Repräsentative Umfrage
Jeder siebte Österreicher überzieht für Weihnachten sein Konto

| Larissa Bilovits 
| 30.11.2025

Laut aktueller Studie wenden gut situierte Menschen rund um die Feiertage fast dreimal so viel Geld auf wie jene mit finanziellen Sorgen. 42 Prozent der Österreicher:innen sind dafür auf das Weihnachtsgeld angewiesen.

Weihnachten hat sich in vielen Ländern längst vom stillen Familienfest zum globalen Konsumereignis entwickelt, das jedes Jahr neue Umsatzrekorde verspricht. Zwischen Rabattaktionen, Geschenkkauf und glitzernden Werbekampagnen rückt dabei oft in den Hintergrund, worum es ursprünglich ging: Gemeinschaft, Besinnlichkeit und echte Begegnungen. Österreich ist dabei keine Ausnahme, wie eine aktuelle bank99-Umfrage unter 400 Personen zum weihnachtlichen Ausgabeverhalten festhält. Demnach geben Österreicher:innen im Schnitt 814 Euro rund um das Fest aus.

Finanziell herausfordernde Zeit

Allerdings variieren die Ausgaben stark je nach finanzieller Situation: So wenden Befragte mit großen finanziellen Schwierigkeiten durchschnittlich 638 Euro für Weihnachten auf, während es bei jenen ohne Geldsorgen fast dreimal so viel – im Schnitt 1.652 Euro – sind. Ebenso ist das Alter entscheidend: Während die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen mit 939 Euro am spendabelsten ist, gefolgt von den Über-49-Jährigen mit 802 Euro, sind es bei den Unter-30-Jährigen mit 599 Euro deutlich weniger. Darüber hinaus zeigt die Umfrage, dass rund vier von zehn Befragten (42 %) für Besorgungen rund um die Feiertage auf das Weihnachtsgeld angewiesen sind. 

Wenig verwunderlich, dass der Trend in Richtung Sparen geht: Insgesamt planen rund 40 Prozent, heuer weniger Geld auszugeben als im letzten Jahr. 41 Prozent wollen bei Geschenken sparen und 28 Prozent sogar gänzlich darauf verzichten. Lediglich ein knappes Viertel (23 %) geht finanziell sorglos in die Weihnachtszeit, wobei 15 Prozent sogar angeben, für Weihnachtsgeschenke gelegentlich ihr Konto zu überziehen.

"Weihnachten ist für viele die schönste Zeit des Jahres, aber auch eine finanziell herausfordernde. Der Druck, großzügige Geschenke zu machen, sowie hohe Ausgaben für Lebensmittel bei Feiern mit Freund:innen und der Familie belasten viele Haushaltsbudgets", fasst Bernhard Hohenegger, Vorstand Markt der bank99, zusammen. "Wir empfehlen, gerade jetzt bewusst zu konsumieren und sich einen Budgetrahmen zu setzen, um die eigenen Ausgaben besser im Blick zu haben."

Geschenke als größter Kostenfaktor – vor allem bei Frauen

An oberster Stelle der Weihnachtsausgaben stehen für 64 Prozent der Befragten die Geschenke, in die der Durchschnitt 260 Euro investiert. Dem folgen mit 51 Prozent Lebensmitten und Getränke, die sich die Österreicher:innen im Schnitt 154 Euro kosten lassen. Für ein knappes Drittel (32 %) fallen zudem Reisekosten in der Höhe von durchschnittlich 419 Euro an – sei es nun für einen Urlaub oder schlichtweg den Weg zur Familie oder Freund:innen.

Welche Ausgaben priorisiert werden, hängt laut Studie vom Geschlecht ab: Frauen investieren ihr Geld vor allem für Geschenke (Frauen: 65 %, Männer: 44 %), Lebensmittel und Getränke (Frauen: 59 %, Männer: 44 %) sowie Dekoration (Frauen: 23 %, Männer: 15 %) und Styling (Frauen: 21 %, Männer: 15 %). Männer priorisieren hingegen häufiger Gastronomie und Ausgehen (Männer: 25 %, Frauen: 21 %) sowie in Transport und Reisen (Männer: 22 %, Frauen: 14 %).

Frauen zeigen sich insgesamt aber sparsamer: 45 Prozent geben heuer weniger für Weihnachtsgeschenke aus als im Vorjahr (Männer: 37 %), und 29 Prozent legen extra Geld für Weihnachten zur Seite (Männer: 18 %). Männer haben dagegen mit durchschnittlich 865 Euro höhere Feiertagsausgaben als Frauen (764 Euro). Für 27 Prozent der Männer spielen die Kosten zu Weihnachten keine Rolle – bei Frauen gilt das nur für 19 Prozent. Überraschend ist dementsprechend, dass Männer mit 30 Prozent etwas häufiger komplett auf Geschenke verzichten als Frauen (25 %).

Neben dem Geschlecht wirkt sich aber auch das Alter auf das finanzielle Verhalten zu Weihnachten aus. Am stärksten auf ihr Weihnachtsgeld angewiesen sind demnach die 30- bis 49-Jährigen (49 %), gefolgt von den über 49-Jährigen (40 %) und den unter 30-Jährigen (29 %). Die Jüngeren zeigen sich dafür aber spendabler: Fast ein Drittel (31 %) von ihnen unterstützt soziale oder karitative Einrichtungen – deutlich mehr als die über 49-Jährigen (26 %) und die 30- bis 49-Jährigen (25 %).

www.bank99.at

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