Money, Money, Money: Das sind die Medienförderungen 2019

Wer dieses Jahr wie viel vom medial-monetären Kuchen bekommt.

Die insgesamt 15 Millionen Euro Privatsenderförderung der Rundfunk- und Telekomregulierungsfirma RTR für 2019 wurden noch vor dem Jahreswechsel fast komplett aufgeteilt. Die Gelder sollen planmäßig für wertvolle und bildungsfördernde Inhalte aufgewendet werden, sprich Programme öffentlich-rechtlichen Charakters gemacht von Privaten.

Fördertopf für "hochwertiges Programm"

Gefördert werden laut Gesetz etwa Vielfalt, lokale und regionale Programme, "vielfältiges und hochwertiges Programmangebot, welches insbesondere einen Beitrag zur Förderung der österreichischen Kultur, des österreichischen und europäischen Bewusstseins sowie der Information und Bildung der Bevölkerung leistet". Die Idee: Inhalte mit öffentlich-rechtlichem Charakter (im weiteren Sinne) auf privaten Sendern.Neuseeland hat öffentliche Rundfunkgelder auf eine solche Inhalteförderung umgestellt, um die sich auch der – nun eher magere – öffentlich-rechtliche Rundfunk bewerben kann.

605.000 Euro erhielt Krone.tv beim ersten Fördertermin 2019 insgesamt, für Katia Wagners Talk Brennpunkt, vor allem aber für Nachrichten und Sportnachrichten. Wolfgang Fellners Oe24.tv  bekam 2019 beim ersten Fördertermin 985.000 Euro, 60.000 Euro weniger als vor einem Jahr. Eine wie 2018 geförderte Wahlsendung ist heuer nicht im Programm. Puls 4 bekommt 1,65 Millionen Euro, das vor allem für seine Nachrichten und "Pro & Contra". Hier fehlen rund 210.000 Euro gegenüber der ersten Fördertranche 2018 und unter den geförderten Formaten die satirische Recherchesendung "Bist Du deppert! Steuerverschwendung und andere Frechheiten" die im vergangenen Jahr mit 57.500 Euro gefördert worden war.

TV und Radio mit weniger Förderung als 2018

ATV, seit 2017 ebenfalls Teil von ProSiebenSat1Puls4, bekommt kaum gekürzte 1,3 Millionen Euro. Didi Mateschitz' Servus TV aus dessen Red Bull Media House kommt – nach 1,7 Millionen Anfang 2018 – nun auf 1,37 Millionen für seine Servus TV Nachrichten. Schau TV des Kuriers, mit der Krone in der Mediaprint verbunden, auf 500.000.9,4 Millionen gingen beim ersten Fördertermin 2019 an kommerzielle TV-Sender; knapp vier an Radiostationen. Für TV hatte die RTR bisher ein wenig, für Radio merklich weniger übrig als im Vorjahr. Die Radiosender der Familie Fellner (oe24, Antenne Salzburg) kommen auf gut 400.000 Euro Förderung beim ersten Termin 2019. Arabella-Radios auf rund 355.000, Styria-Sender auf 345.000, 88.6 auf 276.000 und Kronehit auf 186.000.Medienförderungen Der ORF bekommt bisher aus Rundfunkgebühren gut 635 Millionen Euro. Weitere rund 300 Millionen gehen aus Steuern und Abgaben auf die GIS an Bund und Länder, die damit teilweise Medienförderungen finanzieren.

Das zweitgrößte Stück vom Medienförderungskuchen geht 2019 an die Werbung öffentlicher Stellen. Seit 2012 ist diese mit einigen Ausnahmen nach dem Medientransparenzgesetz meldepflichtig, zuletzt belief sie sich auf rund 170 Millionen pro Jahr. Für TV und Radio hält der Bund – Länderförderungen ausgenommen – noch 15 Millionen im Privatrundfunkfonds, 13,5 im Fernsehfonds für Produktionen und 3,5 für nichtkommerzielle Sender bereit. Die formelle Presseförderung für Tages- und Wochenzeitungen beträgt 8,9 Millionen Euro. Die höchsten Beträge gehen mit jeweils rund 1,2 Millionen an die klassischen Qualitätsmedien Die Presse und an den Standard. Krone und Kurier bekommen hier jeweils rund 250.000 Euro pro Jahr. (rb)

www.rtr.at

 

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