Fotos vom Branchen-Talk
Vöslauer stärkt Marktposition und beschleunigt Wachstum in Deutschland

| Wolfgang Zechner 
| 30.11.2025

Beim Branchen-Talk in Wien gab der österreichische Mineralwassermarktführer Einblicke in ein Jahr des Wandels: Einwegpfand, Mehrweg-Boom, Expansion und neue Technologien prägten die Diskussion mit dem Geschäftsführer und der Marketingchefin.

Beim Vöslauer-Jahresgespräch in Wien zeigte sich rasch: 2025 wird als Wendepunkt in der österreichischen Getränkelandschaft in Erinnerung bleiben. "Die Einführung des Einwegpfands hat das Konsumverhalten spürbar verändert", sagt Geschäftsführer Herbert Schlossnikl. Der Gesamtmarkt verlor von Jänner bis September 12,7 Prozent an Menge, Vöslauer hingegen nur 7,7 Prozent. "Wir haben damit den geringsten Rückgang unter den führenden Marken und unsere Marktführerschaft bestätigt." Mit rund 39 Prozent Marktanteil im Wert bleibt Vöslauer klare Nummer eins im österreichischen Mineralwassermarkt und seit 2023 auch im Near-Water-Segment. Die leichte Konsumschwäche, verstärkt durch einen kühlen Sommer, habe man dank stabiler Markenführung gut abgefedert.

Mehrweg und Flavours als Wachstumstreiber

Die Entwicklung zeigt klar: Das Pfand hat die Richtung verändert. "Mehrweg wächst zweistellig", erklärt Marketingchefin Yvonne Haider-Lenz. Der Trend zur bewussten Wahl spiele Vöslauer in die Karten: Das Unternehmen ist das Einzige in Österreich, das PET-Mehrweg anbietet, zusätzlich zu Glas-Mehrweg. Wesentlicher Wachstumsmotor war erneut das Near-Water-Sortiment Vöslauer Flavours, das im Umsatz um 14,3 Prozent und im Absatz um 12,9 Prozent zulegte. "Gesundheit, leichte Produkte und wenig Zucker: Das waren die großen Themen. Und darauf haben wir Antworten", sagt Haider-Lenz.

Deutschland: Vom Expansionsmarkt zum Wachstumskern

Große Aufmerksamkeit galt beim Talk dem Exportmarkt Deutschland. 2025 verstärkte Vöslauer seine Präsenz mit der neu gegründeten Deutschland GmbH und einem Büro in Frankfurt. "Wir sind inzwischen in 90 Prozent der Filialen gelistet und haben heuer 20 Prozent Umsatzplus erzielt", so Schlossnikl. Mit deutschen Kreativ- und Mediaagenturen wurde erstmals eine eigene Kampagne entwickelt. Unter dem Claim "Bleib durstig" spricht Vöslauer die zentrale Markenhaltung – wach, neugierig, offen – spezifisch für den deutschen Markt aus. "Wir sehen dort enormes Potenzial. Bis 2030 wollen wir den Umsatz verdoppeln", sagt Schlossnikl.

Aseptik-Anlage eröffnet neue Möglichkeiten

Die Innovationspipeline wird ab 2026 noch breiter. In Bad Vöslau entsteht derzeit eine neue Aseptik-Anlage. Diese ist ein strategischer Meilenstein für das Unternehmen. 19 Millionen Euro investiert Vöslauer in neue Technologie und Infrastruktur. "Die Anlage ermöglicht uns völlig neue Produktkategorien", sagt Schlossnikl. "Wir können schonend, keimfrei und ganz ohne Konservierungsstoffe abfüllen." Das eröffnet Potenzial für stille Flavours, Kindergetränke, funktionale Drinks und Saftmischungen. Sechs neue Produkte sind 2026 geplant, zwei davon bereits im Jänner.

Nachhaltigkeit als Fundament

Auch künftig will das Unternehmen seiner ökologischen Linie treu bleiben. Vöslauer arbeitet mit 100 Prozent rePET, produziert mit 100 Prozent Ökostrom und hat seine CO₂-Emissionen seit 2005 um 50 Prozent reduziert. Weitere 28 Prozent sollen bis 2030 eingespart werden – ohne Kompensation. Auch bei der neuen Anlage setzt man ein Zeichen: Der Dampfkessel wird rein elektrisch betrieben. Transparenz und soziale Verantwortung gehören ebenfalls dazu: 10.000 Besucherinnen und Besucher nehmen jährlich an Werksführungen teil, und 62,5 Prozent der Führungspositionen sind weiblich.

Ausblick auf 2026

Für 2026 sei man trotz volatiler Rahmenbedingungen optimistisch. Schlossnikl: "Wir starten eine neue Innovationsära. Und wir hoffen auf einen besseren Sommer." Haider-Lenz fasst die Haltung des Unternehmens zusammen: "Neugierig bleiben, durstig bleiben – das ist unser Weg."

KEYaccount/LEADERSNET war beim Branchen-Treff. Fotos sehen Sie in unserer Galerie

www.voeslauer.com

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