Herbert Brandl geehrt
Herbert Brandl: Posthume Ehrung mit dem Großen Österreichischen Staatspreis

| Gerhard Krispl / LEADERSNET-ART Herausgeber 
| 01.12.2025

Der im Juli verstorbene Grazer Maler Herbert Brandl erhält posthum die höchste kulturelle Auszeichnung der Republik Österreich.

Bereits Anfang Juli hatte Kunstsenatspräsident Josef Winkler Herbert Brandl persönlich über die Auszeichnung informiert – der Künstler hatte sich sehr darüber gefreut. Wenige Wochen später, am Sonntag, den 27. Juli 2025, verstarb Brandl im Alter von 66 Jahren in seinem Wiener Atelier an einem plötzlichen Herztod. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis gilt als höchste Auszeichnung der Republik und wird jährlich in wechselnden Kunstsparten vergeben.

Eine verdiente Würdigung
Die Begründung des Kunstsenats würdigt Brandls besondere Stellung in der zeitgenössischen Kunst. Der Senat betont, dass Brandl seit drei Jahrzehnten ein Mittelpunkt der österreichischen Malerei war und international große Erfolge feierte. Seine Arbeiten, die zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit oszillieren, umfassen Motive von Sonnenuntergängen über schneebedeckte Gebirgslandschaften bis zu Wald- und Blumenbildern.

Besonders hebt der Kunstsenat hervor, dass Brandl mutig neue Wege ging: Seine Entscheidung, Edelweiß, Sonnenblume und Gletscherwelt in großformatige Bildwelten zu überführen, markierte einen Bruch mit der pseudo-avantgardistischen Versuchswelt der 1980er und 90er Jahre. Damit schuf er eine eigenständige künstlerische Sprache, die international Beachtung fand.

Vom "Jungen Wilden" zur Ikone
Herbert Brandl wurde 1959 in Graz geboren und studierte ab 1978 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bei Herbert Tasquil und Peter Weibel. Als einer der "Neuen Wilden aus Österreich" eroberte er zusammen mit Künstlern wie Hubert Schmalix und Erwin Bohatsch den internationalen Kunstmarkt. Seine Karriere führte ihn zur documenta IX in Kassel (1992), zur Biennale von São Paulo (1989) und zur Kunstbiennale in Venedig (2007). Von 2004 bis 2019 lehrte er als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.

Seine Werke finden sich heute in den Sammlungen bedeutender Museen wie dem Centre Pompidou in Paris, dem Kunsthaus Zürich, der Albertina und dem mumok in Wien. Besonders seine monumentalen Gemälde von Bergen gelten als Ikonen der zeitgenössischen Malerei aus Österreich.

Ein Vermächtnis in Farbe
Mit der posthumen Verleihung des Großen Österreichischen Staatspreises ehrt die Republik einen Künstler, der der Malerei in Zeiten ihrer wiederkehrenden Totsagung kompromisslos treu blieb. Herbert Brandls Werk bleibt als kraftvolles Zeugnis einer Kunst, die sich zwischen expressiver Geste und meditativer Naturbetrachtung bewegte – ein großartiger Beitrag zur Vielfalt der aktuellen Malerei.

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Herausgeber von LEADERSNET-ART ist Gerhard Krispl.

 

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