweise Philippe Bondi, ein 49-jähriger Lichtschwertkämpfer, der zuvor 20 Jahre lang den Fechtsport praktizierte, im Gespräch mit AP, dass sich die Kosten für seine Ausrüstung auf gut 350 Euro belaufen. Dabei braucht man neben der Lichtschwert-Replik aus Polycarbonat mit LED-Lichtern eine Schutzausrüstung, bestehend aus Handschuhen, Brustharnisch, Schulterpolster und Schienbeinschoner. (rb)
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