Österreichs Unternehmer sind trotz 60-Stunden-Woche glücklich

Eine neue Studie der Volksbank gibt ein Stimmungsbild der Unternehmerinnen und Unternehmer Österreichs.

Gemeinsam mit dem Österreichischen Gallup Institut befragte man für die Volksbank Unternehmerstudie bundesweit 1.000 Selbstständige zu Themen wie Work-Life-Balance, Motivation, Zukunftspläne und Zufriedenheit. statistisch repräsentativen Einblick in die persönliche Lebenswelt der Unternehmerinnen und Unternehmer in Österreich.

"Mit unserer Studie wollen wir zum besseren Verständnis von Unternehmerinnen und Unternehmern in Österreich beitragen. Für uns als Hausbank hat dieses Verständnis einen zentralen strategischen Stellenwert, denn unser Anspruch ist es, nicht nur die Unternehmen zu verstehen, sondern vor allem auch die Menschen, die hinter den Unternehmen stehen. Die Studie hilft uns, und hoffentlich auch der allgemeinen Öffentlichkeit, dieses Verständnis noch weiter zu vertiefen", erläutert Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien AG.

Hohe Arbeitsbelastung, wenig Urlaub, kaum Work-Life-Balance

Österreichs Unternehmerinnen und Unternehmer leisten durchschnittlich ein Arbeitspensum von 58 Stunden in 5,9 Arbeitstagen pro Woche. In Branchen wie der Landwirtschaft (6,6 Tage) oder dem Tourismus (6,4 Tage) gibt es für Unternehmerinnen und Unternehmer praktisch keinen arbeitsfreien Tag. Durchschnittlich nehmen sich Selbstständige 21 Urlaubstage pro Jahr unter Einberechnung der Wochenenden. Umgerechnet auf ein Angestelltenverhältnis würde das somit 15 Urlaubstagen pro Jahr entsprechen.

Bei der Frage nach der Work-Life-Balance geben 58 Prozent an, über eher wenig oder kaum Freizeit zu verfügen. Unternehmerinnen und Unternehmer mit einem Umsatz von über eine Million Euro meinen hier interessanterweise eher, eine ausgeglichene Work- Life-Balance zu haben (47 Prozent). Bei Selbstständigen mit einem Umsatz zwischen 300.000 Euro und eine Million Euro scheint eine solche Balance schwieriger herzustellen (25 Prozent).

Trotz enormer Arbeitsbelastung und kaum Work-Life-Balance glücklich: Österreichs Unternehmerinnen und Unternehmer. © rawpixel.com

Hohe Zufriedenheit durch Selbstbestimmung

93 Prozent der Befragten geben an, mit ihrem Unternehmerdasein zufrieden zu sein und 79 Prozent sagen, sie würden sich auch heute wieder sofort für das Unternehmertum entscheiden. Nur sechs Prozent wären heute lieber Angestellte. Die wichtigsten Motivatoren für Unternehmerinnen und Unternehmer in ihrer beruflichen Tätigkeit sind emotionale Treiber, allen voran Freiheit und Selbstbestimmung (28 Prozent), gefolgt von zufriedenen Kunden (24 Prozent) und Spaß an der Tätigkeit (16 Prozent). Nur für elf Prozent ist finanzieller Erfolg der Hauptmotivator.

Männer wollen ihr eigener Chef sein, Frauen werden für die Familie Unternehmerinnen

Bei der Begründung für den Schritt in die Selbstständigkeit zeigen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Männer geben zu 40 Prozent an, aus Gründen ihrer Persönlichkeit Unternehmer geworden zu sein , beispielsweise weil sie ihr eigener Chef sein wollten. Das ist nur für 20 Prozent der Unternehmerinnen wahr. Frauen entscheiden sich prozentuell häufiger aufgrund externer Faktoren Unternehmertum, beispielsweise durch Heirat oder Erbschaften. Diese Beweggründe nennen 43 Prozent der Frauen gegenüber 27 Prozent der Männer.

Im Durchschnitt liegt das Ziel-Pensionsalter bei 64 Jahren, dabei wollen sich die unter 45-Jährigen mit 62 Jahren aber deutlich früher zur Ruhe setzen als die über 60-Jährigen, die durchschnittlich erst mit 71 in Pension gehen wollen. Die vollständige Volksbank Unternehmer-Studie finden Sie hier. (rb)

www.volksbank.at 

leadersnet.TV